Archiv der Kategorie: Deutsche Meisterschaften

DMM Jugend

Auf weite Reise ging es für einige Athleten des Greifswalder Ringervereins am letzten Wochenende. Ziel war der AC Heusweiler im Saarland, der Ausrichter der diesjährigen Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend (13-18 Jahre). Zusammen in einer Kampfgemeinschaft, der KG RV Lübtheen, startet man seit Jahren mit Sportlern aus Greifswald, Demmin, Lübtheen und Torgelow, um den jungen Ringern die Chance zu geben an solchen Events teilzunehmen. In diesem Jahr verstärke man sich zudem mit Nachwuchskämpfern aus Rostock und Warnemünde. Da die Vereins- und Kaderdichte im Land sehr gering ist, kann man nur in einer Gemeinschaft an solchen Turnieren teilnehmen bzw. bestehen. Im Team der KG am Ende auch 3 Sportler aus der Hansestadt Greifswald, Samad Abdursakow (63 kg), Artur Lehmann (69 kg) und Artur Schmidt (100 kg) standen mit ihren Mannschaftskameraden auf der Matte und erzielten am Ende bei zwei Niederlagen und einem Sieg ihrer Mannschaft den 9. Platz in der Endabrechnung der 13 teilnehmenden Mannschaften. Mit jeweils einem Einzelsieg holten die drei Kämpfer wichtige Mannschaftspunkte, wobei Artur Schmidt in der schwersten Kategorie kurzfristig für den frischgebackenen Deutschen Meister Karl Marbach einsprang, der sich beim Abschlusstraining verletzt hatte. Auch für Artur war der Einsatz nicht einfach, so hinderten ihn krankheitsbedingte Trainingsausfälle an einem überlegenen Auftritt. Artur Leimann überzeugte mit einem Schultersieg gegen den KSV Neuss (NRW), den Kampf verlor die KG Lübtheen allerdings mit 8:25 am Ende. Hingegen Samad Abdursakow mit seinem Schultersieg gegen den KSV Köllerbach (Saarland) zum 24:13 Mannschaftssieg entscheidende Punkte brachte. Greifswald Ringertrainer Manfred Groß am Ende natürlich nicht ganz zufrieden: “Schade das mit Karl Marbach ein Kämpfer gefehlt hat, der in letzter Zeit in bestechender Form war, toll natürlich das Artur Schmidt noch kurzfristig einspringen konnte, gespannt wäre ich auf die weiteren Einsätze unserer Athleten gewesen aber die zweite Niederlage im dritten Duell gegen die AB Aichhalden verhinderte weitere Einsätze der Sportler”. Gegen das Team aus Württemberg verlor man am Ende mit 14 zu 17 denkbar knapp, allerdings musste man durch zwei nicht besetzte Gewichtsklassen (42 und 46 kg) schon in jedem Duell einen 8 Punkterückstand aufholen.

Starter für die KG RV Lübtheen: 50 kg Moritz Langer (PSV Rostock), 54 kg Daniel Gielow (SV Warnemünde), 58 kg Silvio Klink (RV Lübtheen), 63 kg Kevin Tran (SAV Torgelow) und Samad Abdursakow (Greifswalder RV), 69 kg Jan-Lukas Block (RV Lübtheen und Artur Lehmann (Greifswalder RV), 76 kg Marten Scheel (RV Lübtheen), 85 kg Nikita von Steuben (SAV Torgelow) und 100 kg Artur Schmidt (Greifswalder RV)

Platzierungen: 1. SV Luftfahrt Berlin, 2. KSK Konkordia Neuss, 3. KSV Tennenbronn,… 9. KG RV Lübtheen

Uwe Bremer

 

Deutsche Meisterschaft Jugend A

Zwei Medaillen konnte Karl Marbach vom Greifswalder Ringerverein bei Deutschen Meisterschaften schon in den Norden holen. In der B-Jugend hatte er sich 2014 und 2015 bereits Bronze und Silber erkämpft. Doch das erhoffte Gold blieb bisher aus. Am vergangenen Wochenende nun hat sich sein Traum endlich erfüllt. Bei den Deutschen Meisterschaften der A-Jugend (Altersbereich 15-17 Jahre) im griechisch-römischen Stil komplettierte er seinen Medaillensatz. Mit einer grandiosen Leistung sicherte er sich die Goldmedaille und ist damit Deutscher Meister in der 100kg-Kategorie. „Das war ja eigentlich schon im letzten Jahr fällig“, gesteht der 16jährige. Da allerdings war der Greifswalder erkrankt an den Start gegangen. Heute weiß er, dass ihn nicht nur die körperliche Beeinträchtigung ausbremste. „Im letzten Jahr bin ich noch ohne Plan in meine Kämpfe gegangen. Jetzt guck ich mir meine Gegner vorher an, um mir im Kampf nicht ihre Fassart aufzwingen zu lassen.“ Nur so war es auch möglich, dass Karl diesmal durch das Turnier marschierte, ohne einen einzigen Punkt abzugeben.
Die Titelkämpfe waren mit 158 Teilnehmern aus 91 Vereinen der 15 Landesverbände sehr stark besetzt. Unter den Augen von Nachwuchs-Bundestrainers Maik Bullmann wurden im südhessischen Birkenau im Odenwald insgesamt 290 Kämpfe ausgetragen, um die Sieger in den zehn einzelnen Gewichtsklassen zu ermitteln. Wer sich vom frühlingshaften Wetter nicht locken ließ, erlebte hier drei Tage großartigen Ringkampfsports.
Karl kam zwar optimistisch vom Wiegen, doch nach der Pooleinteilung war er zunächst skeptisch: „Ich hatte wieder mal kein Glück.“ Das Los führte Karl in den stärkeren Pool. Hier sollte er u.a. auf den Vizemeister des Vorjahres treffen. Trainer Manfred Groß blieb davon unbeeindruckt. „Karl wird Deutscher Meister“, hatte der schon seit Wochen augenzwinkernd prophezeit.
Seinen ersten Kampf gegen den Hessen Nico Weiss ging Karl am Freitag noch verhalten an, sicherte sich mit Rollen nach Runterreißer acht Punkte und brachte diesen Punktvorsprung sicher über die Zeit (8:0). Am Samstag ließ er keinen Zweifel über sein Ziel aufkommen. Nach nur 32 Sekunden war der Kampf gegen Max Leipold wegen Technischer Überlegenheit (16:0) beendet. Karl hatte den Thüringer durch Satiev zu Boden gebracht und dann ein Feuerwerk gestartet. Von Trainer Groß angefeuert drehte er den Gegner sieben Mal ohne abzusetzen. „Schön zu Ende gerungen“, lobt der Trainer. Auch Fabian Kiefer, der Angstgegner, weil Vizemeister des Vorjahres, sollte Karl nun nicht mehr aufhalten. Karl ließ auch hier keinen Angriff zu und brachte das Pfälzer Schwergewicht mehrfach zu Boden, um mit der Rolle zu punkten. Am Ende löste der 12:0 Punktsieg einen Freudenschrei des Greifswalders aus, denn damit war der Einzug ins große Finale gesichert. Und hier stellte Phillip Atorf, den Karl schon bei den Norddeutschen Meisterschaften bezwungen hatte, keine wirkliche Herausforderung mehr dar. Auch den Berliner konnte er passiv stellen, mehrfach drehen und mit diesem Punktsieg (11:0) den Meistertitel festmachen.
Trainer Manfred Groß und sein Schützling sind gleichermaßen stolz. Nach dem Erfolgsgeheimnis befragt, lobt Groß den Ehrgeiz des Jungen. „Karl ist kein Naturtalent, der hat sich das alles hart erarbeitet, trainiert ausnahmslos jeden Tag. Zweimal wöchentlich auf der Matte, täglich im Kraftraum.“ Und Karl ergänzt: „Wir sind ein gutes Team. Ich habe Trainingspartner, die durchweg älter und erfahrener sind als ich und mich in den letzten Monaten extrem unterstützt haben. Und mein Trainer steht immer hinter mir. Der hat es nicht leicht mit mir, muss mich immer aufbauen.“
Für Greifswald ist Karls Goldmedaille neben den Bronzemedaillen von Artur Schmidt im 120kg-Limit der Junioren und Geworg Ibashyan im 76kg-Limit der B-Jugend in diesem Jahr die dritte Meisterschaftsmedaille. „Nach vier Jahren hat Greifswald endlich auch wieder einen Deutschen Meister“, strahlt Trainer Groß, für den dies sicherlich größter Lohn und Dank für seine Arbeit ist.
Karls Auftritt blieb nicht unbemerkt. Nachwuchs-Bundestrainers Maik Bullmann lud ihn nach der Meisterschaft zu einem Internationalen Turnier und einem Kaderlehrgang der Kadetten nach Rostow am Don (Russland) ein.

weitere Platzierungen Mecklenburg-Vorpommern:
  5. Platz     Moritz Langner, 46kg, FR
7. Platz     Marten Scheel, 76kg, GR
10. Platz     Fabian Schmit, 63kg, FR
14. Platz     Eugene Gallinat, 69kg, GR
15. Platz     Daniel Gielow, 54kg, GR

Ute Marbach

 

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft Jugend 2016

Die Kampfgemeinschaft der Ringer aus Lübtheen, Greifswald und Torgelow (KG Lübtheen) hatte sich bei der diesjährigen Jugendmannschaftsmeisterschaft eine Platzierung unter den ersten sechs ausgerechnet. Im letzten Jahr hatte die KG mit nur acht Startern noch Bronze geholt. Diesmal sollte es aber am Ende wirklich beim sechsten Platz unter den elf angetretenen Mannschaften bleiben. Auch in diesem Jahr musste die KG eine Gewichtsklasse unbesetzt lassen und damit in jeder Begegnung vier wertvolle Punkte abgeben.
In der ersten Poolrunde traf die Kampfgemeinschaft wie im Vorjahr auf den SV Luftfahrt Berlin. Im letzten Jahr konnte man die Berliner bezwingen, in diesem Jahr musste man sich mit 17.20 knapp geschlagen geben. Weiter ging es allerdings mit einem knappen 15:14 Sieg über die WKG Weitenau-Wieslet. Der WKG Pausa/Plauen musste sich das norddeutsche Team anschließend aber mit 20:11 geschlagen geben. Mit dem folgenden Sieg über den KSV Köllerbach, den sie mit 15:20 bezwingen konnten, sicherten sich die Norddeutschen als Pooldritte den Einzug ins Finale um Platz 5. Leider war gegen den KSV Winzeln nichts auszurichten. Trotz guter Kämpfe blieb es bei einer 23:12 Niederlage und damit Platz 6 für die Kampfgemeinschaft Lübtheen.
Erfolgreichste Starter im norddeutschen Team waren ohne Frage das Brüderpaar Alexander und Andrej Ginc (SAV Torgelow, 58 und 69 kg GR), die alle Begegnungen siegreich beendeten, und zwar beide vier Mal technisch überlegen (4:0) und einmal mit Punktsieg (3:0) sowie Alexander Biederstädt (RV Lübtheen, 100 kg FR), der drei 3:0 Punktsiege für die Mannschaft holte, einmal technisch überlegen (4:0) und einmal kampflos siegte. Weitere Punkte für die KG Lübtheen sicherten Fabian Schmidt und Jan Lukas Block (beide Lübtheen, 63 kg, FR) mit jeweils einem 3:0 Punktsieg sowie Silvio Klink (Lübtheen, 54 kg FR) und Karl Marbach (Greifswald, 85kg GR) mit jeweils einem 1:0 Punktsieg und einem Schultersieg. Sten Brauer (Torgelow, 42 kg GR), Marat Tschetschenov (Torgelow, 50 kg GR) und Nikita Günter (Torgelow, 76 kg FR) blieben ohne Chancen.
Deutscher Mannschaftsmeister wurde der Gastgeber KV Riegelsberg vor der WKG Pausa/Plauen und dem SV Johannis Nürnberg. Der SV Luftfahrt Berlin belegte den vierten Platz. In der nächsten Woche wird im Bereich der Schüler der Mannschaftsmeister ermittelt.
U.Marbach

Artur Schmidt holt Bronze bei DM Jugend A

Mit hohen Erwartungen hatte Trainer Manfred Groß seine beiden Schützlinge bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend A in Langenlonsheim (Rheinland-Pfalz) antreten lassen.  Auch wenn Artur Schmidt, im Vorjahr Vizemeister, sich die Bronzemedaille erkämpfte, hält sich die Freude bei den Greifswaldern in Grenzen.
Artur Schmidt startete im 100kg Limit. Hier waren zwar lediglich sieben Starter über die Waage gegangen, aber das Los brachte den Greifswalder zusammen mit Kevin Drehmann, den dritten Deutschen Meister des Vorjahres, in einen Pool. Beim Kaderturnier Anfang des Jahres hatte Artur nur knapp gegen den Sachsen verloren. Nach einem Freilos am Freitag startete Artur mit einem souveränen Sieg über Daniel Wilhauk in das Turnier. Bei einem Punktestand von 8:2 beförderte er den Sportler vom TSV Herbrechtingen nach einem sauberen Kopf-Hüft-Wurf auf die Schultern. Am Nachmittag stand dann der entscheidende Kampf gegen den Favoriten an. Kevin Drehmann  vom KSV Pausa, der an der Sportschule trainiert, gelang es von Anfang an, Artur passiv aussehen zu lassen. Der Sachse war dem Greifswalder körperlich und kräftemäßig überlegen, so dass Artur nicht zum Zuge kam, sondern nur gegenhalten konnte. Schön aber, dass er auch, als er wegen Passivität in den Boden musste, gegenhalten konnte, so dass es Drehmann nicht gelang, die Rolle durchzubringen. Die Begegnung endete mit einem Punktsieg (4:0) für Drehmann. Mit der Zweitplatzierung im Pool war für Artur auch die Chance auf Silber verloren. Am Sonntag lieferte er jedoch einen schönen Finalkampf gegen Nico Schmidt ab und sicherte sich damit den Bronzerang. Nach einem Armdreher konnte Artur den Kontrahenten vom KSV Taisersdorf ganz überlegen schultern. Und das trotz einer Rippenverletzung.
Karl Marbach startete im 85kg Limit. Hier waren zehn Athleten gemeldet. Er begann am Freitag mit einem Punktsieg (10:2) über Ruben Pfeiffer von der SG Arheiligen. Mehrfach brachte er seinen Gegner per Rumreißer zu Boden, kämpfte aber verhalten, um Kräfte zu schonen. Am Samstag konnte er Arne Kornrumpf von der WKG Untere Nahe nach Soupless schultern. In den beiden folgenden Begegnungen gelang es Karl nicht, den Kopf frei zu bekommen. Beide Gegner waren ihm weder körperlich noch technisch überlegen, hatten jedoch stärkere Nerven. Karl kämpfte nicht energisch um die Faßart, zeigte nicht das überlegene Auftreten der letzten Turniere. Am Ende verlor er beide Begegnungen knapp nach Punkten (4:2 bzw. 4:5). Sicher hatte er im Vorfeld auch etwas Pech, da seit drei Wochen gesundheitlich angeschlagen und noch bis Donnerstag unter Medikamenten. Aber auch einige umstrittene Kampfrichterentscheidungen können die Niederlagen nicht erklären. Im Finale um Platz Fünf, als aller Druck von ihm abgefallen war, kämpfte Karl wieder wie gewohnt. Bereits in der ersten Runde konnte er Markus Chmiel vom RV Riegelsberg nach einem Soupless überlegen schultern. Nach dem vierten Platz im Vorjahr konnte Karl sich über den fünften Platz dann aber wenig freuen.
Trainer Groß fasst zusammen: „Natürlich hatten wir uns mehr erhofft. Aber wir haben gelernt. Artur Schmidt hatte Lospech. Wäre er im anderen Pool gelandet, hätte er gegen Drehmann im Finale gestanden und Silber gesichert. Drehmann war ihm natürlich körperlich überlegen. Artur muss Konsequenzen ziehen. Er wiegt lediglich 94 kg. Entweder, er geht auf 85kg oder er legt Gewicht zu, um im 100kg Limit mehr Masse entgegensetzen zu können. Karl hätte ganz klar im Finale stehen müssen, Das waren gleichwertige Gegner. Er muss einfach lernen, mit dem Druck umzugehen, dann steht er im nächsten Jahr am Ende endlich auch da, wo er hingehört.“
Ansonsten gab es für Mecklenburg-Vorpommern noch einen 6. Platz für Nikita Günter (76kg) vom SAV Torgelow. Seine beiden Teamkollegen Kevin Tran (54kg) und Max Mietzner (69kg) blieben diesmal noch ohne Chancen, gehörten allerdings auch zu den jüngsten Jahrgängen. Bei den Freistilern gab es Silber für Moritz Langer (42kg) vom PSV Rostock und Alexander Biederstädt (85kg) vom RV Lübtheen.
In zwei Wochen starten die Greifswalder zusammen mit den Torgelowern, den Lübtheenern und Demminern bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend. Hier liebäugeln sie nach dem überraschenden dritten Platz im Vorjahr wieder mit einer Medaille. Ein Platz unter den ersten sechs Mannschaften muss aber drin sein, meint Trainer Groß.
U.Marbach

 

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft Jugend 2015

Am vergangenen Wochenende fanden im nordbadischen Ladenburg die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Ringen statt. 13 Mannschaften aus mehreren Landesverbänden kämpften mit ihren Jugendteams (Altersbereich 14-18 Jahre) um den Mannschaftstitel. Gerungen wurde in zehn Gewichtsklassen von 42 bis 100 kg.
Mit dem KSV Köllerbach und dem KSV Riegelsberg waren auch die Finalisten aus dem Vorjahr vertreten, doch wie sich zeigte, werden besonders im Mannschaftsbereich die Karten in jedem Jahr neu gemischt. Diesmal hatte der TSV Westendorf aus Bayern die Nase vorn, unterstützt von einer stimmgewaltigen Fangruppe, die für Stimmung in der Halle sorgte. Vizeweister wurde der KSV Winzeln.
Für Mecklenburg-Vorpommern ging die KG RV Lübtheen an den Start. Zu dieser Kampfgemeinschaft haben sich Athleten des Greifswalder Ringervereins, des SAV Torgelow und des Ringervereins Lübtheen zusammengefunden, da keiner der Vereine aus eigener Kraft eine vollständige Mannschaft aufzustellen vermag. Die Jugendmannschaft aus dem Nordosten sorgte für eine große Überraschung. Nach über 10 Jahren erkämpfte sich das Team bei Deutschen Mannschaftsmeisterschaften endlich wieder Edelmetall. Dass man mit drei Deutschen Einzel- und einem Vizemeister im Team rechte gute Chancen hatte, wusste man. Aber leider konnte das Team wegen kurzfristiger Ausfälle nur acht der zehn Gewichtsklassen besetzen. Mit den fehlenden Startern in den Gewichtsklassen 42 kg und 69 kg gingen bei jedem Mannschaftsduell schon mal acht Punkte auf das Konto des jeweiligen Gegners.
Dennoch startete die norddeutsche Kampfgemeinschaft am Freitag optimistisch in die erste Runde, die ihr dann auch gleich einen Sieg über den Dauerrivalen SV Luftfahrt Berlin brachte. Mit einem 20:12 Erfolg war das ein hoffnungsvoller Start in die Meisterschaften. Am Samstag konnte dann der Vorjahresvizemeister KV Riegelsberg mit 21 zu 12 sicher besiegt werden. Gegen den KSV Winzeln aus Baden Württemberg musste sich das Team mit nur einem Punkt (19:20) geschlagen geben und verpasste damit das Finale um Platz 1.
Hoch motiviert aber sah das Team dem kleinen Finale entgegen. Im anderen Pool hatten sich die Ringer der WKG Weitenau/Wieslet für den Kampf um Platz drei qualifiziert. Mit einem Endergebnis von 18:15 sicherte sich die norddeutsche Kampfgemeinschaft in einem spannenden Duell Bronze.
Für die Kampfgemeinschaft RV Lübtheen holten Punkte: Silvio Klink (46 kg, Lübtheen), Kevin Tran (54 kg), Alexander Ginc (58 kg), Andrej Ginc (58 kg, alle Torgelow), Ilian Marziev (76 kg, Greifswald), Alexander Biederstädt (85 kg, Lübtheen) sowie Artur Schmidt und Karl Marbach (beide 100 kg, beide Greifswald). Für Maurice Fittig (50 kg, Torgelow), den jüngsten im Team, waren die Gegner diesmal noch zu stark.
Der definitiv verdiente Bronzerang der Kampfgemeinschaft RV Lübtheen ist ein respektables Ergebnis für das Land Mecklenburg-Vorpommern und zeugt vom ausgezeichneten Training in den drei Vereinen. „Jetzt fragt man sich natürlich, was wäre gewesen, wenn wir komplett gestanden hätten”, grübelt Trainer Groß. „Aber natürlich werden wir auch im nächsten Jahr wieder dabei sein.”

Ute Marbach

Deutsche Meisterschaft Jugend A 2015

Am Wochenende setzten Deutschlands beste Ringer die nationalen Einzelmeisterschaften fort. Im vogtländischen Plauen gingen in der Einheit-Arena die Deutschen Meisterschaften der Jugend A im griechisch-römischen Stil über die Bühne. Zum Einsatz kamen hier die 14 bis 17jährigen. In zehn Gewichtsklassen gingen 136 Ringer im Kampf um die begehrten Meistertitel an ihre Grenzen. Nach dem Wiegen und der offiziellen Eröffnung stand noch am Freitagabend in allen Gewichtsklassen die erste Runde an. Die Vorrundenkämpfe wurden am Samstag fortgesetzt. Am Sonntag fand nach Austragung der Finalkämpfe um die Plätze 3 und 5 die Meisterschaft mit der Ermittlung der Deutschen Meister im Großen Finale ihren Höhepunkt.
Der neunköpfige Kader Mecklenburg-Vorpommerns konnte sich am Ende über den sechsten Platz in der Landesverbandswertung freuen. Die größten Medaillenhoffnungen verknüpfte Mecklenburg-Vorpommern mit dem Torgelower Zwillingspaar Alexander und Andrej Ginc. Die beiden Ausnahmetalente, die seit einigen Jahren an der Sportschule Frankfurt/Oder trainieren, setzten sich dann auch erwartungsgemäß souverän durch, wurden Deutsche Meister der Gewichtsklassen 54 bzw. 58 kg und sicherten dem SAV Torgelow damit den ersten Platz in der Vereinswertung. Der Greifswalder Artur Schmidt (85kg) wurde Deutscher Vizemeister. Karl Marbach (85 kg, Greifswald) musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Die anderen fünf Starter aus Torgelow bzw. Demmin blieben ohne Chancen.
Im Fokus der Greifswalder Ringkampffreunde lag natürlich vor allem das Abschneiden der beiden Greifswalder Artur Schmidt und Karl Marbach. Artur hoffte auf seine erste Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft. Obwohl er bereits seit Jahren in vielen Turnieren vorn mit ringt, blieb ihm bei Titelkämpfen der Sprung auf das Treppchen bisher verwehrt. Mit Karl Marbach startete in Plauen ein Sportler, der sich vor zwei Jahren bei der B-Jugend Bronze erkämpft hatte und im darauffolgenden Jahr sogar den Vizemeistertitel in der B-Jugend geholt hatte. Für ihn sollte es vor allem darum gehen, im ersten A-Jugend-Jahr zu zeigen, dass er hier mitringen kann.
Schon vor Wochen hatte Landestrainer Manfred Groß im Greifswalder Ringerverein das Training deutlich forciert, um seine beiden jungen Zweikämpfer zielgerichtet auf dieses sportliche Highlight vorzubereiten. „Eine Medaille kalkulieren wir fest ein“, hatte Trainer Groß im Vorfeld verraten. „Zwei wären noch besser, aber dass die beiden Sportler in derselben Gewichtsklasse antreten werden, schmälert natürlich unsere Hoffnung auf doppeltes Medaillenglück.“ Und die beiden Greifswalder landeten nach Aufteilung der 12 im 85 kg Limit angetretenen Athleten dann unglücklicherweise auch wirklich noch im selben Pool.
Beide Greifswalder starteten am Freitag hoffnungsvoll mit Schultersiegen. Karl schulterte Christopher Mühlbach aus Hessen nach Suplex in der ersten Runde und auch Artur beförderte Eric-Marius Schust aus Frankfurt/Oder nach einem Arm-Dreh-Schwung bereits in der ersten Kampfrunde auf die Schulter. Am Samstag verlief auch die zweite Turnierrunde für beide vielversprechend. Karl bediente sich erneut des Suplex, um Kilian Marcus Schäfer vom KSV Köllerbach auf die Schultern zu zwingen. Artur fegte mit schnellen Abfolgen aus Wurf Brust und Schleuder den Athleten aus Hessen von der Matte. Er beendete den Kampf technisch überlegen mit einem Punktestand von 19:3. Die dritte Runde brachte das unumgängliche direkte Aufeinandertreffen der beiden Greifswalder. Seit Jahren bestreiten die beiden gemeinsam ihr Training, aber hier durfte jetzt jeder nur an sein eigenes Weiterkommen denken, denn für den Verlierer der Begegnung war ja die Chance auf Gold und Silber verloren. Am Ende hatte Artur als Älterer der beiden dann die stärkeren Nerven und das bessere Selbstvertrauen. Karl kämpfte nur halbherzig.
Nachdem Artur dann auch Kilian Marcus Schäfer technisch überlegen besiegte, stand er als Poolerster am Sonntag im  Großen Finale. Karl hatte als Poolzweiter am Sonntag die Chance, um Bronze zu kämpfen. Leider zeigten sich beide vom Auftreten ihrer Gegner zu beeindruckt und konnten nicht in die notwenige Form finden.
Karl startete gegen Alpay Kulakac zurückhaltend und musste in die Bank. Hier konnte er ein Rollen nicht abwehren und gab damit zwei Punkte ab. Nach einem Kopf-Hüft-Wurf seines Gegners konnte er diesen schön übertragen. Zwar gewann Karl mit jeder Sekunde mehr Zuversicht und setzte dem starken und mehr als zwei Jahre älteren Kämpfer aus Nordrhein-Westphalen arg zu, aber am Ende reichte die Zeit nicht mehr aus, um die 2:6 Punktniederlage zu verhindern.
Auch Artur fand im Großen Finale um den Meistertitel gegen Tobias Doile aus Bayern nicht in seinen gewohnten Kampfstil. Er versuchte Schleuder, Suplex und Wurf Brust, aber alles nicht in der gewohnten Qualität, so dass der Gegner immer wieder von seinen Fehlern profitieren und selbst punkten konnte. Wenige Sekunden vor Ablauf der letzten Kampfrunde stand es noch 8:8. Trotz Punktegleichstand wäre wegen der höheren erzielten Einzelwertung der Sieg Artur zugefallen. Doch in der sprichwörtlich letzten Sekunde zog der Bayer noch mal an, drängte Artur ins Aus und sicherte sich mit der Aktion den entscheidenden Punkt zum Sieg.
Beide Greifswalder drängten mit schönen Vorrundenkämpfen ins Finale vor. Beide mussten in ihren Finalkämpfen Lehrgeld zahlen. Artur schrammte nur ganz knapp am ganz großen Erfolg vorbei, Karl verpasste nur knapp die Medaille. Aber beide haben dennoch ein Ziel erreicht. Artur hat endlich seine erste Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft und Karl hat gezeigt, dass er als 14Jähriger bei den bis zu 17 Jahre alten Sportlern der A-Jugend mithalten kann. „Wir sind da ganz zuversichtlich“, verspricht Trainer Groß, „denn Artur hat ein weiteres Jahr in der A-Jugend, Karl bleiben hier sogar noch zwei Jahre, um nach dem Titel zu greifen.“
Für unseren sind der Vizemeistertitel von Artur Schmidt und der vierte Platz von Karl Marbach ein großer Erfolg, auch wenn sich bei verpatzten Finalkämpfen die Freude erst etwas später einstellte. In der Vereinswertung belegte der Greifswalder RV unter den 80 vertretenen Vereinen immerhin den sechsten Platz.

Ute Marbach

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Schüler 2014

Die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Schüler im südhessischen Rimbach stehen mit einem Rekordteilnehmerfeld von 21 Mannschaften für die aufstrebende Tendenz der Ringkampfsport .Weit über 200 Einzelteilnehmer sorgten in der Odenwaldhalle für eine tolle Kulisse. Und die Ringer aus Mecklenburg-Vorpommern waren wieder mit dabei. Die Farben Mecklenburg-Vorpommerns durfte die Kampfgemeinschaft RV Lübtheen vertreten. In ihr haben sich in diesem Wettkampfjahr die griechisch-römisch ausgerichteten Ringervereine aus Torgelow, Greifswald und Demmin mit den Freistilern des RV Lübtheen vereint, um den großen süddeutschen Mannschaften die Stirn bieten zu können. Vor allem aber war man durch den Zusammenschluss von Freistilern und Klassikern besser für den Wechsel der Stilarten in den Gewichtsklassen gerüstet. Viele Positionen in diesem jungen Team, vor allem in den mittleren und höheren Gewichtsklassen, konnten so erstklassig besetzt werden. Die Befürchtung, dass kein Mannschaftsgefühl aufkommen und damit Motivation fehlen könnte war unbegründet. Die Kinder gingen aufgeschlossen aufeinander zu und zeigten durchaus Teamgeist. Dabei begann das Turnier für die Norddeutschen nicht gerade verheißungsvoll, denn bei der Auslosung erwischte man den eindeutig stärker besetzten A-Pool mit dem Vorjahres-Dritten Taisersdorf, dem späteren Meister KSV Tennenbronn und dem als Favoriten gehandelten SV Luftfahrt Berlin. Bei Mannschaftsmeisterschaften spielen taktische Finessen in der Aufstellung eine wichtige Rolle, den Gegner genau zu studieren und seine Pläne zu erraten ist von großer Bedeutung. Doch darauf konnte das Team aus dem Norden nicht bauen, denn bei ihnen war jede Gewichtsklasse nur einfach besetzt, ein taktisches Umsetzen  also nicht möglich. Mit großen Erwartungen war die KG RV Lübtheen nicht angereist. Die neu aufgestellte Mannschaft war schwer einzuschätzen. Man wollte erst mal einen Kampf gewinnen. Dass man dann unbesiegt über drei Runden kam, war schon eine Überraschung. In der ersten Runde konnten die Nordlichter den SC Nürnberg 04 mit 18:20 besiegen. Nach dem fünften Einzelkampf waren die Nürnberger mit 14:4 in Führung gegangen, nach der vorletzten Begegnung führten sie noch immer 18:16. Erst der letzte Kampf brachte die Entscheidung. Auch in der zweiten Runde gegen den ASV Hof machten es die Nordlichter spannend  Hier stand es vor der letzten Begegnung 19:16 für die KG RV Lübtheen. Wieder hing alles vom letzten Kampf ab. Doch Marten Scheel zeigte erneut Nerven und machte mit einem Schultersieg den Sack zu. Gefragt, wie er mit diesem Druck, den letzten entscheidenden Kampf zu gestalten, umgehe, meinte der Lübtheener gelassen, er versuche gar nicht darüber nachzudenken. Er gebe einfach sein Bestes, dann könne am Ende selbst bei einer Niederlage niemand auf ihn sauer sein. Und letztendlich entscheidet über Sieg oder Niederlage ja wirklich immer das Team, und das heißt jeder einzelne Kämpfer, nicht allein der letzte. In der dritten Runde traf die KG RV Lübtheen auf den KV 03 Riegelsberg. Hier dominierten die Ringer aus dem Norden vor allem in den höheren Gewichtsklassen und siegten mit einem eindeutigen 26:12. Da die Trümpfe der Kampfgemeinschaft im folgenden Duell nicht stechen konnten, musste man sich gegen den KSV Linzgau Taisersdorf mit 25:10 allerdings ebenso eindeutig  geschlagen geben. Obwohl die Kämpfe zuvor viel Kraft gekostet hatten, gaben die jungen Ringer aus dem Norden gegen den ASV Schwäbisch Hall dann noch mal alles. Leider wurde  der Kampf mit 20:19 ganz knapp verloren. Die Jungs landeten etwas enttäuscht darüber, dass nur ein Punkt sie vom Weiterkommen trennte, auf Platz 9.
Dabei kann der neunte Platz von 21 teilnehmenden Vereinen gar nicht hoch genug bewertet werden. Die verantwortlichen Nachwuchstrainer Manfred Groß und Matthias Pfeiffer zeigten sich in der Nachbetrachtung zufrieden: „Jeder hat versucht, sein Bestes zu geben. Natürlich war noch ein bisschen mehr drin, denn dass wir auch weiter vorn hätten landen können, zeigt das unglückliche 20:19 gegen den ASV Schwäbisch Hall. Aber die Jungs sind 9 bis 13 Jahre alt, da spielen Leistungsdruck und Aufregung bei so einem bedeutenden Turnier doch eine große Rolle. Teilweise müssen sie auch noch lernen, die Aktionen bis zum Ende auszuringen, um jeden Punkt zu kämpfen und nicht zu schnell aufzugeben.“ Bis zur nächsten Meisterschaft sammeln die vier Vereine der Kampfgemeinschaft fleißig weiter Erfahrungen in der Jugendliga.
Deutscher Mannschaftsmeister der Schüler wurde der KSV Tennenbronn, Vizemeister der 1. Luckenwalder SC und Dritter der SV Luftfahrt Berlin.
Für die Mannschaft der KG RV Lübtheen waren erfolgreich:
Falk Sten Aske (31 kg, GR, Lübtheen): 1 Schultersieg
Sten Brauer (34 kg, FR, Demmin)
Albert Frommholz (38 kg, GR, Torgelow)
Silvio Klink ( 42 kg, FR, Lübtheen): 2 Schultersiege,
Kevin Tran (42 kg, GR, Torgelow): 3 Schultersiege, 1 Punktsieg)
Marten Scheel (46 kg, FR, Lübtheen): 4 Schultersiege
Jan-Lukas Block (50kg, GR, Lübtheen): 1 Aufgabe des Gegners, 1 Punktsieg, 1 Technische Überlegenheit, 2 Schultersiege
Fabian Schmidt (55 kg, FR, Lübtheen): 2 Schultersiege
Tilman Schöne (60 kg, GR, Greifswald): 3 Schultersiege, 1 Punktsieg)
Karl Marbach (76 kg, FR, Greifswald): 4 Schultersiege
Ute Marbach

Deutsche Meisterschaft Jugend B 2014

Am letzten Wochenende traf sich die deutsche Elite der B-Jugend im griechisch-römischen Stil zu den Deutschen Meisterschaften in der Rundsporthalle Bingen-Büdesheim (Rheinland-Pfalz). Aus allen Bundesländern waren die besten Ringer vertreten, entsprechend hoch war das Niveau. Nachdem das Regelwerk, bedingt durch die Diskussionen um olympisches Ringen, grundlegend geändert wurde, war wieder offensiveres Kämpfen zu erleben.
Die Farben des kleinen Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern wurden in diesem Jahr von acht Sportlern vertreten.
Dem Leistungsdruck gewachsen zeigte sich der Greifswalder Karl Marbach (76 kg). Er konnte sich die Vizemeisterschaft im Schwergewicht erringen. Nach der Bronzemedaille im Vorjahr durfte er seiner Sammlung nun die zweite Medaille bei deutschen Nachwuchsmeisterschaften hinzufügen.
Bereits am Freitag stellte Karl in der ersten Vorrunde mit seinem Sieg gegen Felix Bihr vom KSV Aalen klar, dass er angereist war, um eine Medaille zu holen. Bei einem Punktestand von 15:0 beendete der Mattenrichter die Begegnung vorzeitig wegen Technischer Überlegenheit. Am Sonnabend setzte Karl seinen  Erfolgskurs fort und sicherte sich mit drei souveränen Schultersiegen gegen Ramazan Ceylan (Nordrhein-Westfalen), Robin Kubicka (Rheinhessen) und Nikolai Brokus (Nordbaden) den Einzug ins große Finale. Hier traf er auf Patrick Neumaier vom KSV Hofstetten, den Deutschen Meister des Vorjahres, der als Top-Favorit der Gewichtsklasse angetreten war. Der Südbadener sicherte sich zunächst Punkte und sperrte dann immer wieder den Arm, so dass Karl nicht zum Zuge kam und ihm der Weg zum bevorzugten Armdrehschwung verwehrt blieb. Am Ende musste er eine 10:2 Punktniederlage hinnehmen. Nach der ersten Enttäuschung gewann dann aber doch die Freude über den Vizemeistertitel die Oberhand.
Der Greifswalder Tilman Schöne (58 kg), der seinen ersten Einsatz bei Deutschen Meisterschaften erlebte, ließ sich von der starken Konkurrenz noch zu sehr beeindrucken. Tilman konnte, nachdem sein Gegner Marius Barta aus dem Erzgebirge bereits mit 10 Punkten in Führung gegangen war, zwar noch selbst punkten, doch beim Punktestand von 14:14 war die Zeit abgelaufen. Seine letzte Aktion, die der Mattenrichter noch mit einer 4 bewertet hatte, und die ihm wegen der höheren Einzelwertung trotz Punktegleichstand den Punktsieg  gebracht hätte, wurde allerdings vom Hauptkampfrichter annulliert. Nach der zweiten Vorrundenniederlage gegen Jakob Baumann aus Trossingen war für Tilman die Hoffnung auf eine Medaille zerschlagen. Lediglich im Kampf um Platz 9 konnte er sich gegen den Demminer Lennard Wollenburg behaupten.
Der Demminer Ringerverein und der SAV Torgelow gingen diesmal leer aus. Allerdings konnten die Torgelower ja vor einer Woche bei den Juniorenmeisterschaften mit Alexander Ginc schon einen Titel feiern.
Landestrainer Manfred Groß zeigt sich zufrieden: „Natürlich ist der Titel immer das oberste Ziel, aber mit dem Vizemeister haben wir unser persönliches Ziel, nicht ohne Medaille zu bleiben, erfüllt.“ Und schon in zwei Wochen werden ja Artur Schmidt, Ilian Marziev, Timur Marziev und Erik Uteß bei der Deutschen Meisterschaft der Jugend A auf Medaillenjagd gehen und dann hat im Mai das Team auch noch als Mannschaft weitere gute Aussichten.
U.Marbach

Deutsche Meisterschaft Jugend B in Torgelow

Bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der B-Jugendlichen in der festlich geschmückten Volkssporthalle Torgelow reizten von Freitag bis Sonntag 148 Kämpfer aus 15 Verbänden des Deutschen Ringerbundes ihr körperliches und psychisches Leistungspotential auf der Matte aus, um
den Traum vom Deutschen Meister zu verwirklichen.

Der Ringerverband Mecklenburg-Vorpommern setzte auf Klasse statt Masse. Mit seinen fünf Teilnehmern stellte er im Vergleich zu Landesverbänden wie Südbaden (17 Teilnehmer) oder Bayern (16 Teilnehmer) eine recht kleine Delegation. Dennoch behauptete sich unser Bundesland am Ende in der Mannschaftswertung auf Platz sieben.

Als Ausrichter dieser Meisterschaft war der SAV Torgelow natürlich besonders stolz darauf, mit Alexander Grebensikov (42kg) und Evgenij Titovski (54kg) zwei Sportler des eigenen Vereins als Deutsche Meister küren zu können. Die Sportfreunde des Torgelower Vereins brachten eine gewaltige Stimmung in die Halle. Mit Sprechchören, Paukenschlägen und Trommelwirbel feuerten sie ihre beiden Athleten an und versetzten das gesamte heimische Publikum in eine euphorische Stimmung. Derart unterstützt lieferten dann auch beide Sportler sehenswerte Vorkämpfe und  ein überzeugendes Finale. Alexander Grebensikov  wurde zudem als bester Kämpfer der Meisterschaft geehrt.

Auch beim Greifswalder Ringerverein wurde gejubelt. Alexander Adam (50kg) hatte sich in der mit 22 Kämpfern am dichtesten besetzten Gewichtsklasse erstklassig geschlagen. Nachdem er drei Vorkämpfe technisch sauber für sich entscheiden konnte, war er lediglich dem späteren Deutschen Meister Fabian Schätzle aus Südbaden unterlegen. Hier war Alexander im Stand nicht aktiv genug, so dass die Entscheidung im Bodenkampf fallen musste. Trotz Punktgleichstand (1:1) war das Duell für Alexander verloren, weil sein Gegner die letzte Wertung verbuchen konnte. Ein derart knappes Ergebnis macht natürlich traurig, zumal mit dieser einen Niederlage wegen des Poolsystems auch die Chance auf Silber vergeben war. Aus den Fehlern schnell gelernt, fegte Alexander dann im abschließenden Finalkampf um den dritten Platz wie ein Wirbelsturm über die Matte und ließ, angetrieben von den Jubelschreien seiner Vereinskameraden und Freunde dem Gegner aus Südbaden keine Chance. Nach seinem Meistertitel im Vorjahr verdient dieser dritte Platz große Anerkennung. Nicht zuletzt, wenn man bedenkt, dass Alexander wegen einer hartnäckigen Knieverletzung in den letzten Wochen nur eingeschränkt trainieren konnte. Trainer Manfred Groß herzte seinen Schützling, der nun sein Training an der Sportschule Frankfurt/Oder fortsetzen wird, dann auch innig. Nach Anne Baldauf brachte Alexander Adam dem Greifswalder Ringerverein das zweite Edelmetall bei den Meisterschaften des laufenden Jahres.
Steven Rese (46kg) vom GRV verlor nach einem gelungenen Auftaktsieg zwei Kämpfe, unter anderem gegen den späteren Sieger seiner Gewichtsklasse, und wurde Achter.

Martin Schulz (85kg) vom Demminer Ringerverein belegte Platz 6.

Die ersten Deutschen Einzelmeisterschaften im Ringen, die seit der deutschen Wiedervereinigung in Mecklenburg-Vorpommern ausgetragen wurden, standen unter der Schirmherrschaft von Dr. Harald Ringstorff. Dem SAV Torgelow ist es gelungen, eine Meisterschaft zu organisieren, die allen beteiligten Aktiven, Trainern, Verantwortlichen und Gästen in beeindruckender Erinnerung bleiben wird.

Ute Marbach