Archiv für den Monat: Januar 2007

Norddeutsche Meisterschaften Freistil

Der SV Preußen Berlin war Ausrichter der Norddeutschen Meisterschaften im freien Ringkampfstil in diesem Jahr. In Berlin-Karow konnten die Hauptstädter 138 Athleten aus 6 Landesverbänden und 24 Vereinen begrüßen. Unter den Blicken des Präsidenten der Gruppe Nord, Heinz Weinhold, gab es vor allem im Bereich der Männer viele tolle Kämpfe zusehen. Martin Buhz vom PSV Rostock konnte hier erfreulicherweise als bester Kämpfer geehrte werden. Mit der Ehrung als Beste Ringerin im weiblichen Bereich gab es für Jette Röhrich vom SV Warnemünde den zweiten Pokal für die Ringer des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Überraschend dann das Abschneiden der KG Vorpommern (Greifswald/Torgelow) in der Endabrechnung, die lieferten sich als griechisch-römisch Spezialisten ein Kopf an Kopf Rennen mit den Freistilspezialisten des SV Luftfahrt. Die Vorpommern waren vor allem mit dem Nachwuchs für die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Mai in Greifswald angereist. Luftfahrt wurde bester Verein in der Jugend C und bei den Männern, die Nordlichter hingegen gewannen bei den weiblichen Aktiven vor Demmin und bei den A Jugendlichen. Mit insgesamt 8 Goldmedaillen und 75 Punkten siegte man somit in der Gesamtwertung vor den Hauptstädtern mit 4 mal Gold und 68 Zählern. Den Norddeutschen Meistertitel sicherten sich im weiblichen Bereich Peggy Kenn, Katrin Henke und Anne Baldauf, bei der Jugend C Dimitri Dargel und gleich 4 mal bei der Jugend A durch Evgenij Titovski, Alexander Kasarinow, Tom Zymara und den Lübtheener Gaststarter Max Kriwoschein. Weiteres Edelmetall gab es mit Silber für Christoph Jarmer und Gennadij Beller, Bronze sicherten sich Melanie Foth, Alexander Adam und Lübtheens Philipp Hübner. Platz 4 gab es für Jurij Maschonik, Platz 5 für Patrick Pusch und Ceven Matthes musste als einziger Männerstarter der Vorpommern in Führung liegend verletzt ausscheiden. Als nächstes stehen für die weiblichen Kämpfer die Mitteldeutschen Meisterschaften in Werdau an und am 24.Februar finden in Greifswald die Landesmeisterschaften der Männer, Frauen und des Nachwuchses der A bis C Jugend statt.

Uwe Bremer

Heimsieg sichert Aufstieg in Regionalliga Mitteldeutschland

Bei den Ringervereinen Greifswald und Torgelow gab es in den letzten Tagen nur ein Thema: Werden die jungen Männer der Kampfgemeinschaft beider Vereine den Sprung in die Regionalliga                       Mitteldeutschland schaffen? Für die Teilnahme am zehn Ringervertretungen umfassenden Feld musste sich die Mannschaft qualifizieren. Bereits am 6. Januar war es der KG Vorpommern gelungen, im Auswärtskampf den Oberligameister Sachsen, den RV Talheim II, mit 21 zu 16 zu bezwingen. Gewissenhaft nutzten die Greifswalder und Torgelower Mattenkämpfer auch in der letzten Woche jede Trainingsminute, denn mit 5 Punkten Vorsprung waren zwar die Weichen gestellt, aber noch kein sicheres Polster geschaffen, auf dem man sich ausruhen konnte. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Am 13. Januar machte das Team um Trainer Manfred Groß und Uwe Bremer den Aufstieg sicher. Im Sportzentrum des Greifswalder Ringervereins lieferten sie auf heimischer Matte vor ca. 250 begeisterten Zuschauern nach dem Auswärtssieg auch einen erfolgreichen Rückkampf gegen den SV Thalheim.

Für faire Kämpfe sorgte Mattenrichter Martin Franke.

Tom Zymara (55 kg), der jüngste im Team der Vorpommern, gab gleich im ersten Kampf des Abends mit seinem Schultersieg über Toni Kraus die Richtung vor. Eine Minute reichte ihm, um seinen Gegner im klassischen Stil zu Boden zu zwingen und während des Versuchs zu rollen, blitzschnell zu schultern. Die Sachsen konnten mit ihrem Schultersieg im freien Stil in der Klasse bis 120 kg ausgleichen. Hier war der Torgelower Mario Stübe dem erfahrenen 49jährigen Rüdiger Möhring, der zudem fast 14 kg mehr auf die Waage brachte, nicht gewachsen. Unbeeindruckt davon ging Alexander Paeplow (60 kg) für die Vorpommern auf die Matte und überraschte seinen Gegner mit – uns allerdings bekannter – Schnelligkeit. Bereits nach seinem ersten Beinangriff konnte er Christian Korb vom RV Talheim ausheben, nach vorn abwerfen und schultern. Damit stand es 8:4 für die Ringer aus dem Norden. Trainersohn Philipp Groß (96 kg, GR) konnte mit seinem Punktsieg über Maik Hoeisel den Vorsprung weiter ausbauen. In dieser Begegnung fielen die Punkte vor allem am Boden. Während Philipp seinen Rivalen mehrfach rollte, gelang es diesem nicht, das Greifswalder Kraftpaket zu bewegen. Im anschließenden Kampf stand Peter Groß (66 kg) dem Deutschen Vizemeister Tobias Löffler im griech.-röm. Stil gegenüber. Dass hier ebenbürtige Athleten aufeinander trafen, sah man auch daran, dass zwei der vier Kampfrunden lediglich durch die letzte Wertung entschieden wurden. Am Ende hatte Peter mit 1:3 zwar das Nachsehen, rettete aber den Vorpommern noch einen Punkt. Mit einem hoffnungsvollen Punktestand von 14:7 ging es nach der Pause weiter. Auch der Greifswalder Clint Matthes (84 kg, Freistil) sicherte seiner Mannschaft mit einem 3:1 Punktsieg über den Talheimer Dominic Förster weitere wertvolle Punkte. Dieser Kampf ging ebenfalls über 4 Runden und gestaltete sich zuweilen als Zitterpartie. Obgleich nämlich Clint das Kampfgeschehen eindeutig bestimmte, geriet er doch zweimal in riskante Situationen, aus denen er sich jedoch zur Erleichterung der Fans elegant befreien konnte. Der Torgelower André Krenzichhorst (66 kg) verkaufte sich teuer, konnte aber eine Punktniederlage gegen Michael Arnas im freien Stil nicht verhindern. Alle 3 Kampfrunden wurden jedoch mit jeweils nur einem Punkt entschieden. Im 84 kg-Limit lieferte Robert Zymara angeheizt vom Publikum im griech-röm. Stil seinen Fans ein regelrechtes Rollenfeuer. Da hatte Chris Paetzold vom RV Talheim, zugegebenermaßen etwas leichter als Robert, absolut keine Chance und musste sich von dem technisch überlegenen Greifswalder pausenlos rollen und werfen lassen. Besonders motiviert ging Christoph Schultz (74 kg, GR) für die Vorpommern in seinen Kampf, hatte er doch in der Hinrunde gegen Dennis Mehlhorn unglücklich nach zwei Rundensiegen auf Schulter verloren. Jetzt bot sich ihm die Chance der Revanche. Sein Ziel stand ihm ins Gesicht geschrieben, und er hat es erreicht. Mit beeindruckender Schnelligkeit setzte er seinem Kontrahenten vor allem im Stand immer wieder zu und zwang ihn mehrfach zu Boden. Zwar gelang es Christoph dort nicht, den Sachsen zu rollen, aber auch er ließ sich am Boden nicht bewegen. Der Kampf endete mit einem verdienten Punktsieg für Christoph Schultz. Der Greifswalder Ceven Matthes beendete den Kampfabend mit seinem Punktsieg über Sven Zimmermann. Mit schnellen Beinangriffen attackierte er seinen Gegner oder aber nutze dessen gelegentliche Angriffsversuche geschickt aus. In der letzten Runde hielt das Publikum noch einmal den Atem an, als sich die beiden Athleten am Boden aneinanderklammerten und für Sekunden nicht klar war, wer die Oberhand behalten würde. Am Ende war es natürlich doch eindeutig Ceven Matthes.

Mit einem souveränen Ergebnis von 25:11 endete diese für die Vorpommern so wichtige Begegnung. Sportler, Trainer und                       Zuschauer jubelten. Was unsere Mannschaft an diesem Abend auf der Matte geleistet hat, verdient wahrhaftig Anerkennung und ist kaum zu toppen. Lediglich zwei Punkt- und eine Schulterniederlage hatten sie einzustecken, sieben der zehn Begegnungen aber gewannen sie eindeutig. Mit dem Aufstieg in die Regionalliga Mitteldeutschland stärkt die KG Vorpommern das Niveau des Ringkampfsports in Mecklenburg-Vorpommern. Die nächste Ligasaison wird mit Sicherheit spannend, wenn auch für unsere Regionalligisten in mehrfacher Hinsicht nicht einfach. Man hofft aber, mit dem gestiegenen Niveau auch auf neue Sponsoren.13

Vorpommernringer besiegen Sachsenmeister

Die Ringer aus Greifswald und Torgelow gönnten sich selbst zum Jahreswechsel keine Pause, sondern trafen sich zum gemeinsamen Training. Schließlich geht es um den Aufstieg. Als Sieger der Regionalliga Nord hätte die KG theoretisch an der Qualifikation zur 2. Bundesliga teilnehmen können. Kontrahent wäre jedoch der Sieger der Regionalliga Mitteldeutschland, der Bundesligaabsteiger Auerbach-Chemnitz, gewesen. Gegen diese mit Topathleten besetzte Mannschaft hatten sich die Vorpommern keine Chancen ausgerechnet. Die Verantwortlichen der beiden Vereine entschieden sich darum für einen anderen Weg. Eine Neuorientierung war ohnehin erforderlich. Die Regionalliga Nord, die von den Vorpommern in den vergangenen 3 Jahren deutlich dominiert wurde, wird aufgelöst. Der RV Lübtheen und die Ringermens Friend Berlin ziehen ihre Teams zurück. Weil auf Landesebene für die Greifswalder Männer keine sportliche Herausforderung mehr zu finden gewesen wäre, beantragte man die Startberechtigung beim mitteldeutschen Verband. Der Antrag wurde positiv entschieden. Für die Teilnahme am zehn Ringervertretungen umfassenden Feld muss sich die Kampfgemeinschaft Vorpommern qualifizieren. Da die Vertreter der Oberliga Thüringen und Sachsen-Anhalt auf ihre Aufstiegskämpfe verzichtet haben, blieb als Kontrahent nur der Oberligameister Sachsen, der SV Thalheim II. Die erste Mannschaft des Vereins kämpft in der Bundesliga. Hier hat man es also mit einem hochkarätigen Kotrahenten zu tun. Die jungen Männer um Trainer Manfred Groß und Uwe Bremer stellen sich der Herausforderung.

Am letzten Samstag trat die KG Vorpommern beim SV Thalheim zum ersten Kampf um den Einzug in die Regionalliga Mitteldeutschland an. Und sie gewann ihren Auswärtskampf mit 21 zu 16. Damit haben die Norddeutschen zunächst die Weichen für einen Aufstiegs gestellt, aber sicher ist der ihnen noch nicht, denn der Vorsprung der Vorpommern beträgt lediglich 5 Punkte. Unterschätzen werden die Ringer aus dem Norden ihren Gegner beim Heimkampf am kommenden Sonnabend um 19:00 Uhr im Sportzentrum des GRV in der Krullstraße darum mit Sicherheit nicht. Schon beim Unentschieden gegen Hennigsdorf hat man schließlich gesehen, wie knapp es trotz eines Auswärtserfolges in heimischer Halle noch werden kann.

Mit einem tollen Schultersieg durch Youngster Tom Zymara (55 kg) starteten die Gäste im Sportlerheim der Sachsen vor knapp 200 Zuschauern. Schon in der ersten Runde beförderte das Fliegengewicht seinen Kontrahenten Toni Krauß auf den Rücken. Im Superschwergewicht (120 kg) legte Trainersohn Philipp Groß gleich nach und sicherte gegen Michael Gruner, Deutscher Meister der A-Jugend, einen 3 zu 0 Rundensieg. Erfolg Nummer 3 durch Alexander Paeplow (60 kg), auch er schulterte Christian Korb bereits in Runde 1. Damit stand es nach 3 Duellen 11 zu 0 für die Vorpommern. Jetzt wendete sich jedoch das Blatt zugunsten der Gastgeber, die mit ihren Stammringern punkten konnten. Stefan Rengert (96 kg) gegen Rüdiger Möhring und Sergej Bondar (66 kg) gegen Tobias Löffler mussten Schulterniederlagen hinnehmen. Zum Glück konnte Robert Zymara (84 kg) wieder an die ersten Erfolge der Vorpommern anknüpfen. Er gewann 3 zu 0 nach Runden gegen Maik Wetzel, wobei ihm auch ein sehenswerter Überwurf gelang, den der Kampfrichter mit der Punkthöchstzahl 5 bewertete. Peter Groß (66 kg) kam über eine 0 zu 3 Niederlage gegen Chris Paetzold nicht hinaus, dafür gelang Clint Matthes (84 kg) wieder ein hoher Sieg, er gewann gegen Maik Hoeisel durch technische Überlegenheit vorzeitig. 18 zu 11 somit der Stand für die Norddeutschen vor den letzten beiden Duellen. Ceven Mathes (74 kg) präsentierte eine große Energieleistung gegen den starken Sven Zimmermann, letztendlich gelang ihm ein wichtiger, aber hart erkämpfter 3 zu 1 Kampferfolg. Christoph Schultz (74 kg) gewann im letzten Kampf gegen Dennis Mehlhorn souverän die ersten beiden Runden, brach dann aber ein. Zunächst verlor er eine Runde und musste sich dann sogar nach unkonzentrierter eigener Aktion unglücklich schultern lassen. Hier gingen der Mannschaft wertvolle Punkte für den Aufstiegserfolg verloren. Dennoch bejubelten die Ringer aus Greifswald und Torgelow natürlich ihren Auswärtserfolg, die Sachsen waren nämlich bei nur einer Niederlager in 16 Duellen ihrer Staffel immer als Sieger hervorgegangen und die Vorpommern konnte sie mit 21 zu 16 in eigener Halle besiegen.

Uwe Bremer/U.Marbach