Archiv für den Monat: Juni 2011

Landesmeisterschaften c und D/E in Demmin

Gleich zwei Herausforderungen hatten sich die jüngsten Mattenkämpfer des Greifswalder Ringervereins am vergangenen Wochenende zu stellen. Bei den Landesmeisterschaften Mecklenburg-Vorpommern in Demmin galt es nicht nur im Kampf Mann gegen Mann auf der Matte Stärke zu zeigen. Vorher hatten die 51 Teilnehmer zudem den Athletiktest zu absolvieren, der in vier Disziplinen (Sprint, Weitsprung, Rumpfaufheben, Klimmzüge) den stärksten und schnellsten Sportler ermitteln sollte. In der Jugend D/E gab es Platz 21 für Marleen Lemke, Platz 23 für ihren Bruder Anton und Platz 29 für Geworg Ibashyan.

In der Jugend C schaffte es Artur Schmidt auf den 2. Platz. Damit verfehlte er den Gesamtsieg nur um einen Punkt, den ihm Eric Pillat aus Rostock voraus hatte. Karl Marbach belegte hier den 8. Platz, Lucas Severin Platz 10 und Stephan Azizyan Platz 16.
Bei den anschließenden Kämpfen mussten die 51 Teilnehmer nun Kraft und Schnelligkeit auf der Matte beweisen, um gepaart mit der besseren Ringkampftechnik den Sieg zu erzielen. Ein großes Lob geht hier in der Jugend D/E an das Geschwisterpaar Anton und Marleen Lemke. Marleen (31kg) warf sich tapfer in die Kämpfe, wagte immer wieder Beinangriffe und ließ sich im freien Ringkampf von ihren männlichen Mitstreitern nicht einschüchtern. Groß die Freude dann bei ihr und ihrer Trainerin Christiane Labudde über die Bronzemedaille in dieser mit 6 Startern gut besetzten Gewichtsklasse. Anton hatte zwar im 19kg-Limit keinen Gegner und Gold sicher, aber kämpfen wollte er unbedingt. Darum stellte er sich in zwei Freundschaftskämpfen schwereren Gegnern. Hier war ganz erstaunlich, wie gezielt der sechsjährige Junge schon Techniken wie doppelter Beinangriff und Armdurchzug einsetzte, um die Gegner zu bezwingen. Einmal siegte Anton nach verbissenem Kampf, einen langen Kampf verlor er nur ganz knapp. Geworg Ibashyan (42 kg) stand wieder erfahreneren Gegnern gegenüber, die ihm kaum Chancen ließen.
In der Jugend C gab es kampflos Gold für Lucas Severin (63kg), Stephan Azizyan (58kg) und Karl Marbach (50 kg), weil die Gewichtsklassen nicht weiter besetzt waren. Karl, Stephan und der Lübtheener Jan-Michael Britz (54kg) lieferten sich darum Freundschaftskämpfe im griechisch-römischen Stil, aus denen Karl als Sieger hervor ging. Stephan unterlag zwar diesmal wieder seinem Teamgefährten, konnte aber nach Kopf-Hüft-Wurf den Lübtheener schultern. Artur Schmidt (46 kg) demonstrierte anschaulich, dass Kraft und Schnelligkeit allein auf der Matte nicht ausreichen. Nur wer Griffe, Würfe und Hebel kennt und umsetzt, kann hier siegen. Und so stand das Greifswalder Talent am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest und ließ damit Eric Pillat, der ihm im Athletiktest so knapp den Sieg genommen hatte, hinter sich. Ganz überlegen besiegte Artur hier seine Gegner und wurde darum, wie schon am letzten Wochenende beim heimischen Boddenpokal, als bester Kämpfer geehrt.

Ute Marbach

16. Internationaler Boddenpokal 2011

Am Wochenende konnten die Hansestädter zum 16. Internationalen Boddenpokal  110 Ringkämpfer aus Finnland, Litauen, Lettland, Schweden, Frankfurt/Oder, Luckenwalde, Berlin und natürlich aus Mecklenburg-Vorpommern in der Sporthalle des Schönwalde-Centers begrüßen. Hier waren auf zwei Matten in drei Altersklassen der männlichen Aktiven spannende Kämpfe zu erleben. Aber auch die Mädchen demonstrierten, dass sie den Jungen auf der Matte in nichts nachstehen.
Für die jüngsten Greifswalder war das heimische Turnier teilweise die erste Wettkampferfahrung überhaupt. Hier konnten sich dann im 20kg-Limit Ben Münchow gegen Manon Serit und im 25kg-Limit Phil Mehlis gegen Erik Kasch durchsetzen. Georg Ibashiyan (38 kg) und Marvin Möller (42kg) hatten als jüngste Starter ihrer Gewichtsklassen diesmal zu erfahrene Gegner. Georg belegte Platz 10, Marvin wurde Sechster. Kampflos Gold gab es für Wolodia Manukjan (50kg). Im 54kg-Limit siegte völlig überraschend erstmals Stephan Azizyan über Karl Marbach. Groß war da die Freude bei Stephan, ebenso groß aber die Verzweiflung bei Karl, der abwehrlos in den Kopf-Hüpf-Wurf gelaufen war. Bei den Schwergewichten erkämpfte sich Lucas Severin (59kg) Gold vor seinem Trainingspartner Daniel Diel. Auch Max Lewandowski (28kg) landete auf dem Siegerpodest ganz oben und verwies damit den Demminer Sten Brauer und einen schwedischen Mitstreiter auf die Plätze. Die Auszeichnung für den besten Kämpfer der Altersklasse ging an einen finnischen Athleten.
Während die Kämpfe in der Jugend C  mitunter noch recht spielerisch anmuteten, ging es bei den Kadetten hart zur Sache. Am überzeugendsten trat hier Artur Schmidt (46kg) auf. Um dem talentierten Jungen Einsatz abzufordern und von dessen Können überzeugt, ließ Trainer Manfred Groß ihn trotz seiner 11 Jahre bei den Kadetten starten. Und souverän setzte sich Artur hier durch. Nach vier Siegen in Folge konnte er sich nicht nur über den 1. Platz, sondern auch über die Auszeichnung als bester Kämpfer der Altersklasse freuen. Im 46kg-Limit erreichte Timur Marziev dann noch Platz 4, gefolgt von Lucas Wendlandt auf Rang 5. Eric Uteß (42kg) unterlag seinem Dauerrivalen Andrej Ginc vom SAV Torgelow. Bronze gab es in der Gewichtsklasse bis 38kg für Jan Heitmann. Spannende Kämpfe und viel Technik lieferte auch Ilian Marziev (63kg). Nach zwei Siegen unterlag er lediglich einem litauischen Rivalen nach Punkten und verdiente sich Silber.
Bei den Männern waren Martin Schulz (74kg), Erik Heuer (84kg) und Tom Hartmann (120 kg) ihren Gegnern diesmal unterlegen. Die einzige Medaille gab es hier für Peter Groß (74kg), der sich durchtrainiert zeigte, dementsprechend ausdauernd kämpfte und sich im internationalen Starterfeld seiner Gewichtsklasse den Bronzerang verdiente. Stark besetzt war auch das 66-kg-Limit. Hier lieferte Alexander Kasarinow kraftvolle Kämpfe, musste sich aber am Ende mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden geben. Ebenso erging es Tom Zymara (84kg), dem diesmal etwas die Luft ausging. Auch hier ging die Auszeichnung für den besten Kämpfer der Altersklasse nach Finnland.
Noch immer gibt es das Vorurteil, dass Kampfsport nur etwas für Männer ist. Doch hier konnte man erleben, dass sich Mädchen auf der Matte nichts schenken. Jessica Knauth (43kg) verließ dreimal als Siegerin die Matte, unterlag lediglich einer schwedischen Sportlerin und erkämpfte sich somit einen hervorragenden 2. Platz. Für Angelina Schmidt (63kg) gab es hier keine Konkurrenz. Die Drittplatzierte der diesjährigen Deutschen Meisterschaft errang hier Gold. Anja Liepe ist zwar noch weit entfernt von alten Erfolgen, kam aber im 55kg-Limit immerhin auf Platz 4 und ließ damit zwei Schwedinnen hinter sich. Die Knirpse Leonie Degrassi (23kg) und  Marleen Lemke (30kg) kämpften zwar tapfer, waren aber diesmal noch unterlegen. Weil ihre Gewichtsklassen aber nur dünn besetzt waren, gab es für sie trotzdem noch eine Medaille. Als beste Kämpferin wurde Peggy Kenn vom SAV Torgelow ausgezeichnet.
In der Mannschaftswertung konnten die Greifswalder den im letzten Jahr endlich wieder einmal eroberten Mannschaftpokal verteidigen. Sie lagen nach Punkten klar vor den Sportlern aus Schweden und dem SAV Torgelow.
Ute Marbach