Archiv für den Monat: Oktober 2014

Oberliga Nord: KG Lübtheen – SC Roland Hamburg

Im dritten Duell der laufenden Saison der Ringeroberliga Gruppe Nord hatte es die KG Lübtheen II zu Hause mit dem SC Roland Hamburg zu tun. Als Vorkampf zur 2.Bundesliga in der Lübtheener Hans Oldag Halle wollte man dem gestandenen Team von der Alster kräftig Paroli bieten. Acht Gewichtsklassen waren ausgeschrieben und am Ende konnte sich jedes Team über 4 Siege freuen. Leider waren die Siege des SC Roland Hamburg teilweise höher, so dass es am Ende 13 zu 15 aus Sicht der M-V Vertretung stand. Im Aufgebot der KG Lübtheen stehen ja auch Sportler vom Greifswald RV, Demminer RV und dem SAV Torgelow die je nach Bedarf eingesetzt werden. Für die gemeinsame KG waren Torsten Schmal (57 kg/Lübtheen) erfolgreich und die drei Greifswalder Ilian Marziev (75 kg), Peter Groß (86 kg) und Philipp Groß (130 kg). Für Eric Uteß (61 kg/Greifswald) und die drei Lübtheener Alex Fuhr (66 kg), Jonas Fentzahn (75 kg) und Alex Kiritschkow (98 kg) reichte es diesmal leider nicht zum Sieg.
Spannend ging es auch beim Bundesligakampf des RV Lübtheen gegen den AC Werdau zu. Hier konnte sich auch Torgelows Andrej Ginc beweisen. Als jüngster Starter im Feld stand er in der 61 kg-Klasse dem 5. der diesjährigen Junioren WM gegenüber. Mit 2:5 zog der 16jährige Sportschüler sich gegen den Moldawier Ion Lefter respektabel aus der Affäre, Lübtheen und Werdau trennten sich am Ende 13 zu 13 Unentschieden. Ihren nächsten Kampf in der Oberligasaison hat die KG Lübtheen dann am 01.11.2014, diesmal erwartet man die KG Kiel/Lübeck zum Heimkampf.
U. Bremer

Jugendliga: KG Vorpommern – KG Lübtheen/Demmin

In der Jugendliga der Staffel Nord gab es am letzten Wochenende den 3.Kampftag für die Ringer der Kampfgemeinschaft (KG) Vorpommern. Die KG setzt sich ja schon seit Jahren aus Kämpfern des Greifswalder RV und des SAV Torgelow zusammen. Im Greifswalder Sportcentrum hatte man nach den ersten beiden Auftaktniederlagen gegen die KG Salzgitter/Nienburg und die KG Küstenringer (Rostock/Warnemünde/Neubrandenburg) nun die KG Lübtheen/Demmin zu Gast. Es sollten sich Kämpfe auf tollem Niveau für die 8-14 Jährigen Nachwuchsathleten entwickeln, wobei am Ende die Vorpommern mit einem 24 zu 15 Endstand ihren ersten Sieg einfahren konnten. Sechs der zehn Duelle konnten die Jungs aus Greifswald und Torgelow für sich entscheiden, wobei man aber auch in zwei Duellen vom Übergewicht des Gegners profitieren konnte. Zwei der Kämpfe gingen über die volle Kampfzeit von 4 Minuten und drei weitere Duelle immerhin über drei Minuten. Und gerade in diesen Duellen ging es sehr spannend zu, denn die Führung wechselte oft hin und her. Albert Frommholz (38 kg), Max Fritzsche (42 kg), Maurice Fittig (46 kg), Kevin Tran (50 kg), Geworg Ibashyan (55 kg) und Karl Marbach (85 kg) sicherten mit ihren Siegen den Mannschaftserfolg. Toll gekämpft und teilweise nur knapp verloren gehörten aber auch Sophie Tran (28 kg), Ben Münchow (31 kg), Jan Meyer (34 kg) und Tilman Schöne (63 kg) zum Gewinnerteam.
Ihr nächstes Duell wird die KG Vorpommern dann beim Auswärtskampf am 01.11. in Lübtheen zu bestreiten haben.

Happy Birthday – Trainer Groß

Wer sich in Greifswald für Sport interessiert, dem ist der Name Manfred Groß nicht unbekannt. Nunmehr seit Jahrzehnten steht er für den Ringkampfsport in in der Hansestadt. Am vergangenen Wochenende feierte Manfred Groß ein Jubiläum. Freunde, Verwandte, alte Trainingspartner sowie viele seiner ehemaligen und derzeitigen Schützlinge feierten mit ihm nicht nur seinen 55. Geburtstag, sondern auch sein 50. Mattenjahr. Da gab es neben vielen Glückwünschen auch ein paar „vergoldete“ Ringerstiefel.
1964 begleitete Manfred Groß als damals 5jähriger erstmals seinen Cousin zum Training. Und trotz des damals strengen Trainings unter Fritz Penner bei Dynamo Greifswald ließ ihn das Ringen fortan nicht mehr los. Anfangs nur einmal in der Woche, stand er als  9jähriger dann schon täglich auf der Matte. 1995 hatte Manfred Groß auch seinen Bruder Artur mit dem Ringervirus infiziert, so dass der ihn fortan zum Training begleitete. Die Frage, ob nicht auch mancher geschwisterlicher Konflikt auf der Matte ausgefochten wurde, beantwortet er verschmitzt lächelnd mit: „Oh ja, sehr oft sogar.“
1972 belegte Manfred Groß bei der DDR-Spartakiade, die im Bereich der Schüler wie im Bereich der Jugendlichen alle drei Jahre stattfand, einen 3. Platz. Damals musste man sich eine Teilnahme an einem landesweiten Wettkampf hart verdienen. Das wurde innerhalb des Bezirkes und bei Dynamomeisterschaften ausgerungen und nur die drei Besten durften zur Spartakiade.
Nicht ohne Wehmut erinnert sich Manfred Groß an die Zeit, als er in der 9. Klasse selbst seine erste Trainingsgruppe übernahm und seinem alten Trainer Konkurrenz machte. 1975 hatte er sich erneut für die Spartakiade qualifiziert, auch vier seiner Schützlinge hatten es geschafft. Das kleine Team holte damals vier Medaillen und einen vierten Platz. Trainer Groß glänzte nicht nur selbst mit Bronze, sondern erhielt eine Auszeichnung als Jungtrainer und die Ehrennadel der Sportvereinigung Dynamo in Bronze.
Man wundert sich, dass so ein Talent nicht auf der Sportschule war, aber dafür gibt es eine Erklärung. Manfred Groß hatte die sportliche Aufnahmeprüfung für die Sportschule Luckenwalde schon bestanden, als die dortigen Ärzte ein Wirbelsäulenproblem bei ihm erkannten, ihm ein einjähriges Gipsbett empfahlen und ihm mitteilten, dass  er für den Leistungsport nicht geeignet sei. „Das hat mich damals ganz schön umgeworfen“, erinnert sich Manfred Groß. Er wollte alles aufgeben, hielt sich zwei Monate vom Ringen fern, bis Fritz Penner ihn wachrüttelte und überredete weiterzumachen. Und so blieb Manfred Groß beim Ringen. Seit 1980 ist er ununterbrochen als Trainer in Greifswald tätig und hat alle Vereinsveränderungen überstanden. Aus Dynamo Greifswald wurde der PSV (Polizeisportverein). Weil sich hier die verschiedenen Abteilungen nicht immer einig waren, wurde 2003 ein eigenständiger Ringerverein gegründet.
In Manfred Groß Jugendzeit wurde überall trainiert, nicht nur in vielen Sporthallen Greifswalds, sondern auch in Klassenräumen. Wen wundert es da, dass sich im Trainer der Wunsch breit machte, für das Training über eine eigene Halle verfügen zu können, in der man die Matten nicht täglich mühselig auf- und abbauen musste. 2003 war es so weit. Der Greifswalder Ringerverein konnte die Sporthalle in der Krullstraße pachten und zwei Jahre später durch eine Mattenhalle für das Mattentraining und einen Fitnessraum für das Krafttraining erweitern. Damit hatte sich für Manfred Groß ein Lebenstraum erfüllt. Heute ist die Sporthalle in der Krullstraße Landesleistungszentrum des Landesverbandes Ringen Mecklenburg Vorpommern. Trainer Groß ist Landestrainer und hat in den letzten Jahren mit seinen Schützlingen viele Medaillen für das Land bei Deutschen Meisterschaften geholt.
Dabei steht er nicht allein da. Immer an seiner Seite seine Frau Marion. Manchmal hätte sie sich schon gewünscht, dass er mehr Zeit für die Familie hätte, nicht jeden Tag zum Training läuft, nicht jedes Wochenende unterwegs zu Wettkämpfen ist. Aber sie war 14, als sie ihn kennenlernte. „Ich wusste, worauf ich mich einlasse. Das Ringen ist sein Leben, das kann man ihm nicht nehmen. Also mach ich einfach mit.“ Heute ist Marion Groß nicht nur Vereinschefin, sondern selbst Trainerin einer Fitnessgruppe. Und auch seinen Sohn konnte der Vater vom Ringen begeistern. „Das war nicht immer leicht, mein Vater hat stets Leistung gefordert, Wenn es mal nicht so lief, hat er mir empfohlen, zum Halma zu wechseln.“ scherzt Philipp Groß. Heute geht Sohn Philipp nicht nur zum Ringertraining, sondern steht an der Spitze des MMA Team East in der Brandteichstraße.
Für den Sport hat Trainer Groß den Beruf gewechselt. Gelernt hat er den Beruf des Heizungsmonteurs. Anschließend hat er sich zum Dachdecker und Dachklempner ausbilden lassen, denn sein Vater hatte gehofft, dass Manfred die familieneigene Dachdeckerfirma weiterführen würde. „Aber das konnte ich nicht, das hätte bedeutet, den Sport aufgeben zu müssen. Da musste ich meinen Vater enttäuschen.“ Heute arbeitet Groß als Heimverwalter bei den Studentenwerken und ist froh, dass man dort Verständnis für seine sportlichen Aktivitäten hat.
Was wünscht sich ein Trainer für die Zukunft? „Gesundheit. Ich möchte das Training noch lange absichern können. Nur wenn ich fit bin, selbst vorzeigen kann, was ich verlange, kann ich als Trainer erfolgreich sein.“ Und seine Enkeltochter Paula möchte er gern noch beim Ringen sehen. Am Mattenrand sitzt sie schon, aber ein wenig muss er sich da wohl noch gedulden.
Was ist das Besondere am Greifswalder Ringerverein? „Der Zusammenhalt“, sagt Trainer Groß. „Das wird uns auch immer wieder von neuen Mitgliedern bestätigt. Hier trainieren Groß und Klein, Alt und Jung zusammen. Und auf so einer Feier wie am Samstag sind wir eine große Familie.“ Nur eine Sache macht Manfred Groß zu schaffen. Er findet einfach keinen weiteren Trainer. Und das lässt ihn auch etwas sorgenvoll in die Zukunft blicken. Denn jetzt hängt der gesamte Erfolg des Vereins von ihm ab.
Wünschen wir ihm also, was er sich wünscht: Gesundheit für die kommenden Jahre.

Ute Marbach

Brandenburg Cup 2014

Lediglich drei Sportler konnte Trainer Groß wegen krankheitsbedingter Ausfälle in diesem Jahr beim großen Brandenburg Cup in Frankfurt/Oder starten lassen. Mit 309 Teilnehmern aus 13 Ländern gehört der 23. Brandenburg Cup der Sportschule Frankfurt/Oder für die Ringer im Altersbereich 6 bis 16 Jahre zu den größten Vergleichen der Mattenkämpfer in Deutschland und wurde von 13 Nationen zum Kräftemessen genutzt.
Im fünf Teilnehmer starken Feld der 63kg- Klasse der B-Jugend konnte Tilman Schöne gut mithalten und belegte am Ende einen dritten Platz. Er startet mit einer siegreichen ersten Runde, in der er Felix Piskol vom RSK Gelenau nach einem schönen Wurf schultern konnte. Spannend war die dann folgende Auseinandersetzung mit Marius Barta, dem Deutschen Vizemeister der 58kg-Klasse. Mit ihm hatte er sich nicht nur bei der letzten Meisterschaft, sondern auch jüngst beim Boddenpokal in Greifswald ein packendes Duell geliefert. Und wieder hatte er den Sportler vom RVE Lugau zwei Mal am Boden, konnte ihn dort aber nicht halten. „Tilman greift gut an, reißt aber im Bodenkampf dann durch kleine Fehler seien Erfolg wieder ein“, fasst Trainer Groß den Kampf zusammen. Am Ende verlor er unglücklich auf Schulter. Gegen den starken Ungarn Vatzi Balint, der die Gewichtsklasse beherrschte und verdient Turniersieger wurde, blieb Tilman noch chancenlos. Mit einem Schultersieg über Max Eder beendete Tilman das Turnier auf dem bronzenen Rang. Den Berliner konnte er nach einem Rumreißer mit dem klassischen Arm-Durchzug schultern.
Weniger erfolgreich blieb das Turnier für die beiden anderen Greifswalder Starter.
Weil in der B-Jugend seine Gewichtsklasse nicht mehr vertreten ist, ließ Trainer Groß Karl Marbach kurzerhand im 85 kg – Limit der höheren Altersklasse starten. „Der muss sich da jetzt durchbeißen. Die sind nur zwei Jahre älter als er. Im nächsten Jahr gehört er auch zur A-Jugend, da werden das ohnehin seine Gegner sein“, rechtfertigt der Trainer die Entscheidung. Der erste Kampf gegen einen Athleten aus Ungarn war nach einem Selbstleger schnell vorbei. Im zweiten Kampf konnte Karl nach einem Schulterschubser schön abbrechen und punktete auch mit dem Armdrehschwung. Karl lag bereits 5:0 in Führung, als er einem Kopf-Hüft-Wurf nachging, den Gegner nicht mehr übertragen konnte und unglücklich auf Schulter verlor. „Technisch machst du denen was vor“, muntert Trainer Groß seinen Schützling auf, „du musst nur den Kopf frei bekommen, darfst dich nicht von der Aufregung regieren lassen.“
Ebenso schwer hatte es Ben Münchow im 29kg-Limit der C/D-Jugend. Unter den 15 Teilnehmern zählte er zu den jüngsten. Mutig probierte er immer wieder Technik aus, auch wenn er sie nicht durchgesetzt bekam. „Da kann sich manch ein Großer was abgucken“, lobt sein Couch, als Ben sich zum wiederholten Mal mit einer hohen Brücke aus der Festhalte windet. Zwar ohne Medaille aber um einige Erfahrungen reicher scheidet Ben nach zwei Niederlagen aus.
Während es für die Greifswalder bei der einen Medaille von Tilman Schöne blieb, konnten sich die elf Torgelower Kämpfer über fünf Medaillen freuen.
U.Marbach