Archiv für den Monat: Oktober 2015

Oberliga: KG Lübtheen – KG Hennigsdorf/Tegel

Nach drei Jahren gibt es in Greifswalder endlich wieder Mannschaftskämpfe im Oberligabereich. Die Greifswalder Ringer treten aus Kosten- und Kadergründen in der Oberliga Gruppe Nord gemeinsam mit Athleten aus Torgelow und Lübtheen als KG Lübtheen II an. Nach dem gelungenen Saisonauftakt vor zwei Wochen – hier hatte man in Lübtheen die KG Lübeck/Kiel mit 20:9 geschlagen, hoffte man am letzten Samstag natürlich auf einen weiteren Sieg. In der heimischen Ringerhalle in der Krullstrasse traf die KG Lübtheen II auf die KG Hennigsdorf/Tegel. Die wiederum hatten vor zwei Wochen den SC Roland Hamburg dominiert.
Eigentlich ist der Aufstieg in die Regionalliga erklärtes Ziel, aber dass man die Berliner diesmal gewiss nicht schlagen wird, war Trainer Groß wohl schon klar, als er sah, dass die Hauptstädter bis auf Mick Schrauber nur mit erfahrenen Füchsen angereist waren, alle um die 28 Jahre und älter. Greifswald hingegen präsentierte eine junge Mannschaft, die meisten gerade mal 15 bis 17 Jahre alt. Und so war das Endergebnis von 9:19 dann auch keine so große Überraschung.
Die Punkte für die Gastgeber sicherten Alexander Ginc (59 kg, GR) wegen Aufgabe (4 Punkte) des Gegners, Christoph Jarmer (70 kg, GR) mit Schultersieg (4 Punkte) und Bahaeddin Moradi mit Punktsieg (1 Punkt). Star des Abends war ohne Frage Christoph Jarmer, der lediglich 30 Sekunden benötigte, um André Paris auf die Schulter zu zwingen. Als er beide Arme des Gegners geschnürt hielt und alle den Wurf nach hinten erwarteten, legte er ihn, als dessen Zug nachließ, geistesgegenwärtig nach vorn direkt auf Schulter ab. Das brachte ihm neben dem Jubel der Mannschaft einen begeisterten Aufschrei des Publikums und tosenden Beifall ein. Dem schlanken Greifswalder traut man auf den ersten Blick solche Kraftaktionen gar nicht zu, aber wer sich auskennt in der Greifswalder Ringerszene, der weiß, dass Christph Jarmer genau für solche Aktionen bekannt ist.
Pech hatte Artur Schmidt (98 kg, GR), der sich während des Kampfs eine Schulterverletzung zuzog, die ihn zur Aufgabe zwang. Steffen Jung (75 kg, FR) musste sich der technischen Überlegenheit seines Gegners fügen, konnte – noch neu in der Mannschaft – sein Trainingskönnen hier nicht vollständig abrufen. Artur Leimann (66 kg, FR) konnte eine Schulterniederlage gegen den Berliner Meister Nick Schraube nicht verhindern. Zwar 85 kg schwer, aber mit 15 Jahren dennoch das Küken der Mannschaft, musste sich Karl Marbach (86 kg, FR) am Ende nach Punkten geschlagen geben. Sein erster Einsatz in der Liga ging gleich über die volle Kampfzeit von sechs Minuten und noch dazu im Freistil. Im Jugendbereich sind lediglich vier Minuten üblich. Zwar war sein 28jähriger Gegner Tim Siebert, Mitteldeutscher Meister, konditionsmäßig in der zweiten Runde am Ende, aber auch Karl fehlte da dann die Kondition für den von Trainer und Mannschaft geforderten entscheidenden Angriff.
Am spannendsten war die Begegnung zwischen dem Greifswalder Ilian Marziev (75 kg, GR) und seinem Berliner Kontrahenten Michael Martinke, mehrfacher deutscher Meister und Teilnehmer bei Europa- und Weltmeisterschaften. Zwar lag Ilian schnell nach Punkten hinten, aber er machte auf die Zuschauer  dennoch immer den Eindruck,  als könnte er das Ruder noch rumreißen. Als jedoch beide zum Wurf Brust gefasst hatten und die Halle den Atem anhielt, riskierte Ilian nicht sofort. Dieses  leichte Zögern reichte Martinke. Erfahren nutzte er den Stillstand, fing den Wurf ab und zwang Ilian auf die Schulter. Dennoch ein spannendes Duell auf Augenhöhe.
Auf die Frage, warum er nicht auch erfahrenere Kämpfer zum Einsatz gebracht hat, erklärt Coach Groß, dass die Fans hier in Greifswald natürlich auch Greifswalder Ringer auf der Matte sehen wollen. „Außerdem geht es doch nicht allein darum, auf Biegen und Brechen zu gewinnen. Die Jungs, die nachrücken sollen, brauchen Kämpfe, um Erfahrungen sammeln zu können. Gebt denen mal noch ein zwei Jahre, dann sieht das schon ganz anders aus.“
Ute Marbach

 

Oberliga: KG Lübtheen – KG Kiel/Lübeck

Am vergangenen Samstag starteten die Greifswalder Ringer in die neue Oberligasaison der Gruppe Nord. Gemeinsam mit den Ringern aus Lübtheen und Torgelow treten sie hier als Kampfgemeinschaft Lübtheen an. Weiterhin vertreten in der Gruppe Nord sind der SC Roland Hamburg, die Kampfgemeinschaft Hennigsdorf/Tegel und die Kampfgemeinschaft Kiel/Lübeck.
Die KG Lübtheen lieferte in Lübtheen einen deutlichen Sieg (20:9) über die KG Kiel/Lübeck ab. Punkte für die KG Lübtheen sicherten Torsten Schmal (59 kg, GR), Alex Fuhr (66 kg, FR), Alexander Biederstädt (86 kg, FR), Peter Groß (98 kg, GR) und Bahaeddin Moradi (130 kg, FR). Der Greifswalder Peter Groß konnte nach Runterreißer seinen Gegner mehrfach rollen und siegte wegen Technischer Überlegenheit. Auch der Greifswalder Bahaeddin Moradi beendete mit 20:4 Wertungspunkten seine Begegnung technisch überlegen und sicherte der Mannschaft damit die Höchstwertung. Für Eric Uteß aus Greifswald war es vor allem ein Kampf gegen das Gewicht. Mit lediglich 65 kg Körpergewicht musste er sich anstrengen, um das notwendige Startgewicht von 66,1 kg für das 70kg-Limit zu erreichen. Zunächst ging sein Gegner mit 4:0 in Führung, in Folge gelang es Eric zwar auf 5:4 zu verkürzen, aber für einen Sieg reichte die Zeit reichte nicht mehr aus. Durch seinen Einsatz gab er aber lediglich einen Mannschaftspunkt ab. Geschlagen geben mussten sich auch Eric Pillat und Jonas Fentzahn.
Im letzten Jahr lag die Kampfgemeinschaft Lübtheen zum Saisonende auf dem dritten Platz. Das deutliche Endergebnis von 20:9 in der ersten Begegnung lässt Hoffnung aufkommen, dass die Kampfgemeinschaft in diesem Jahr besser abschneiden könnte. Trainer Groß gibt sich optimistisch und hofft in diesem Jahr auf den Tabellensieg.
Schon am 17. Oktober trifft die KG Lübtheen auf die KG Hennigsdorf / Tegel. Dann wird erstmals seit drei Jahren in der Greifswalder Ringerhalle in der Krullstraße wieder ein Ligakampf stattfinden. Trainer Groß möchte hier vorwiegend Greifswalder Ringer einsetzen. Dabei sein werden voraussichtlich Artur Leimann, Christoph Jarmer, Ilian Marziev, Steffen Jung, Karl Marbach, Artur Schmidt und Bahaeddin Moradi.
Ute Marbach

Internationaler Brandenburg Cup Frankfurt/Oder 2015

Beim internationalen Brandenburg-Cup in Frankfurt, dem derzeit größten Ringerturnier in Ostdeutschland, gingen am vergangenen Samstag insgesamt 450 Sportler aus neun Nationen, darunter Russland, Ungarn, Schweden und natürlich Deutschland über die Waage. Hochklassig besetzt bietet das Turnier eine hervorragende Möglichkeit des internationalen Leistungsvergleichs. Die wollten natürlich auch die Greifswalder Ringer um Trainer Manfred Groß sich nicht entgehen lassen. Mit nur sechs Athleten konnte sich das kleine Team unter den 81 angetretenen Vereinen in der Gesamtwertung immerhin Platz 28 sichern.
Großen Anteil daran hatten Geworg Ibashyan, Karl Marbach und Samad Abdursakow.
Im 58 kg Limit der C-Jugend konnte sich Geworg Ibashyan nach nur einem Schultersieg schon über Gold freuen.
Schwerer hatte es da Samad Abdursakow, der in der 50kg-Klasse dieser Altersklasse startete. Gerungen wurde hier im Poolsystem. Zunächst landete Samad starke Schultersiege gegen zwei deutsche Sportler, hatte dann aber gegen einen ungarischen Kontrahenten das Nachsehen. Als Poolzweiter zog er ins kleine Finale um Platz 3 ein. Die greifbar nahe Medaille setzte enorme Kräfte frei. Und so lieferte er sich mit Eric Hofmann vom RSK Gelenau ein wahrhaft spannendes Duell, das er nach einem schönen Wurf mit einem Schultersieg für sich entscheiden konnte. In der C-Jugend also durch Samad Abdursakow mit Bronze eine zweite Medaille für die Greifswalder.
Auch die beiden anderen Greifswalder Starter in der C-Jugend, Ben Münchow (34 kg) und Sulim Abdursakow (38 kg), verkauften sich angesichts der starken Konkurrenz gut, konnten sich aber nicht platzieren.
Karl Marbach musste bei den Kadetten in der Gewichtsklasse bis 85 kg einem starken internationalen Starterfeld die Stirn bieten. In den Vorrundenkämpfen ließ er keinen Zweifel an seinen Fähigkeiten aufkommen. Technisch überlegen besiegte er Edgar Shklyar von der Sportschule Frankfurt/Oder und zwang anschließend Konstantin Bunin aus Russland nach Arm-Dreh-Schwung auf die Schulter. Im Finale jedoch verfiel er in alte Muster und ließ sich zu stark vom Auftreten des wurfstarken Polen Maciej Czarnecki beeindrucken. Trainer Groß gab sich nicht überrascht: „Ich kenn meine Jungs. Karl hab ich schon vor dem Kampf angesehen, dass wieder mal der Kopf nicht frei war. Daran müssen wir eben noch arbeiten. Dafür fahren wir ja zu solchen Turnieren.“ Am Ende Silber für Karl und damit die dritte Medaille für die Ringer vom Bodden.
Schwer hatte es Artur Leimann im mit 23 Startern stark besetzten 63kg-Limit der Kadetten. Der erst seit kurzem in Greifswald trainierende Jugendliche, war bisher im Freistil aktiv. Die Umstellung auf den klassischen Stil macht ihm zu schaffen. Da bei den Kadetten im Ko-System gerungen wurde, d.h. eine Niederlage hat das sofortige Ausscheiden zur Folge, blieb Artur am Ende der 14. Platz.
Für die Greifswalder stehen in den nächsten Wochen neben den Ligakämpfen weitere Einzelturniere auf dem Plan.
U.Marbach