Oberliga Nord: KG Rostock/Warnemünde/Vorpommern – Germania Potsdam II

Nach der Pleite im ersten Kampf der Oberliga Nord Ost stand für die Greifswalder und Torgelower Ringkämpfer am letzten Wochenende die nächste Oberligabegegnung ins Haus. Im Sportzentrum des GRV traf  die Kampfgemeinschaft am Sonnabend auf die 2. Mannschaft des RC Germania Potsdam. In der letzten Saison konnte man die Potsdamer knapp hinter sich lassen, darum hatte Trainer Manfred Groß seinem Team wenigstens ein Unentschieden zugetraut. Was die jungen Männer allerdings dann auf der Matte leisteten, übertraf bei weitem seine Erwartungen. Nach wirklich spannenden Begegnungen ließ sich das Vorpommernteam bei einem Endpunktestand von 27:14 vom begeisterten Publikum feiern.
Alexander Grebensikov holte kampflos die ersten vier Punkte. Dem Torgelower stand ins Gesicht geschrieben, dass er den Sieg lieber erkämpft hätte, doch die Potsdamer hatten die Gewichtsklasse bis 55 kg nicht besetzt.
Zuschauer und Sportler erschraken, als in der zweiten Begegnung des Abends der Greifswalder Philipp Groß (120 kg, GR) von Christian John derart ins Aus gestoßen wurde, dass er mit dem Kopf an die Hallenwand prallte und zwei stark blutende Platzwunden ihm ein Weiterkämpfen nicht erlaubten. Dass die Potsdamer sich insgesamt aufs Schieben, Stoßen und Schupsen zu reduzieren schienen,  fiel später noch mehrfach auf. Nach 3jähriger Trainings- und Wettkampfpause trat Artur Bremer (60 kg, GR) erstmals wieder für Vorpommern an. Er konnte in den ersten beiden Runden zwar technisch überzeugen, war dann jedoch im weiteren Verlauf des Kampfes, der über 5 starke Runden ging, seinem Gegner wie zu erwarten konditionsmäßig unterlegen. Wegen der zwei Rundensiege konnte er den Schaden jedoch auf ein 2:4 begrenzen und immerhin zwei Punkte in die Mannschaftswertung einbringen. Seine Rückkehr darf als Bereicherung für das Team gewertet werden. Alexander Kasarinow (66 kg, GR) und Peter Groß (74 kg, GR) erkämpften eindeutige 3:0 Punktsiege für das Vorpommernteam. Robert Zymara (96 kg, FR) gab zwar eine Runde ab, siegte aber am Ende souverän mit 3:1. David Humrich (84 kg, FR) sicherte sich in seinem zweiten Ligakampf eine Runde, konnte aber trotz energischen Einsatzes den 1:3 Punktsieg von Stefan Schieche nicht vermeiden. Auch Tom Zymara (84 kg, GR) machte es besser als in der Woche zuvor. In den ersten beiden Runden ließ er sich noch auf das Geschiebe seines Gegners ein, doch dann drehte er auf, punktete selbst und entschied das Duell mit 3:2 für sich.
Während des ganzen Abends feuerten die Fans der KG Rostock/Warnemünde/Vorpommern ihr Team mit Sprechchören an, Anspornversuche der Potsdamer Fans wurden sofort übertönt. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Jonas Moritz von Glasenapp (66 kg, FR) den Potsdamer Alexander Pippel in der vierten Runde schulterte und damit seinen ersten Sieg in der Liga überhaupt feierte. Da gab es für Trainer, Teamkollegen und Fans kein Halten mehr. Scharenweise fielen sie dem Greifswalder um den Hals. Schon so lange hatte man dem jungen Burschen, der erst seit ca. 2 Jahren zu den Ringern gehört, eisern trainiert und immer verbissen kämpft, einen Sieg gewünscht. Der Torgelower Dimitri Streib (74kg, FR) gab dem Abend mit seinem bravourösen Sieg einen krönenden Abschluss. Keinen einzigen Moment ließ er Hoffnung bei den Potsdamern aufkeimen, nicht einen Punkt gab er ab. Mit drei eindeutigen Rundensiegen (5:0, 7:0, 1:0) sicherte er sich den Sieg mit Technischer Überlegenheit.
Für die Fans der Greifswalder und Torgelower Ringer war neben dem verdienten Sieg vor allem der nach langer Zeit wieder erkennbare Zusammenhalt des jungen Teams eine große Freude. Bleibt zu hoffen, dass sich das am 17. Oktober in Lübtheen beim nächsten Ligaduell fortsetzt. So gab es dann auch nach den Kämpfen für Trainer Groß neben seinem 50. Geburtstag einen weiteren Grund, kräftig mit seinen Freunden zu feiern.
Ute Marbach

 

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