Vorpommernringer besiegen Sachsenmeister

Die Ringer aus Greifswald und Torgelow gönnten sich selbst zum Jahreswechsel keine Pause, sondern trafen sich zum gemeinsamen Training. Schließlich geht es um den Aufstieg. Als Sieger der Regionalliga Nord hätte die KG theoretisch an der Qualifikation zur 2. Bundesliga teilnehmen können. Kontrahent wäre jedoch der Sieger der Regionalliga Mitteldeutschland, der Bundesligaabsteiger Auerbach-Chemnitz, gewesen. Gegen diese mit Topathleten besetzte Mannschaft hatten sich die Vorpommern keine Chancen ausgerechnet. Die Verantwortlichen der beiden Vereine entschieden sich darum für einen anderen Weg. Eine Neuorientierung war ohnehin erforderlich. Die Regionalliga Nord, die von den Vorpommern in den vergangenen 3 Jahren deutlich dominiert wurde, wird aufgelöst. Der RV Lübtheen und die Ringermens Friend Berlin ziehen ihre Teams zurück. Weil auf Landesebene für die Greifswalder Männer keine sportliche Herausforderung mehr zu finden gewesen wäre, beantragte man die Startberechtigung beim mitteldeutschen Verband. Der Antrag wurde positiv entschieden. Für die Teilnahme am zehn Ringervertretungen umfassenden Feld muss sich die Kampfgemeinschaft Vorpommern qualifizieren. Da die Vertreter der Oberliga Thüringen und Sachsen-Anhalt auf ihre Aufstiegskämpfe verzichtet haben, blieb als Kontrahent nur der Oberligameister Sachsen, der SV Thalheim II. Die erste Mannschaft des Vereins kämpft in der Bundesliga. Hier hat man es also mit einem hochkarätigen Kotrahenten zu tun. Die jungen Männer um Trainer Manfred Groß und Uwe Bremer stellen sich der Herausforderung.

Am letzten Samstag trat die KG Vorpommern beim SV Thalheim zum ersten Kampf um den Einzug in die Regionalliga Mitteldeutschland an. Und sie gewann ihren Auswärtskampf mit 21 zu 16. Damit haben die Norddeutschen zunächst die Weichen für einen Aufstiegs gestellt, aber sicher ist der ihnen noch nicht, denn der Vorsprung der Vorpommern beträgt lediglich 5 Punkte. Unterschätzen werden die Ringer aus dem Norden ihren Gegner beim Heimkampf am kommenden Sonnabend um 19:00 Uhr im Sportzentrum des GRV in der Krullstraße darum mit Sicherheit nicht. Schon beim Unentschieden gegen Hennigsdorf hat man schließlich gesehen, wie knapp es trotz eines Auswärtserfolges in heimischer Halle noch werden kann.

Mit einem tollen Schultersieg durch Youngster Tom Zymara (55 kg) starteten die Gäste im Sportlerheim der Sachsen vor knapp 200 Zuschauern. Schon in der ersten Runde beförderte das Fliegengewicht seinen Kontrahenten Toni Krauß auf den Rücken. Im Superschwergewicht (120 kg) legte Trainersohn Philipp Groß gleich nach und sicherte gegen Michael Gruner, Deutscher Meister der A-Jugend, einen 3 zu 0 Rundensieg. Erfolg Nummer 3 durch Alexander Paeplow (60 kg), auch er schulterte Christian Korb bereits in Runde 1. Damit stand es nach 3 Duellen 11 zu 0 für die Vorpommern. Jetzt wendete sich jedoch das Blatt zugunsten der Gastgeber, die mit ihren Stammringern punkten konnten. Stefan Rengert (96 kg) gegen Rüdiger Möhring und Sergej Bondar (66 kg) gegen Tobias Löffler mussten Schulterniederlagen hinnehmen. Zum Glück konnte Robert Zymara (84 kg) wieder an die ersten Erfolge der Vorpommern anknüpfen. Er gewann 3 zu 0 nach Runden gegen Maik Wetzel, wobei ihm auch ein sehenswerter Überwurf gelang, den der Kampfrichter mit der Punkthöchstzahl 5 bewertete. Peter Groß (66 kg) kam über eine 0 zu 3 Niederlage gegen Chris Paetzold nicht hinaus, dafür gelang Clint Matthes (84 kg) wieder ein hoher Sieg, er gewann gegen Maik Hoeisel durch technische Überlegenheit vorzeitig. 18 zu 11 somit der Stand für die Norddeutschen vor den letzten beiden Duellen. Ceven Mathes (74 kg) präsentierte eine große Energieleistung gegen den starken Sven Zimmermann, letztendlich gelang ihm ein wichtiger, aber hart erkämpfter 3 zu 1 Kampferfolg. Christoph Schultz (74 kg) gewann im letzten Kampf gegen Dennis Mehlhorn souverän die ersten beiden Runden, brach dann aber ein. Zunächst verlor er eine Runde und musste sich dann sogar nach unkonzentrierter eigener Aktion unglücklich schultern lassen. Hier gingen der Mannschaft wertvolle Punkte für den Aufstiegserfolg verloren. Dennoch bejubelten die Ringer aus Greifswald und Torgelow natürlich ihren Auswärtserfolg, die Sachsen waren nämlich bei nur einer Niederlager in 16 Duellen ihrer Staffel immer als Sieger hervorgegangen und die Vorpommern konnte sie mit 21 zu 16 in eigener Halle besiegen.

Uwe Bremer/U.Marbach

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