Liga: KG Vorpommern – WKG Altenburg/Schneeberg

Die wahren Fans des Ringkampfsports konnte die Greifswalder Tanznacht nicht locken, die füllten am Sonnabend die Halle des Greifswalder Ringervereins in der Krullstraße, um den ersten, so heiß ersehnten Sieg der KG Vorpommern in der laufenden Ligasaison zu erleben. In der Regionalliga Mitteldeutschland erkämpfte das Team unter Leitung von Trainer Manfred Groß einen haushohen Sieg über die WKG Altenburg/Schneeberg.

Kampflos siegte Alexander Kasarinow, da der Gegner die Gewichtsklasse bis 55 kg nicht besetzen konnte. Auch Robert Zymara (84 kg) kam nicht zum Zuge. Sein Gegner Tom Schumann hatte Übergewicht. Und Ceven Matthes (84 kg) wurde gerade warm, da war der Kampf auch schon zu Ende. Überrumpelt vom Blitzangriff des Greifswalders gab Matthias Klages verletzungsbedingt noch in der ersten Runde auf.
Wie sich aber Alexander Paeplow, Dimitri Streib, Peter Groß und Clint Matthes auf der Matte präsentierten, entschädigte die Zuschauer.
In atemberaubender Geschwindigkeit bedrängte  Alexander Paeplow in der Gewichtsklasse bis 60 kg im griech.röm. Stil seinen Kontrahenten der WKG Altenburg/Schneeberg. Er holte Danny Gerlach blitzschnell zu Boden, sicherte sich mit Schulbuchwürfen Punkte und schulterte ihn in der zweiten Runde. Ein absolut souveräner Einsatz, da war nichts davon zu spüren, dass Alexander arbeitsbedingt seit einigen Wochen nicht trainieren konnte.
Auch Clint Matthes (96 kg, Freistil) konnte seinen Einsatz mit einem Schultersieg krönen. In Freistiltechnik hakte er nach den Beinen seines Gegners, holte ihn so wiederholt zu Boden und konnte Holger Teichmann dann in der zweiten Runde nach Abbrechen schultern. Schade, dass Clint seiner Mannschaft nicht zuverlässig immer zur Verfügung steht.
Auch Peter Groß war wieder in Topform. In der Gewichtsklasse bis 74 kg diktierte er im klass. Stil das Kampfgeschehen der Begegnung. Sein Gegner Nico Nadler schien ihm hoffnungslos ausgeliefert. Peter rollte ihn in einem Tempo über die Matte, dass auch den Zuschauern die Luft wegblieb. Sein verdienter Sieg wegen technischer Überlegenheit sicherte der Mannschaft vier weitere Punkte.
Unbestrittener Held des Abends aber war Dimitri Streib (66 kg, griech.-röm.). Der machte es wirklich ganz spannend. Nach der ersten Runde schien mancher zu glauben, der Kampf wäre hoffnungslos verloren. Dimitri gelang es weder seinen Gegner zu rollen, noch dessen Rolle abzuwehren. Die erste Runde ging an den erfahreneren Frank Fiedler von der WKG Altenburg/Schneeberg. Wer weiß, was ihm Trainer Groß in der Pause ins Ohr flüsterte, aber in der zweiten Runde legte Dimitri los. Ab jetzt bestimmte er den Kampf. Diesmal packte er die Rolle und lag selbst für seinen Gegner unverrückbar. Als Dimitri in der dritten Runde seinen Kontrahenten nach einem Wurf sauber auf der Schulter ablegte, feierte das Publikum. Den Kampf wollten die Altenburg/Schneeberger mit Sicherheit nicht verlieren. Dimitri konnte es ja selbst kaum glauben, doch als Küken des Teams (16 Jahre) sorgte er wirklich für den Höhepunkt des Abends.
Lediglich  drei Kämpfe mussten die Mattenfüchse aus Torgelow und Greifswald abgeben. Gut gekämpft über drei Runden, aber dennoch verloren hat Philipp Groß in der Gewichtsklasse bis 120 kg. Da sollte er nicht so hart mit sich zu Gericht gehen.
Ohne Chancen blieb Andrè Krenzichhorst (66 kg, Freistil) gegen Adrien Nötzold. Zwar aktiv, ringt Andrè seine Angriffe nicht zu Ende. Wenn er jetzt aber seine Arbeit beim Bund aufnimmt, wird er wieder Gelegenheit haben, regelmäßig zu trainieren, um v.a. an seiner Kondition arbeiten zu können.
Mehr erwartet hatte das Publikum von Christoph Schultz (74 kg, Freistil), der nach Punkten gegen Michael Klages verlor. Gut begonnen und die erste Runde auch gewonnen, ließ Christoph dann keine Aktionen mehr erkennen. Immer wieder nach gleichem Muster machte sein Gegner fest und schob. Christoph reagierte nicht darauf, hörte auch nicht die Zurufe seiner Teamkollegen einfach anzureißen, sondern ließ sich wiederholt rausschieben. Es fehlte ihm einfach Kondition.

Mit einem sensationellen Punktestand von 29 : 9 trennten sich die Mannschaften. Der Trainer war nach den Querelen um die Besetzung der Gewichtsklassen dann auch recht zufrieden. Bleibt zu hoffen, dass dieser erfolgreiche Abend der Auftakt für weitere Siege war. Schon am 03. Oktober geht es in der Regionalliga Mitteldeutschland weiter.

U. Marbach

Schreibe einen Kommentar