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Deutsche Mannschaftsmeisterschaft Jugend 2015

Am vergangenen Wochenende fanden im nordbadischen Ladenburg die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Ringen statt. 13 Mannschaften aus mehreren Landesverbänden kämpften mit ihren Jugendteams (Altersbereich 14-18 Jahre) um den Mannschaftstitel. Gerungen wurde in zehn Gewichtsklassen von 42 bis 100 kg.
Mit dem KSV Köllerbach und dem KSV Riegelsberg waren auch die Finalisten aus dem Vorjahr vertreten, doch wie sich zeigte, werden besonders im Mannschaftsbereich die Karten in jedem Jahr neu gemischt. Diesmal hatte der TSV Westendorf aus Bayern die Nase vorn, unterstützt von einer stimmgewaltigen Fangruppe, die für Stimmung in der Halle sorgte. Vizeweister wurde der KSV Winzeln.
Für Mecklenburg-Vorpommern ging die KG RV Lübtheen an den Start. Zu dieser Kampfgemeinschaft haben sich Athleten des Greifswalder Ringervereins, des SAV Torgelow und des Ringervereins Lübtheen zusammengefunden, da keiner der Vereine aus eigener Kraft eine vollständige Mannschaft aufzustellen vermag. Die Jugendmannschaft aus dem Nordosten sorgte für eine große Überraschung. Nach über 10 Jahren erkämpfte sich das Team bei Deutschen Mannschaftsmeisterschaften endlich wieder Edelmetall. Dass man mit drei Deutschen Einzel- und einem Vizemeister im Team rechte gute Chancen hatte, wusste man. Aber leider konnte das Team wegen kurzfristiger Ausfälle nur acht der zehn Gewichtsklassen besetzen. Mit den fehlenden Startern in den Gewichtsklassen 42 kg und 69 kg gingen bei jedem Mannschaftsduell schon mal acht Punkte auf das Konto des jeweiligen Gegners.
Dennoch startete die norddeutsche Kampfgemeinschaft am Freitag optimistisch in die erste Runde, die ihr dann auch gleich einen Sieg über den Dauerrivalen SV Luftfahrt Berlin brachte. Mit einem 20:12 Erfolg war das ein hoffnungsvoller Start in die Meisterschaften. Am Samstag konnte dann der Vorjahresvizemeister KV Riegelsberg mit 21 zu 12 sicher besiegt werden. Gegen den KSV Winzeln aus Baden Württemberg musste sich das Team mit nur einem Punkt (19:20) geschlagen geben und verpasste damit das Finale um Platz 1.
Hoch motiviert aber sah das Team dem kleinen Finale entgegen. Im anderen Pool hatten sich die Ringer der WKG Weitenau/Wieslet für den Kampf um Platz drei qualifiziert. Mit einem Endergebnis von 18:15 sicherte sich die norddeutsche Kampfgemeinschaft in einem spannenden Duell Bronze.
Für die Kampfgemeinschaft RV Lübtheen holten Punkte: Silvio Klink (46 kg, Lübtheen), Kevin Tran (54 kg), Alexander Ginc (58 kg), Andrej Ginc (58 kg, alle Torgelow), Ilian Marziev (76 kg, Greifswald), Alexander Biederstädt (85 kg, Lübtheen) sowie Artur Schmidt und Karl Marbach (beide 100 kg, beide Greifswald). Für Maurice Fittig (50 kg, Torgelow), den jüngsten im Team, waren die Gegner diesmal noch zu stark.
Der definitiv verdiente Bronzerang der Kampfgemeinschaft RV Lübtheen ist ein respektables Ergebnis für das Land Mecklenburg-Vorpommern und zeugt vom ausgezeichneten Training in den drei Vereinen. „Jetzt fragt man sich natürlich, was wäre gewesen, wenn wir komplett gestanden hätten”, grübelt Trainer Groß. „Aber natürlich werden wir auch im nächsten Jahr wieder dabei sein.”

Ute Marbach

Deutsche Meisterschaft Jugend A 2015

Am Wochenende setzten Deutschlands beste Ringer die nationalen Einzelmeisterschaften fort. Im vogtländischen Plauen gingen in der Einheit-Arena die Deutschen Meisterschaften der Jugend A im griechisch-römischen Stil über die Bühne. Zum Einsatz kamen hier die 14 bis 17jährigen. In zehn Gewichtsklassen gingen 136 Ringer im Kampf um die begehrten Meistertitel an ihre Grenzen. Nach dem Wiegen und der offiziellen Eröffnung stand noch am Freitagabend in allen Gewichtsklassen die erste Runde an. Die Vorrundenkämpfe wurden am Samstag fortgesetzt. Am Sonntag fand nach Austragung der Finalkämpfe um die Plätze 3 und 5 die Meisterschaft mit der Ermittlung der Deutschen Meister im Großen Finale ihren Höhepunkt.
Der neunköpfige Kader Mecklenburg-Vorpommerns konnte sich am Ende über den sechsten Platz in der Landesverbandswertung freuen. Die größten Medaillenhoffnungen verknüpfte Mecklenburg-Vorpommern mit dem Torgelower Zwillingspaar Alexander und Andrej Ginc. Die beiden Ausnahmetalente, die seit einigen Jahren an der Sportschule Frankfurt/Oder trainieren, setzten sich dann auch erwartungsgemäß souverän durch, wurden Deutsche Meister der Gewichtsklassen 54 bzw. 58 kg und sicherten dem SAV Torgelow damit den ersten Platz in der Vereinswertung. Der Greifswalder Artur Schmidt (85kg) wurde Deutscher Vizemeister. Karl Marbach (85 kg, Greifswald) musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Die anderen fünf Starter aus Torgelow bzw. Demmin blieben ohne Chancen.
Im Fokus der Greifswalder Ringkampffreunde lag natürlich vor allem das Abschneiden der beiden Greifswalder Artur Schmidt und Karl Marbach. Artur hoffte auf seine erste Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft. Obwohl er bereits seit Jahren in vielen Turnieren vorn mit ringt, blieb ihm bei Titelkämpfen der Sprung auf das Treppchen bisher verwehrt. Mit Karl Marbach startete in Plauen ein Sportler, der sich vor zwei Jahren bei der B-Jugend Bronze erkämpft hatte und im darauffolgenden Jahr sogar den Vizemeistertitel in der B-Jugend geholt hatte. Für ihn sollte es vor allem darum gehen, im ersten A-Jugend-Jahr zu zeigen, dass er hier mitringen kann.
Schon vor Wochen hatte Landestrainer Manfred Groß im Greifswalder Ringerverein das Training deutlich forciert, um seine beiden jungen Zweikämpfer zielgerichtet auf dieses sportliche Highlight vorzubereiten. „Eine Medaille kalkulieren wir fest ein“, hatte Trainer Groß im Vorfeld verraten. „Zwei wären noch besser, aber dass die beiden Sportler in derselben Gewichtsklasse antreten werden, schmälert natürlich unsere Hoffnung auf doppeltes Medaillenglück.“ Und die beiden Greifswalder landeten nach Aufteilung der 12 im 85 kg Limit angetretenen Athleten dann unglücklicherweise auch wirklich noch im selben Pool.
Beide Greifswalder starteten am Freitag hoffnungsvoll mit Schultersiegen. Karl schulterte Christopher Mühlbach aus Hessen nach Suplex in der ersten Runde und auch Artur beförderte Eric-Marius Schust aus Frankfurt/Oder nach einem Arm-Dreh-Schwung bereits in der ersten Kampfrunde auf die Schulter. Am Samstag verlief auch die zweite Turnierrunde für beide vielversprechend. Karl bediente sich erneut des Suplex, um Kilian Marcus Schäfer vom KSV Köllerbach auf die Schultern zu zwingen. Artur fegte mit schnellen Abfolgen aus Wurf Brust und Schleuder den Athleten aus Hessen von der Matte. Er beendete den Kampf technisch überlegen mit einem Punktestand von 19:3. Die dritte Runde brachte das unumgängliche direkte Aufeinandertreffen der beiden Greifswalder. Seit Jahren bestreiten die beiden gemeinsam ihr Training, aber hier durfte jetzt jeder nur an sein eigenes Weiterkommen denken, denn für den Verlierer der Begegnung war ja die Chance auf Gold und Silber verloren. Am Ende hatte Artur als Älterer der beiden dann die stärkeren Nerven und das bessere Selbstvertrauen. Karl kämpfte nur halbherzig.
Nachdem Artur dann auch Kilian Marcus Schäfer technisch überlegen besiegte, stand er als Poolerster am Sonntag im  Großen Finale. Karl hatte als Poolzweiter am Sonntag die Chance, um Bronze zu kämpfen. Leider zeigten sich beide vom Auftreten ihrer Gegner zu beeindruckt und konnten nicht in die notwenige Form finden.
Karl startete gegen Alpay Kulakac zurückhaltend und musste in die Bank. Hier konnte er ein Rollen nicht abwehren und gab damit zwei Punkte ab. Nach einem Kopf-Hüft-Wurf seines Gegners konnte er diesen schön übertragen. Zwar gewann Karl mit jeder Sekunde mehr Zuversicht und setzte dem starken und mehr als zwei Jahre älteren Kämpfer aus Nordrhein-Westphalen arg zu, aber am Ende reichte die Zeit nicht mehr aus, um die 2:6 Punktniederlage zu verhindern.
Auch Artur fand im Großen Finale um den Meistertitel gegen Tobias Doile aus Bayern nicht in seinen gewohnten Kampfstil. Er versuchte Schleuder, Suplex und Wurf Brust, aber alles nicht in der gewohnten Qualität, so dass der Gegner immer wieder von seinen Fehlern profitieren und selbst punkten konnte. Wenige Sekunden vor Ablauf der letzten Kampfrunde stand es noch 8:8. Trotz Punktegleichstand wäre wegen der höheren erzielten Einzelwertung der Sieg Artur zugefallen. Doch in der sprichwörtlich letzten Sekunde zog der Bayer noch mal an, drängte Artur ins Aus und sicherte sich mit der Aktion den entscheidenden Punkt zum Sieg.
Beide Greifswalder drängten mit schönen Vorrundenkämpfen ins Finale vor. Beide mussten in ihren Finalkämpfen Lehrgeld zahlen. Artur schrammte nur ganz knapp am ganz großen Erfolg vorbei, Karl verpasste nur knapp die Medaille. Aber beide haben dennoch ein Ziel erreicht. Artur hat endlich seine erste Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft und Karl hat gezeigt, dass er als 14Jähriger bei den bis zu 17 Jahre alten Sportlern der A-Jugend mithalten kann. „Wir sind da ganz zuversichtlich“, verspricht Trainer Groß, „denn Artur hat ein weiteres Jahr in der A-Jugend, Karl bleiben hier sogar noch zwei Jahre, um nach dem Titel zu greifen.“
Für unseren sind der Vizemeistertitel von Artur Schmidt und der vierte Platz von Karl Marbach ein großer Erfolg, auch wenn sich bei verpatzten Finalkämpfen die Freude erst etwas später einstellte. In der Vereinswertung belegte der Greifswalder RV unter den 80 vertretenen Vereinen immerhin den sechsten Platz.

Ute Marbach

Landesmeisterschaften Männer in Greifswald

Durch eine große Krankheitswelle bedingt, reduzierte sich das gemeldete Teilnehmerfeld für die offenen Landesmeisterschaften der Männer um über die Hälfte auf dann 27 Starter. Aber selbst bei diesem überschaubaren Feld gingen zahlreiche deutsche Spitzenringer an den Start, sogar eine kleine Auswahl aus Prag konnte im Landesleistungszentrum des Ringerverbandes Mecklenburg-Vorpommern in der Hansestadt Greifswald begrüßt werden. Die Junioren und Männer stehen vor ihren Deutschen Titelkämpfen und suchen natürlich jetzt entsprechende Wettkämpfe, um ihre Form zu messen. Zahlreiche Titelträger aus den Leistungszentren Brandenburg und Sachsen bestimmten das Geschehen auf der Matte.
Für Mecklenburg-Vorpommern gab es aber auch einen Titel zu bejubeln, Christoph Jarmer vom Greifswalder RV sicherte sich den Titel vor seinem Landsmann Jonas Fentzahn vom RV Lübtheen in der 74 kg-Klasse im freien Stil. Alle anderen Kategorien wurden im griechisch-römischen Stil ausgetragen. Auch hier konnte Christoph Jarmer gut mithalten und am Ende einen dritten Platz belegen. Das Naturtalent bewies immer wieder extreme Beweglichkeit und sicherte sich mit schönen Würfen und Aktionen zwei Schultersiege.
Ansonsten gab es für die Greifswalder vierte Plätze für Eric Uteß (60 kg) und Peter Gro9 (85 kg) sowie einen fünften Platz für Artur Schmidt, der sich für sein Alter, eigentlich noch A-Jugend, hier dennoch recht gut verkaufte. Ilian Marziev (71 kg) musste leider weder einer Verletzung, die er sich gleich im ersten Kampf zuzog, das Turnier beenden.
Die M-V Meister 2015 im griechisch-römischen Stil sind: 60 kg Peter Haase (RV Thalheim/Sachsen), 71 kg Erik Weiß (RSV Hansa 90 Frankfurt/Oder/Brandenburg), 74 kg Matthias Mückisch (SV Grün-Weiß Weißwasser/Sachsen), 85 kg Jan Zizka (Olymp Prag/Tschechien) und 98 kg Bastian Kurz (FC Erzgebirge Aue/Sachsen).

U.Bremer/U.Marbach

Jugendliga: KG Vorpommern gegen Salzgitter und Hamburg

In der Jugendliga der Gruppe Nord traf am Samstag die KG Vorpommern in  Hamburg zunächst auf die KG Salzgitter/Nienburg und anschließend auf den SC Roland Hamburg. Vom Glück verlassen, mussten die Ringer aus Vorpommern beide Begegnungen verloren geben. Ärgerlich, dass die Mannschaft eine Gewichtsklasse nicht besetzen konnte und darum zwangsläufig jeweils vier Punkte abschreiben musste. Gegen die KG Salzgitter/Nienburg waren für die KG Vorpommern lediglich der Torgelower Kevin Tran (50 kg, Griech.-Röm.) und der Greifswalder Karl Marbach (85 kg, Freistil) mit ihren Schultersiegen erfolgreich. Vier weitere Punkte gab  es  kampflos  wegen  nicht  besetzter Gewichtsklasse  für den Greifswalder Tilman Schöne(63 kg, Griech.-Röm.). Alle anderen blieben doch recht chancenlos, fünf junge Kämpfer  aus Vorpommern konnten sich nicht mal über die erste Runde retten.
Fiel das Ergebnis gegen die KG Salzgitter/Nienburg mit 28:12 doch recht eindeutig aus, wäre gegen den SC Roland Hamburg durchaus mehr drin gewesen. Denn obwohl auch hier am Ende ein 26:12 stand, zeigten sich die Jungs aus Vorpommern doch kampffreudiger.  Drei der verlorenen Kämpfe gingen diesmal über zwei Runden. Besonders Ben Münchow (Griech.-Röm., Greifswald) kämpfte verbissen und das aus taktischen Gründen trotz seiner 28 kg sogar im 31kg Limit. Aber auch das Lob der Trainer konnte ihn nicht über die Niederlage wegen Technischer Überlegenheit hinwegtrösten. Maurice Fittig (46 kg, Griech.-Röm., Torgelow) hatte seinen Gegner in gefährlicher Lage, als der Pfiff des Kampfrichters die erste Runde beendete. Er lag mit 5:0 in Führung, als er in der zweiten Runde nach einer Unachtsamkeit jedoch selbst auf der Schulter landete. Geworg Ibashyan (55 kg, Griech.-Röm., Greifswald) brachte seinen Gegner mehrfach zu Boden, arbeitete aber dann dort nicht gezielt weiter. Er lag mit 9:0 in Führung, als sein Gegner ihn mit einem Wurf überraschte und schulterte. Auch gegen den SC Roland Hamburg konnten am Ende wieder nur Kevin Tran, Tilman Schöne und Karl Marbach mit schönen Schultersiegen Punkte sichern.
Nach den Ursachen für das Ausbleiben des Erfolgs gefragt,  weisen die Trainer Manfred Groß und Matthias Pfeiffer darauf hin, dass ihre Sportler in den leichteren Gewichtsklassen teilweise ein bis zwei Jahre jünger waren als ihre Gegner. „Die müssen erst noch Erfahrungen sammeln. Oben (in den schwereren Gewichtsklassen ) sind wir stark besetzt.“ Gegen den SC Roland Hamburg gibt es demnächst zu Hause die Revanche. „Das ist zu schaffen“, macht  Trainer Groß seinen Sportlern Mut.

Ute Marbach

Jugendliga: KG Vorpommern – KG Lübtheen/Demmin

In der Jugendliga der Staffel Nord gab es am letzten Wochenende den 3.Kampftag für die Ringer der Kampfgemeinschaft (KG) Vorpommern. Die KG setzt sich ja schon seit Jahren aus Kämpfern des Greifswalder RV und des SAV Torgelow zusammen. Im Greifswalder Sportcentrum hatte man nach den ersten beiden Auftaktniederlagen gegen die KG Salzgitter/Nienburg und die KG Küstenringer (Rostock/Warnemünde/Neubrandenburg) nun die KG Lübtheen/Demmin zu Gast. Es sollten sich Kämpfe auf tollem Niveau für die 8-14 Jährigen Nachwuchsathleten entwickeln, wobei am Ende die Vorpommern mit einem 24 zu 15 Endstand ihren ersten Sieg einfahren konnten. Sechs der zehn Duelle konnten die Jungs aus Greifswald und Torgelow für sich entscheiden, wobei man aber auch in zwei Duellen vom Übergewicht des Gegners profitieren konnte. Zwei der Kämpfe gingen über die volle Kampfzeit von 4 Minuten und drei weitere Duelle immerhin über drei Minuten. Und gerade in diesen Duellen ging es sehr spannend zu, denn die Führung wechselte oft hin und her. Albert Frommholz (38 kg), Max Fritzsche (42 kg), Maurice Fittig (46 kg), Kevin Tran (50 kg), Geworg Ibashyan (55 kg) und Karl Marbach (85 kg) sicherten mit ihren Siegen den Mannschaftserfolg. Toll gekämpft und teilweise nur knapp verloren gehörten aber auch Sophie Tran (28 kg), Ben Münchow (31 kg), Jan Meyer (34 kg) und Tilman Schöne (63 kg) zum Gewinnerteam.
Ihr nächstes Duell wird die KG Vorpommern dann beim Auswärtskampf am 01.11. in Lübtheen zu bestreiten haben.

Happy Birthday – Trainer Groß

Wer sich in Greifswald für Sport interessiert, dem ist der Name Manfred Groß nicht unbekannt. Nunmehr seit Jahrzehnten steht er für den Ringkampfsport in in der Hansestadt. Am vergangenen Wochenende feierte Manfred Groß ein Jubiläum. Freunde, Verwandte, alte Trainingspartner sowie viele seiner ehemaligen und derzeitigen Schützlinge feierten mit ihm nicht nur seinen 55. Geburtstag, sondern auch sein 50. Mattenjahr. Da gab es neben vielen Glückwünschen auch ein paar „vergoldete“ Ringerstiefel.
1964 begleitete Manfred Groß als damals 5jähriger erstmals seinen Cousin zum Training. Und trotz des damals strengen Trainings unter Fritz Penner bei Dynamo Greifswald ließ ihn das Ringen fortan nicht mehr los. Anfangs nur einmal in der Woche, stand er als  9jähriger dann schon täglich auf der Matte. 1995 hatte Manfred Groß auch seinen Bruder Artur mit dem Ringervirus infiziert, so dass der ihn fortan zum Training begleitete. Die Frage, ob nicht auch mancher geschwisterlicher Konflikt auf der Matte ausgefochten wurde, beantwortet er verschmitzt lächelnd mit: „Oh ja, sehr oft sogar.“
1972 belegte Manfred Groß bei der DDR-Spartakiade, die im Bereich der Schüler wie im Bereich der Jugendlichen alle drei Jahre stattfand, einen 3. Platz. Damals musste man sich eine Teilnahme an einem landesweiten Wettkampf hart verdienen. Das wurde innerhalb des Bezirkes und bei Dynamomeisterschaften ausgerungen und nur die drei Besten durften zur Spartakiade.
Nicht ohne Wehmut erinnert sich Manfred Groß an die Zeit, als er in der 9. Klasse selbst seine erste Trainingsgruppe übernahm und seinem alten Trainer Konkurrenz machte. 1975 hatte er sich erneut für die Spartakiade qualifiziert, auch vier seiner Schützlinge hatten es geschafft. Das kleine Team holte damals vier Medaillen und einen vierten Platz. Trainer Groß glänzte nicht nur selbst mit Bronze, sondern erhielt eine Auszeichnung als Jungtrainer und die Ehrennadel der Sportvereinigung Dynamo in Bronze.
Man wundert sich, dass so ein Talent nicht auf der Sportschule war, aber dafür gibt es eine Erklärung. Manfred Groß hatte die sportliche Aufnahmeprüfung für die Sportschule Luckenwalde schon bestanden, als die dortigen Ärzte ein Wirbelsäulenproblem bei ihm erkannten, ihm ein einjähriges Gipsbett empfahlen und ihm mitteilten, dass  er für den Leistungsport nicht geeignet sei. „Das hat mich damals ganz schön umgeworfen“, erinnert sich Manfred Groß. Er wollte alles aufgeben, hielt sich zwei Monate vom Ringen fern, bis Fritz Penner ihn wachrüttelte und überredete weiterzumachen. Und so blieb Manfred Groß beim Ringen. Seit 1980 ist er ununterbrochen als Trainer in Greifswald tätig und hat alle Vereinsveränderungen überstanden. Aus Dynamo Greifswald wurde der PSV (Polizeisportverein). Weil sich hier die verschiedenen Abteilungen nicht immer einig waren, wurde 2003 ein eigenständiger Ringerverein gegründet.
In Manfred Groß Jugendzeit wurde überall trainiert, nicht nur in vielen Sporthallen Greifswalds, sondern auch in Klassenräumen. Wen wundert es da, dass sich im Trainer der Wunsch breit machte, für das Training über eine eigene Halle verfügen zu können, in der man die Matten nicht täglich mühselig auf- und abbauen musste. 2003 war es so weit. Der Greifswalder Ringerverein konnte die Sporthalle in der Krullstraße pachten und zwei Jahre später durch eine Mattenhalle für das Mattentraining und einen Fitnessraum für das Krafttraining erweitern. Damit hatte sich für Manfred Groß ein Lebenstraum erfüllt. Heute ist die Sporthalle in der Krullstraße Landesleistungszentrum des Landesverbandes Ringen Mecklenburg Vorpommern. Trainer Groß ist Landestrainer und hat in den letzten Jahren mit seinen Schützlingen viele Medaillen für das Land bei Deutschen Meisterschaften geholt.
Dabei steht er nicht allein da. Immer an seiner Seite seine Frau Marion. Manchmal hätte sie sich schon gewünscht, dass er mehr Zeit für die Familie hätte, nicht jeden Tag zum Training läuft, nicht jedes Wochenende unterwegs zu Wettkämpfen ist. Aber sie war 14, als sie ihn kennenlernte. „Ich wusste, worauf ich mich einlasse. Das Ringen ist sein Leben, das kann man ihm nicht nehmen. Also mach ich einfach mit.“ Heute ist Marion Groß nicht nur Vereinschefin, sondern selbst Trainerin einer Fitnessgruppe. Und auch seinen Sohn konnte der Vater vom Ringen begeistern. „Das war nicht immer leicht, mein Vater hat stets Leistung gefordert, Wenn es mal nicht so lief, hat er mir empfohlen, zum Halma zu wechseln.“ scherzt Philipp Groß. Heute geht Sohn Philipp nicht nur zum Ringertraining, sondern steht an der Spitze des MMA Team East in der Brandteichstraße.
Für den Sport hat Trainer Groß den Beruf gewechselt. Gelernt hat er den Beruf des Heizungsmonteurs. Anschließend hat er sich zum Dachdecker und Dachklempner ausbilden lassen, denn sein Vater hatte gehofft, dass Manfred die familieneigene Dachdeckerfirma weiterführen würde. „Aber das konnte ich nicht, das hätte bedeutet, den Sport aufgeben zu müssen. Da musste ich meinen Vater enttäuschen.“ Heute arbeitet Groß als Heimverwalter bei den Studentenwerken und ist froh, dass man dort Verständnis für seine sportlichen Aktivitäten hat.
Was wünscht sich ein Trainer für die Zukunft? „Gesundheit. Ich möchte das Training noch lange absichern können. Nur wenn ich fit bin, selbst vorzeigen kann, was ich verlange, kann ich als Trainer erfolgreich sein.“ Und seine Enkeltochter Paula möchte er gern noch beim Ringen sehen. Am Mattenrand sitzt sie schon, aber ein wenig muss er sich da wohl noch gedulden.
Was ist das Besondere am Greifswalder Ringerverein? „Der Zusammenhalt“, sagt Trainer Groß. „Das wird uns auch immer wieder von neuen Mitgliedern bestätigt. Hier trainieren Groß und Klein, Alt und Jung zusammen. Und auf so einer Feier wie am Samstag sind wir eine große Familie.“ Nur eine Sache macht Manfred Groß zu schaffen. Er findet einfach keinen weiteren Trainer. Und das lässt ihn auch etwas sorgenvoll in die Zukunft blicken. Denn jetzt hängt der gesamte Erfolg des Vereins von ihm ab.
Wünschen wir ihm also, was er sich wünscht: Gesundheit für die kommenden Jahre.

Ute Marbach

Oberliga Nord: KG Lübtheen – Hamburg / Jugendliga Nord

Für die Oberligaringer aus M-V ging es zum ersten Auswärtskampf zum SC Roland Hamburg. Die Kämpfer aus Lübtheen, Warnemünde, Greifswald und Torgelow treten als KG Lübtheen II mit ihrer Bundesliga-reserve in der Oberligastaffel der Gruppe Nord an. Leider konnten die Mannschafts-betreuer wieder nicht mit der erhofften Bestbesetzung aufwarten, krankheitsbedingte Ausfälle zwangen zur Umstellung. So musste Teamältester Torsten Schmal mit seinen 48 Jahren wieder aushelfen, war dann allerdings im 57 kg-Limit gegen den 24jährigen Khoren Kasryan chancenlos. In der 61 kg-Klasse sicherte Alex Fuhr mit einem Schultersieg über Oliver Kock die Punkthöchstzahl.
Zu seinem ersten Oberligaeinsatz kam Anthony Foth in der 66 kg-Kategorie, trotz seiner gerade mal 16 Jahren beherrschte er in einem spannenden Kampf den 25jährigen Adlan Karimov vor allem im Boden. Am Ende siegte er 10 zu 6, gerade im Boden konnte er mit seinen Durchdrehern punkten. Einen ähnlichen Sieg gab es für Eric Pillat über Sanel Halilovic im freien Stil der 75 kg-Klasse, 11:1 hieß es für den jungen Burschen nach Ablauf der Kampfzeit von 2×3 Minuten. In der 75 kg-Klasse aber im griechisch-römischen Duell musste sich Ilian Marziev mit Hussein Karimov auseinandersetzen. Dieser Kampf war nichts für schwache Nerven, zum Schluss sollten 42 Wertungspunkte in diesem Duell vergeben worden sein. Die junge Greifswalder ging nach einem anfänglichen Rückstand durch eine Serie von Kopfschleudern mit 14:2 in Führung, musste aber noch vor der Pause weitere 14 Punkte abgeben. Nach 3 Minuten hieß es 16:16 in einer Halbzeit mit vielen Aktionen von beiden Kämpfern. In Runde 2 konnte Marziev nicht eine Wertung mehr erzielen, während Karimov noch 10 weitere Zähler für den 26:16 Endstand holte. In der 86 kg-Klasse stand Lübtheens Nachwuchstalent Alexander Biederstädt dem erfahrenden Mohamed Gunaev gegenüber und konnte die Schulterniederlage nach kurzer Kampfzeit nicht verhindern. Norbert Beitz sprang in der 98 kg-Klasse für die KG Lübtheen ein und hatte es hier mit Ole Peters zu tun. Der Hamburger konnte alle Angriffe von Beitz abwehren und landete in der zweiten Runde einen Schultersieg. In der schwersten Kategorie stand Andreas Werth dem technisch versierten Lomali Hutaev in der 130 kg-Kategorie gegenüber. Hutaev konnte seine Beinangriffe immer wieder zu Punkten verwerten und landete dann eine Minute vor Kampfende einen 15:0 Überlegenheitssieg.
Nach Ende der Kämpfe hieß es zwischen dem SC Roland Hamburg und der KG Lübtheen II 19:9. Der nächste Oberligaheimkampf wird am 18.Oktober dann als Vorkampf zur Bundesliga in Lübtheen ausgetragen.
Auch in der Jugendliga der Gruppe Nord gab es keinen Grund zum feiern. Nachdem die KG Vorpommern, das junge Team des Ringernachwuchses aus Greifswald und Torgelow mit 16:24 schon der KG Küstenringer (Rostock, Warnemünde, Neubrandenburg) unterlegen war, musste sie gegen das starke Team der KG Salzgitter/Nienburg ein 8:30 hinnehmen. Für die KG Vorpommern waren lediglich Kevin Tran (46 kg, GR), Tilman Schöne (63 kg, FR) und Karl Marbach (85 kg, GR) mit Schultersiegen erfolgreich.
U.Bremer/U.Marbach

Internationaler Boddenpokal 2014

Am Sonnabend  war die Mehrzweckhalle wieder Schauplatz des größten Greifswalder Ringkampfturniers. Nunmehr wurde der Internationale Boddenpokal zum 19. Mal ausgetragen. Neben vielen Athleten aus Mecklenburg-Vorpommern waren nicht nur Kämpfer aus Berlin, Brandenburg, und Sachsen, sondern auch Sportler aus Schweden, Finnland, Tschechien, Litauen, Estland und Weißrussland angereist. Wieder einmal waren Kämpfe auf hohem Niveau zu erleben, denn trotz aller Freundschaft zwischen den Sportlern, Vereinen und Ländern und bei aller Fairness, schenkten sich die Kämpfer auf der Matte nichts.
Die Kämpfe in den einzelnen Gewichtskategorien der Altersklassen Jugend C/D (Jahrgänge 2003 und jünger), Jugend B (2000 bis 2002) und Kadetten (1997-1999) im griechisch-römischen Stil sowie die Begegnungen der weiblichen Jugend/Frauen (1998 und jünger) im Freistil wurden parallel auf drei Matten ausgetragen. Damit war ein reibungsloser Wettkampfablauf gesichert.
Ermittelt wurden natürlich nicht nur die Sieger in den einzelnen Gewichtsklassen der vier Altersbereiche. Die große Frage war, wer wird sich den Mannschaftspokal holen. Wie in den Vorjahren war das starke schwedische Team der größte Konkurrent der Greifswalder. Doch mit acht Punkten Vorsprung konnten die Gastgeber den Pokal verteidigen. Auf dem zweiten Platz folgte die schwedische Mannschaft vor dem finnischen Team. Die folgenden Ränge belegten der PSV Rostock, die litauischen Kämpfer und der Demminer Ringerverein.
In der weiblichen Jugend/Frauen war der Greifswalder Ringerverein nur schwach besetzt. Lediglich ein Mädchen ging hier für die Gastgeber über die Waage. Jule Hingst belegte im 28kg-Limit den dritten Platz.
Mit elf Startern war der Gastgeber in der Jugend C/D dagegen stark besetzt. Für die Brüder Dominik Vogt (31 kg) und Benjamin Vogt (38 kg) war es das erste Turnier überhaupt. Sie strengten sich zwar sehr an, blieben aber gegen die starke Konkurrenz diesmal noch ohne Chancen. Vierte Plätze belegten Tom Mielke (25 kg), Ben Münchow (28 kg), Maximilian Heiden (31 kg) und Sulim Abdursakow (38 kg). Samad Abdursakow (46 kg) und Geworg Ibashyan (55 kg) gewannen kampflos Gold, demonstrierten ihr Können aber in Freundschaftskämpfen. Im 50 kg-Limit sicherte sich Tim Wichmann Gold vor seinem Teamkollegen Marlon Plönzke. Max Fritzsche (42kg) wurde nicht nur erster seiner Gewichtsklasse, sondern zudem als Bester Kämpfer seiner Altersklasse geehrt. Aus Thüringen kommend trainiert er seit seinem Umzug in die Hansestadt bei Trainer Manfred Groß. Noch vor zwei Monaten hatte er bei den Landessportspielen gegen Max Marten Lüttge vom SV Warnemünde und Dalgat Amirov vom PSV 90 Neubrandenburg verloren. Beim Boddenpokal konnte er nicht nur die beiden, sondern auch den Rivalen aus Torgelow souverän bezwingen.
In der B-Jugend gab es Bronze für Tilman Schöne (63 kg) und Gold für Karl Marbach (85 kg), der Erik Schust von der Sportschule Frankfurt/Oder hinter sich ließ.
Bei den Kadetten konnte sich Ilian Marziev (69 kg) gegen internationale Konkurrenz durchsetzen. Auch er wurde nicht nur Sieger seiner Gewichtsklasse, sondern zudem Bester Kämpfer seiner Altersklasse. Nicht so gut lief es für Lucas Severin (85 kg), der sich nach langer verletzungsbedingter Wettkampfpause gleich in der ersten Begegnung zerrte und kein Risiko mehr eingehen sollte. Artur Schmidt musste sich zwar Friedrich Fouda vom ASV Plauen geschlagen geben, bezwang aber in einem technisch starken Kampf Christoph Speck vom ESV Wittenberge und gewann am Ende Silber.
Trainer Groß zeigte sich mit dem Abschneiden seiner Schützlinge zufrieden. Für die älteren Greifswalder Jahrgänge war das Turnier eine letzte Leistungsschau vor dem Beginn der Ligakämpfe. Diese werden am kommenden Wochenende sowohl in der Oberliga Nord als auch in der Jugendliga Nord starten.
Ute Marbach

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Schüler 2014

Die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Schüler im südhessischen Rimbach stehen mit einem Rekordteilnehmerfeld von 21 Mannschaften für die aufstrebende Tendenz der Ringkampfsport .Weit über 200 Einzelteilnehmer sorgten in der Odenwaldhalle für eine tolle Kulisse. Und die Ringer aus Mecklenburg-Vorpommern waren wieder mit dabei. Die Farben Mecklenburg-Vorpommerns durfte die Kampfgemeinschaft RV Lübtheen vertreten. In ihr haben sich in diesem Wettkampfjahr die griechisch-römisch ausgerichteten Ringervereine aus Torgelow, Greifswald und Demmin mit den Freistilern des RV Lübtheen vereint, um den großen süddeutschen Mannschaften die Stirn bieten zu können. Vor allem aber war man durch den Zusammenschluss von Freistilern und Klassikern besser für den Wechsel der Stilarten in den Gewichtsklassen gerüstet. Viele Positionen in diesem jungen Team, vor allem in den mittleren und höheren Gewichtsklassen, konnten so erstklassig besetzt werden. Die Befürchtung, dass kein Mannschaftsgefühl aufkommen und damit Motivation fehlen könnte war unbegründet. Die Kinder gingen aufgeschlossen aufeinander zu und zeigten durchaus Teamgeist. Dabei begann das Turnier für die Norddeutschen nicht gerade verheißungsvoll, denn bei der Auslosung erwischte man den eindeutig stärker besetzten A-Pool mit dem Vorjahres-Dritten Taisersdorf, dem späteren Meister KSV Tennenbronn und dem als Favoriten gehandelten SV Luftfahrt Berlin. Bei Mannschaftsmeisterschaften spielen taktische Finessen in der Aufstellung eine wichtige Rolle, den Gegner genau zu studieren und seine Pläne zu erraten ist von großer Bedeutung. Doch darauf konnte das Team aus dem Norden nicht bauen, denn bei ihnen war jede Gewichtsklasse nur einfach besetzt, ein taktisches Umsetzen  also nicht möglich. Mit großen Erwartungen war die KG RV Lübtheen nicht angereist. Die neu aufgestellte Mannschaft war schwer einzuschätzen. Man wollte erst mal einen Kampf gewinnen. Dass man dann unbesiegt über drei Runden kam, war schon eine Überraschung. In der ersten Runde konnten die Nordlichter den SC Nürnberg 04 mit 18:20 besiegen. Nach dem fünften Einzelkampf waren die Nürnberger mit 14:4 in Führung gegangen, nach der vorletzten Begegnung führten sie noch immer 18:16. Erst der letzte Kampf brachte die Entscheidung. Auch in der zweiten Runde gegen den ASV Hof machten es die Nordlichter spannend  Hier stand es vor der letzten Begegnung 19:16 für die KG RV Lübtheen. Wieder hing alles vom letzten Kampf ab. Doch Marten Scheel zeigte erneut Nerven und machte mit einem Schultersieg den Sack zu. Gefragt, wie er mit diesem Druck, den letzten entscheidenden Kampf zu gestalten, umgehe, meinte der Lübtheener gelassen, er versuche gar nicht darüber nachzudenken. Er gebe einfach sein Bestes, dann könne am Ende selbst bei einer Niederlage niemand auf ihn sauer sein. Und letztendlich entscheidet über Sieg oder Niederlage ja wirklich immer das Team, und das heißt jeder einzelne Kämpfer, nicht allein der letzte. In der dritten Runde traf die KG RV Lübtheen auf den KV 03 Riegelsberg. Hier dominierten die Ringer aus dem Norden vor allem in den höheren Gewichtsklassen und siegten mit einem eindeutigen 26:12. Da die Trümpfe der Kampfgemeinschaft im folgenden Duell nicht stechen konnten, musste man sich gegen den KSV Linzgau Taisersdorf mit 25:10 allerdings ebenso eindeutig  geschlagen geben. Obwohl die Kämpfe zuvor viel Kraft gekostet hatten, gaben die jungen Ringer aus dem Norden gegen den ASV Schwäbisch Hall dann noch mal alles. Leider wurde  der Kampf mit 20:19 ganz knapp verloren. Die Jungs landeten etwas enttäuscht darüber, dass nur ein Punkt sie vom Weiterkommen trennte, auf Platz 9.
Dabei kann der neunte Platz von 21 teilnehmenden Vereinen gar nicht hoch genug bewertet werden. Die verantwortlichen Nachwuchstrainer Manfred Groß und Matthias Pfeiffer zeigten sich in der Nachbetrachtung zufrieden: „Jeder hat versucht, sein Bestes zu geben. Natürlich war noch ein bisschen mehr drin, denn dass wir auch weiter vorn hätten landen können, zeigt das unglückliche 20:19 gegen den ASV Schwäbisch Hall. Aber die Jungs sind 9 bis 13 Jahre alt, da spielen Leistungsdruck und Aufregung bei so einem bedeutenden Turnier doch eine große Rolle. Teilweise müssen sie auch noch lernen, die Aktionen bis zum Ende auszuringen, um jeden Punkt zu kämpfen und nicht zu schnell aufzugeben.“ Bis zur nächsten Meisterschaft sammeln die vier Vereine der Kampfgemeinschaft fleißig weiter Erfahrungen in der Jugendliga.
Deutscher Mannschaftsmeister der Schüler wurde der KSV Tennenbronn, Vizemeister der 1. Luckenwalder SC und Dritter der SV Luftfahrt Berlin.
Für die Mannschaft der KG RV Lübtheen waren erfolgreich:
Falk Sten Aske (31 kg, GR, Lübtheen): 1 Schultersieg
Sten Brauer (34 kg, FR, Demmin)
Albert Frommholz (38 kg, GR, Torgelow)
Silvio Klink ( 42 kg, FR, Lübtheen): 2 Schultersiege,
Kevin Tran (42 kg, GR, Torgelow): 3 Schultersiege, 1 Punktsieg)
Marten Scheel (46 kg, FR, Lübtheen): 4 Schultersiege
Jan-Lukas Block (50kg, GR, Lübtheen): 1 Aufgabe des Gegners, 1 Punktsieg, 1 Technische Überlegenheit, 2 Schultersiege
Fabian Schmidt (55 kg, FR, Lübtheen): 2 Schultersiege
Tilman Schöne (60 kg, GR, Greifswald): 3 Schultersiege, 1 Punktsieg)
Karl Marbach (76 kg, FR, Greifswald): 4 Schultersiege
Ute Marbach

Deutsche Meisterschaft Jugend B 2014

Am letzten Wochenende traf sich die deutsche Elite der B-Jugend im griechisch-römischen Stil zu den Deutschen Meisterschaften in der Rundsporthalle Bingen-Büdesheim (Rheinland-Pfalz). Aus allen Bundesländern waren die besten Ringer vertreten, entsprechend hoch war das Niveau. Nachdem das Regelwerk, bedingt durch die Diskussionen um olympisches Ringen, grundlegend geändert wurde, war wieder offensiveres Kämpfen zu erleben.
Die Farben des kleinen Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern wurden in diesem Jahr von acht Sportlern vertreten.
Dem Leistungsdruck gewachsen zeigte sich der Greifswalder Karl Marbach (76 kg). Er konnte sich die Vizemeisterschaft im Schwergewicht erringen. Nach der Bronzemedaille im Vorjahr durfte er seiner Sammlung nun die zweite Medaille bei deutschen Nachwuchsmeisterschaften hinzufügen.
Bereits am Freitag stellte Karl in der ersten Vorrunde mit seinem Sieg gegen Felix Bihr vom KSV Aalen klar, dass er angereist war, um eine Medaille zu holen. Bei einem Punktestand von 15:0 beendete der Mattenrichter die Begegnung vorzeitig wegen Technischer Überlegenheit. Am Sonnabend setzte Karl seinen  Erfolgskurs fort und sicherte sich mit drei souveränen Schultersiegen gegen Ramazan Ceylan (Nordrhein-Westfalen), Robin Kubicka (Rheinhessen) und Nikolai Brokus (Nordbaden) den Einzug ins große Finale. Hier traf er auf Patrick Neumaier vom KSV Hofstetten, den Deutschen Meister des Vorjahres, der als Top-Favorit der Gewichtsklasse angetreten war. Der Südbadener sicherte sich zunächst Punkte und sperrte dann immer wieder den Arm, so dass Karl nicht zum Zuge kam und ihm der Weg zum bevorzugten Armdrehschwung verwehrt blieb. Am Ende musste er eine 10:2 Punktniederlage hinnehmen. Nach der ersten Enttäuschung gewann dann aber doch die Freude über den Vizemeistertitel die Oberhand.
Der Greifswalder Tilman Schöne (58 kg), der seinen ersten Einsatz bei Deutschen Meisterschaften erlebte, ließ sich von der starken Konkurrenz noch zu sehr beeindrucken. Tilman konnte, nachdem sein Gegner Marius Barta aus dem Erzgebirge bereits mit 10 Punkten in Führung gegangen war, zwar noch selbst punkten, doch beim Punktestand von 14:14 war die Zeit abgelaufen. Seine letzte Aktion, die der Mattenrichter noch mit einer 4 bewertet hatte, und die ihm wegen der höheren Einzelwertung trotz Punktegleichstand den Punktsieg  gebracht hätte, wurde allerdings vom Hauptkampfrichter annulliert. Nach der zweiten Vorrundenniederlage gegen Jakob Baumann aus Trossingen war für Tilman die Hoffnung auf eine Medaille zerschlagen. Lediglich im Kampf um Platz 9 konnte er sich gegen den Demminer Lennard Wollenburg behaupten.
Der Demminer Ringerverein und der SAV Torgelow gingen diesmal leer aus. Allerdings konnten die Torgelower ja vor einer Woche bei den Juniorenmeisterschaften mit Alexander Ginc schon einen Titel feiern.
Landestrainer Manfred Groß zeigt sich zufrieden: „Natürlich ist der Titel immer das oberste Ziel, aber mit dem Vizemeister haben wir unser persönliches Ziel, nicht ohne Medaille zu bleiben, erfüllt.“ Und schon in zwei Wochen werden ja Artur Schmidt, Ilian Marziev, Timur Marziev und Erik Uteß bei der Deutschen Meisterschaft der Jugend A auf Medaillenjagd gehen und dann hat im Mai das Team auch noch als Mannschaft weitere gute Aussichten.
U.Marbach