Der Greifswalder Ringerverein war am vergangenen Sonnabend Ausrichter der 17. Landesmeisterschaften im Ringkampf in Mecklenburg-Vorpommern. Um trotz sinkender Mitgliederzahlen bei einigen Ringervereinen des Landes gute Kämpfe mit noch ansprechenden Teilnehmerzahlen zu sichern, war ein Umdenken erforderlich. So wurden die Titelkämpfe in allen Bereichen offen ausgetragen, es hatten also auch Athleten aus Berlin oder Polen die Chance, Meister von Mecklenburg-Vorpommern zu werden. Zudem wurden einige Altersbereiche zusammengelegt, so dass sich die jüngeren Aktiven gegen ältere Sportler behaupten mussten. Vereinschefin Marion Groß hatte auf zahlreiche Starter aus dem eigenen Land und auch auf Gaststarter benachbarter Länder gehofft. Erfreulicherweise waren mit Stettin und Wolin 2 polnische Mannschaften der Einladung für die offenen Meisterschaften gefolgt. Immerhin 72 Teilnehmer kämpften auf zwei Matten in den 23 Gewichtsklassen der Männer (16 Jahre und älter), der B-Jugendlichen (15 Jahre und jünger) und der weiblichen Kämpferinnen (10 Jahre und älter) im freien und auch im griechisch-römischen Ringkampf um die Landeskrone. Präsident Heinz Weinhold, der sich bei den Kämpfen über den aktuellen Leistungsstand informieren wollte, konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Ort sein. Ein Fernseh- und Rundfunkteam des Norddeutschen Rundfunks und die örtliche Presse waren anwesend und machten damit deutlich, dass der Ringkampf eine für das Publikum interessante und spannende Sportart ist.
Der Greifswalder Ringerverein mit 16 Sportlern sowie der SAV Torgelow mit 14 Sportlern waren nicht nur zahlenmäßig am stärksten, sondern sicherten sich auch die ersten beiden Plätze in der Vereinswertung, wobei Greifswalds Mattenkämpfer um Trainer Manfred Groß mit 6 Punkten vor den Torgelowern (40 Pkt.)lagen. Ihnen folgte auf Platz 3 der Verein aus Stettin. Der Demminer Ringerverein sicherte sich vor Warnemünde den 4. Platz. Auf Rang 6 lag der RV Lübtheen.
Die Greifswalder Athleten erkämpften sich 5 Landesmeistertitel, 6 Vizemeistertitel, zwei dritte und zwei vierte Plätze sowie einen fünften Platz. Auch Torgelows Trainer Uwe Bremer zeigte sich mit den 6 Meistertiteln seiner Schützlinge zufrieden.
Eine Überraschung gab es für den Stralsunder Rolf Linke, der diesmal im eigenen Land einem Kontrahenten den Vortritt lassen musste. Torgelows Waldemar Streib (für Bundesligist Rostock ringend) sicherte sich im 96 kg-Limit, gegen den in der neuen Saison für Weingarten ringenden Athleten die Landeskrone. Waldemar Streib wurde zudem als bester Kämpfer der Männer im griechisch-römischen Stil ausgezeichnet. Im Freistilbereich sicherte sich diese Auszeichnung der Warnemünder Jan Friedl, der im Limit bis 84 kg ungefährdet siegte. Matthias Pfeiffer aus Torgelow, mit 36 Jahren der älteste Teilnehmer dieser Titelkämpfe, fuhr hier immerhin noch Bronze ein.
In der mit 10 Startern am stärksten besetzten Gewichtsklasse der Männer bis 74 kg gab es im Finale ein reines Greifswalder Duell. Hier siegte Christoph Schultz über Peter Groß. Bei den B-Jugendlichen wurden als beste Kämpfer Alexander Adam im Freien Ringkampf und Karol Smedzik (Stettin) im griechisch-römischen Stil ausgezeichnet. Bei den weiblichen Athleten ging der Pokal verdientermaßen an Angelina Schmidt.
U.Bremer/U.Marbach
