Oberliga Nord: KG Rostock/Warnemünde/Vorpommern – RV Lübtheen

Mit dem Heimkampf der KG Rostock/Warnemünde/Vorpommern gegen den RV Lübtheen geht für die Gruppe Nord in der Oberliga die Saison zu Ende. Die Greifswalder und Torgelower Ringer, die bisher als KG Vorpommern angetreten waren, hatten sich in diesem Jahr mit den Kämpfern aus Rostock und Warnemünde liiert und eine neue Kampfgemeinschaft gebildet. Die Rostocker konnten damit auf gute Kämpfer zurückgreifen, um ihre gelichteten Reihen aufzufüllen und weiter in der zweiten Bundesliga anzutreten. Andererseits bot dieser Zusammenschluss besten Torgelower und Greifswalder Sportlern, wie zum Beispiel Alexander Grebensikov, Alexander Kasarinow und Ceven Matthes die Möglichkeit, mehr Kämpfe auf höherem Niveau zu bestreiten. Wegen ihres Einsatzes in der zweiten Bundesliga standen diese Kämpfer allerdings der Oberligamannschaft häufig nicht zur Verfügung, so dass hier auf junge ligaunerfahrene Athleten zurückgegriffen werden musste. Die Kampfgemeinschaft konnte mit lediglich zwei Siegen und vier Niederlagen in diesem Jahr dann auch nur auf Platz drei der Liste abschließen. Dennoch bereuen die Trainer die Hochzeit nicht, denn so hatten endlich auch jüngere Kämpfer die Möglichkeit, aus dem Schatten der Favoriten hervorzutreten, zum Einsatz zu kommen und Erfahrungen zu sammeln.
In der Torgelower Volkssporthalle lieferten die Oberligakämpfer dem begeisterten Publikum einen schönen Abschiedskampf. Nur mit Greifswalder und Torgelower Sportlern besetzt, verließen sie im letzten Kampf der Saison mit einem Endpunktestand von 27:14 als Sieger die Matte. Dabei begann das Publikum schon zu zittern, als die Lübtheener nach den ersten drei Kämpfen mit 12 zu 0 in Führung gingen. Christoph Jarmer (55kg, GR), Hans Moritz (120kg, FR) und Steven Rese (60kg, FR) verkauften sich gut, konnten aber Schulterniederlagen nicht verhindern. Während das Publikum bibberte, sah man Trainer Groß nicht mit der Wimper zucken, denn der hatte noch heiße Eisen im Feuer. So läutete dann auch Robert Zymara (96kg, GR) mit seinem Schultersieg nach Schulterwurf die Siegesserie der Vorpommern ein. Alle nun folgenden Kämpfe konnten sie gewinnen. Alexander Kasarinow (66kg, GR) vollführte einen wahren Rollenwirbel auf der Matte und demonstrierte so seine technische Überlegenheit. Tom Zymara (84kg, GR) und Dimitri Streib (74kg, GR) lieferten Schultersiege in Sekundenschnelle. Ceven Matthes siegte kampflos, da Lübtheen die Gewichtsklasse nicht besetzt hatte, beeindruckte aber die Zuschauer mit turnerischer Leistung und Salto. Jonas Moritz von Glasenapp (66kg, FR) kämpfte sich wieder einmal in die Herzen des Publikums. Zwar gab er die ersten beiden Runden ab, doch die dritte Runde ging bei einem Punktestand von 6:6 schon wegen der letzten Wertung an ihn. Die beiden folgenden Runden entschied er dann gar mit einem eindeutigen 6:0 für sich. Im Adrenalinrausch rollte er den Lübtheener Maurice Hippmann geschnürt und geklammert über die Matte, um sich im Anschluss von Teamkollegen und Zuschauern feiern zu lassen. Mit seinem Schultersieg über Denis Sinie gab André Krenzichhorst (74kg, FR) der Begegnung einen krönenden Abschuss.
Das gute Gefühl konnte auch durch die Niederlage der ersten Mannschaft der KG Rostock/Warnemünde/Vorpommern gegen die Nürnberger nicht getrübt werden. Gegen den starken Tabellenführer hatte man nichts anderes erwartet. Ob auch im nächsten Jahr zwei Mannschaften gestellt werden können, ist noch unklar, denn auf einige Greifswalder muss man nach Schulabschluss mit Beginn von Lehre oder Studium wohl verzichten.

Ute Marbach

Schreibe einen Kommentar