Zum Internationalen Brandenburg-Cup schickten 10 Nationen ihre besten Nachwuchsringer nach Frankfurt/Oder. Der RSV Hansa 90 erreichte als Ausrichter des Turniers mit 415 KämpferInnen aus 98 Vereinen einen neuen Teilnehmerrekord. Auf 5 Matten kämpften Sportler aus Frankreich, Dänemark, Ungarn, Polen, Lettland, Litauen, Russland, Tschechien, Deutschland, aus der Niederlande und der Slowakei um die Siege in den einzelnen Gewichtsklassen der C-und B-Jugend, der Kadetten, der Frauen und weibl. Jugend. Mit 9 Sportlern stellte sich auch der Greifswalder Ringerverein dem hohen Niveau des Turniers. In der C-Jugend blieben Justin Tews (29 kg) und Timur Marziev (42 kg) ohne Chancen. Ebenso erging es Anja Liepe (55 kg) bei den Frauen und Jessica Knauth (34 kg) in der weibl. Jugend. Eric Uteß konnte sich in der Jugend C unter den 21 Teilnehmern der stark besetzten Gewichtsklasse bis 34 kg immerhin auf den 12. Platz vorarbeiten. Anne Baldauf (63 kg, Frauen) und Christoph Jarmer (50 kg, B-Jugend) mussten sich mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden geben. Anne zwang im ersten Kampf eine Polin nach einer Schleuder auf die Schulter. In der zweiten Begegnung gelang es ihr nicht, die geplante Strategie gegen Aline Focken vom KSV Germania Krefeld umzusetzen. Anne sollte abwarten und die Chance suchen, denn Trainer Groß war klar, dass es gegen die Deutsche Meisterin der Frauen im 59 kg-Limit schwer werden würde. Leicht hatte es Lucas Severin, der lediglich einen Gegner zu bezwingen hatte. Er schulterte den polnischen Rivalen noch in der ersten Runde und sicherte sich damit Gold. Lobend äußert sich Trainer Groß über seinen Schützling Iljan Marziev, der in der 54 kg-Klasse der Jugend C Silber erkämpfte. Drei Kämpfe entschied Iljan souverän für sich. Lediglich gegen den Holländer Joey Lubbers musste er eine Niederlage einstecken. Das war ärgerlich, weil er die erste Runde 10:2 gewonnen hatte und auch in der zweiten Runde schon 5:1 führte, als er unglücklich auf Schultern verlor. „Kann passieren“, sagt der Trainer und klopft dem Jungen in Auswertung der Kämpfe aufmunternd auf die Schulter.
Ute Marbach
Archiv für den Monat: Oktober 2009
Oberliga Nord: RV Lübtheen – KG Rostock/Warnemünde/Vorpommern
Mit einer knappen 19 : 21 Auswärtsniederlage kehren die Ringer der Oberligagemeinschaft Rostock/Warnemünde/Vorpommern II von ihrem Punktkampf aus Lübtheen zurück. Nicht gerade mit der optimalster Aufstellung waren die Ringer, alle aus Vorpommern, leider schon in der Aufstellung benachteiligt. Zum einem mussten drei Kämpfer beim Bundesligakampf in Gelenau aushelfen und einige verletzungsbedingte Ausfälle ließen somit Reservekader ins Team rutschen. An Kampfgeist sollte es dann nicht liegen das man nicht siegreich die Heimreise antrat, vielmehr waren dann die Kontrahenten in diesen Vergleichen zu stark. Steven Reese (55 kg) hatte gegen Torsten Schmal leider nichts zu bestellen, die viel erfahrene Lübtheener sammelte immer wieder Punkte durch seine Beinangriff und am Ende gelang ihm sogar der viel umjubelte Schultersieg. In der 60 kg Klasse sprang Jörn Dallgass für seine Mannschaft ein, trotz hohem Einsatz reichte es am Ende aber nur zu einem Rundensieg gegen Alex Fuhr, der dann die anderen drei Runden zum 3 zu 1 für sich holte. In der 66 kg-Kategorie sprang der „Klassiker“ Evgenij Titovski gegen Freistilspezialist Maurice Hippmann ein und lange Zeit sah es nach einem gleichwertigem Kampf aus. Titovski gewann auch Runde 1 knapp und verlor dann wiederum Runde 2, in Runde 3 dann eine Unaufmerksamkeit und nach einem Hebel fand er sich auf den Schultern wieder. Das war auch von ihm, so nicht erwartet. Einen unerwarteten Erfolg gab es dann durch Alexander Kasarinow (66 kg/gr.-röm.), er setzte seine taktische Linie gegen Haudegen Andre Kermes drei Runden lang durch und verhinderte jeglichen Schulterwurf von Anfang an, im Boden sicherte er sich dann die entscheidenden Wertungen zum 3 zu 0 Sieg. Seinen ersten Kampf erlebte der Demminer Martin Schulz (74 kg/Freistil) als Gaststarter in der Oberligatruppe der Vorpommern, der 16jährigen überspielte seine Aufregung durch tollen Kampfgeist und konnte zumindest eine Schulterniederlage gegen den erfahrenen Norman Brennert vermeiden. Den schönsten Kampf der Vorpommern lieferte Dimitri Streib (74 kg/gr.-röm.), mit tollen Kopfschleudern gewann er Runde 1 und in Runde 2 erreichte er gegen Denis Sinie sogar einen Schultersieg. Tom Zymara (84 kg) hatte es mit Andre Ribbe zu tun. Nach kurzem Abtasten gewann er am Ende mit technischer Überlegenheit gegen den Lübtheener eindeutig. Bruder Robert Zymara (96 kg) musste gegen Max Kriwoschein zwar sogar eine Runde abgeben aber am Ende siegte er mit technischer Überlegenheit. Seinen ersten Kampf und auch gleich seinen ersten Sieg feierte Schwergewichtler Hans-Joachim Moritz (120 kg) mit seinen anwesenden Teamkollegen. Mit einer taktisch guten Leistung besiegte er den jungen Roman Jerger am Ende sogar noch Eindeutig. Im Standkampf stand Hansi stabil um dann im Bodenkampf die nötigen Wertungen zu holen. Auch im Vorfeld leistete der Greifswalder beste Arbeit, gleich 10 kg speckte der Kraftmann auf das nötige Wettkampfgewicht ab. Am Ende eine knappe Angelegenheit für die Westmecklenburger, beim Rückkampf am 05.12. in Torgelow werden die Oberligakämpfer aus Torgelow und Greifswald dann sicherlich einer bessere Aufstellung anbieten können.
Uwe Bremer
Internat. Ostseepokal in Rostock
Nach vielen Jahren ist es den Ringern des PSV Rostock gelungen, mit dem Internationalen Ostseepokal ein altes Turnier wieder zum Leben zu erwecken. Der Grundgedanke dieses Turniers geht auf den verstorbenen Landestrainer Reinhold “Otto“ Steingräber zurück, dessen Ziel es war, auf der Basis erfolgreicher Nachwuchsarbeit eine gute Jugendarbeit und langfristig eine Männermannschaft aufzubauen.
In der Scandlines Arena in Rostock hatten sich ca. 80 Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren mit ihren Trainern und Eltern eingefunden, um sich auf zwei Matten im fairen Kampf zu messen. Angetreten waren neben den 2 Rostocker Ringervereinen und dem SV Warnemünde noch 7 weitere Mannschaften aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Auch der Nachwuchs des Greifswalder Ringervereins, ließ sich natürlich diese Möglichkeit des Leistungstestens nicht entgehen. Die kleine Delegation konnte am Ende 6 Medaillen vorweisen und verpasste damit nur knapp den 3. Platz in der Mannschaftswertung.
Die Kämpfe in der E/F-Jugend wurden im freien Stil ausgetragen. Hier sicherten sich Justin Tews (29 kg) und Karl Marbach (46 kg) Gold. Bronze holte sich Wolodia Manukjan (38 kg). Der kleine Wahe Baghdasaryan (27 kg) ließ sich noch zu schnell von seinen Gegnern beeindrucken, schaffte es aber immerhin noch auf den 5. Platz. In der Jugend C/D wurden die Kämpfe in den einzelnen Gewichtsklassen abwechselnd im freien und im griechisch-römischen Stil absolviert. Gold erkämpfte sich hier Lucas Severin (58 kg, FR). Iljan Marziev (54kg, GR) hatte keinen offiziellen Gegner und siegte daher kampflos. Er stellte aber in einem Freundschaftskampf gegen den Torgelower Gordon Rehbein sein Können anschaulich unter Beweis. Silber ging an Eric Uteß (38 kg, GR), der lediglich dem Torgelower Anthony Foth unterlag. Alex Flaum landete in der Gewichtsklasse bis 50 kg im freien Stil auf dem 5. Platz. Für Ilja Gerasin (50 kg, FR) ist der 4. Platz in seinem ersten Turnier eine beachtliche Leistung. Unerschrocken griff er seine Gegner immer wieder an und zeigte dabei schon einiges an Technik. Auch Timur Marziev (42 kg, FR) sollte sich von seinem 4. Platz nicht entmutigen lassen, denn er hatte es mit wirklich starken und auch schon etwas turniererfahreneren Gegnern zu tun.
Mit dem Wettkampfresultat waren Jonas Moritz von Glasenapp und Alexander Kasarinow, zwei Kämpfer der Oberligamannschaft, die Trainer Groß seinen Nachwuchsathleten an die Seite gestellt hatte, zufrieden.
Während die jüngsten des Vereins in Rostock aktiv waren, schnupperte Christoph Jarmer wieder einmal internationale Wettkampfluft. Das Turnier im dänischen Nyköbing begann viel versprechend mit einem Sieg für ihn, doch im folgenden Kampf unterlag er einem Sportler aus Frankfurt/Oder, gegen den er bisher stets gewonnen hatte. Diese Niederlage war um so ärgerlicher für ihn, als sie nach den Regeln des Turniers sein Ausscheiden besiegelte. Noch wenige Wochen zuvor hatte Christoph in Greifswalds finnischer Partnerstadt Kotka bei den Kadetten in der Gewichtsklasse bis 50 kg als einer der jüngsten Teilnehmer Silber erkämpft. Nach dem enttäuschenden Ergebnis in Dänemark allerdings muss er wohl seine Anstrengungsbereitschaft im Training überdenken. Der 4. Platz von Tom Zymara in Kotka ist als Erfolg anzusehen. Immerhin startete der Schüler bei den Männern, da die Gewichtsklasse bis 84 kg bei den Kadetten nicht ausgeschrieben war.
Ute Marbach
Oberliga Nord: KG Rostock/Warnemünde/Vorpommern – Germania Potsdam II
Nach der Pleite im ersten Kampf der Oberliga Nord Ost stand für die Greifswalder und Torgelower Ringkämpfer am letzten Wochenende die nächste Oberligabegegnung ins Haus. Im Sportzentrum des GRV traf die Kampfgemeinschaft am Sonnabend auf die 2. Mannschaft des RC Germania Potsdam. In der letzten Saison konnte man die Potsdamer knapp hinter sich lassen, darum hatte Trainer Manfred Groß seinem Team wenigstens ein Unentschieden zugetraut. Was die jungen Männer allerdings dann auf der Matte leisteten, übertraf bei weitem seine Erwartungen. Nach wirklich spannenden Begegnungen ließ sich das Vorpommernteam bei einem Endpunktestand von 27:14 vom begeisterten Publikum feiern.
Alexander Grebensikov holte kampflos die ersten vier Punkte. Dem Torgelower stand ins Gesicht geschrieben, dass er den Sieg lieber erkämpft hätte, doch die Potsdamer hatten die Gewichtsklasse bis 55 kg nicht besetzt.
Zuschauer und Sportler erschraken, als in der zweiten Begegnung des Abends der Greifswalder Philipp Groß (120 kg, GR) von Christian John derart ins Aus gestoßen wurde, dass er mit dem Kopf an die Hallenwand prallte und zwei stark blutende Platzwunden ihm ein Weiterkämpfen nicht erlaubten. Dass die Potsdamer sich insgesamt aufs Schieben, Stoßen und Schupsen zu reduzieren schienen, fiel später noch mehrfach auf. Nach 3jähriger Trainings- und Wettkampfpause trat Artur Bremer (60 kg, GR) erstmals wieder für Vorpommern an. Er konnte in den ersten beiden Runden zwar technisch überzeugen, war dann jedoch im weiteren Verlauf des Kampfes, der über 5 starke Runden ging, seinem Gegner wie zu erwarten konditionsmäßig unterlegen. Wegen der zwei Rundensiege konnte er den Schaden jedoch auf ein 2:4 begrenzen und immerhin zwei Punkte in die Mannschaftswertung einbringen. Seine Rückkehr darf als Bereicherung für das Team gewertet werden. Alexander Kasarinow (66 kg, GR) und Peter Groß (74 kg, GR) erkämpften eindeutige 3:0 Punktsiege für das Vorpommernteam. Robert Zymara (96 kg, FR) gab zwar eine Runde ab, siegte aber am Ende souverän mit 3:1. David Humrich (84 kg, FR) sicherte sich in seinem zweiten Ligakampf eine Runde, konnte aber trotz energischen Einsatzes den 1:3 Punktsieg von Stefan Schieche nicht vermeiden. Auch Tom Zymara (84 kg, GR) machte es besser als in der Woche zuvor. In den ersten beiden Runden ließ er sich noch auf das Geschiebe seines Gegners ein, doch dann drehte er auf, punktete selbst und entschied das Duell mit 3:2 für sich.
Während des ganzen Abends feuerten die Fans der KG Rostock/Warnemünde/Vorpommern ihr Team mit Sprechchören an, Anspornversuche der Potsdamer Fans wurden sofort übertönt. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Jonas Moritz von Glasenapp (66 kg, FR) den Potsdamer Alexander Pippel in der vierten Runde schulterte und damit seinen ersten Sieg in der Liga überhaupt feierte. Da gab es für Trainer, Teamkollegen und Fans kein Halten mehr. Scharenweise fielen sie dem Greifswalder um den Hals. Schon so lange hatte man dem jungen Burschen, der erst seit ca. 2 Jahren zu den Ringern gehört, eisern trainiert und immer verbissen kämpft, einen Sieg gewünscht. Der Torgelower Dimitri Streib (74kg, FR) gab dem Abend mit seinem bravourösen Sieg einen krönenden Abschluss. Keinen einzigen Moment ließ er Hoffnung bei den Potsdamern aufkeimen, nicht einen Punkt gab er ab. Mit drei eindeutigen Rundensiegen (5:0, 7:0, 1:0) sicherte er sich den Sieg mit Technischer Überlegenheit.
Für die Fans der Greifswalder und Torgelower Ringer war neben dem verdienten Sieg vor allem der nach langer Zeit wieder erkennbare Zusammenhalt des jungen Teams eine große Freude. Bleibt zu hoffen, dass sich das am 17. Oktober in Lübtheen beim nächsten Ligaduell fortsetzt. So gab es dann auch nach den Kämpfen für Trainer Groß neben seinem 50. Geburtstag einen weiteren Grund, kräftig mit seinen Freunden zu feiern.
Ute Marbach