Mit einer erstaunlichen Leistung warteten die Greifswalder Nachwuchsringer beim 7. Pokalturnier der Hansestadt Demmin auf. Das elfköpfige Team erkämpfte acht Medaillen, obwohl das Traditionsturnier des RV Demmin in diesem Jahr mit 138 Startern für norddeutsche Verhältnisse extrem gut besetzt war.
Im 25-kg-Limit der Jugend D erkämpfte sich der talentierte Max Lewandowski mit drei Schultersiegen und einem Sieg wegen technischer Überlegenheit ganz souverän Gold. Auch Karl Marbach (42 kg) und Stefan Azizyan konnten sich in dieser Altersklasse den ersten Platz sichern.
Eine Überraschung gab es in der Kategorie bis 69 kg der Jugend C. Hier warf sich Wettkampfneuling Daniel Diel ehrgeizig in die Kämpfe und konnte prompt nach Kopf-Hüft-Wurf einen Gegner schultern. Nach einem weiteren Sieg musste Daniel sich im großen Finale nur dem weitaus erfahreneren Teamkollegen Lucas Severin fügen. Nach spannenden Kämpfen konnte neben Lucas Severin auch Artur Schmidt (42 kg) mit Gold glänzen. Obwohl Artur unglücklich gegen Gordon Rehbein vom SAV Torgelow verloren hatte, brachten ihn zwei Siege und ein günstiges Punkteverhältnis doch noch auf das oberste Siegertreppchen. Silber gab es für Wolodia Manukian (42 kg, Jgd. E) und Jessica Knauth (38kg, weibl. Jgd.). Mit bronzenem Edelmetall konnte sich Eric Uteß schmücken. Vierte Plätze erreichten Philip Heier (69 kg, Jgd. C) und seine Schwester Katharina (25 kg, weibl.Jgd.).
Mit Anne Baldauf hatte Trainer Manfred Groß, seinen Nachwuchstalenten in Demmin eine erfahrene Ringkämpferin zur Betreuung an die Seite gestellt. Er selbst war zeitgleich mit Ilian Marziev (54 kg) zu den Deutschen Meisterschaften der Jugend B nach Eppelborn ins Saarland gereist.
Da Ilian hier zum jüngsten Jahrgang (97) gehörte, hatten Trainer und Schützling ihre Erwartungen nicht zu hoch angesetzt und eine Platzierung unter den ersten 10 angestrebt. Unter den 17 Startern der Gewichtsklasse konnte Ilian sich am Ende auf dem 9. Platz behaupten. Nach einem hoffnungsvollen Punktsieg über Karan Mosebach vom SV Magdeburg, musste Ilian zwei knappe Punktniederlagen einstecken. Zunächst unterlag er nach Punkten (2:0, 0:1) Kevin Jax vom KSV Fürstenhausen . Zwar war Ilian im Stand aktiv und setzte drei Mal zum Arm-Dreh-Schwung an, konnte die Würfe aber nicht bis zur Vergabe der Wertung ausführen. Beim Stand 0:0 musste in beiden Runden die Entscheidung im Boden fallen. Hier gelang es dem Gegner, Ilian zu rollen und dessen Rollversuche abzuwehren. Der folgende Kampf gegen Guido Gretschel, den späteren Drittplatzierten, war ein Déjà-vu: Keine Punkte im Stand. Ein von Ilian gezogener Suplex bleibt ohne Wertung, weil zwei von drei Kampfrichtern ihn außerhalb des Kreises sahen. Entscheidung im Boden. Wieder gelingt Ilian weder Rollenabwehr noch Rolle. Im abschließenden Kampf um Platz 9 gegen Tim Stoll vom RC Hürth setzte Ilian dann alles um, was in den vorangegangenen Begegnungen nicht klappte. Die erste Runde sicherte er sich mit einer Wertung für den Arm-Dreh-Schwung, auch die zweite Runde entschied er für sich, indem er den Rivalen rollte. Trainer und Sportler waren sich einig darin, dass ein 9. Platz bei einer Deutschen Meisterschaft eine große Leistung darstellt. Wenn aber das Ergebnis so knapp ausfällt, denkt man doch auch ein wenig wehmütig daran, was hätte sein können.
Ute Marbach
Archiv für den Monat: April 2010
Opel Cup des SAV Torgelow
Beim 16. Opel-Cup des SAV Torgelow kämpften am Sonnabend 80 Sportler aus 8 Vereinen um die Pokale in den Gewichtsklassen der Jugend D/E und B/C. Die Greifswalder Ringer eroberten zur Freude ihres Trainers Manfred Groß den zweiten Platz in der Vereinswertung. Lediglich der SAV Torgelow selbst war da noch besser. Das Team von Luftfahrt Berlin kam auf Platz 3, gefolgt vom Demminer RV, sowie den Neubrandenburger und den Lübtheener Sportlern.
Die höchste Punktzahl brachten Ilian Marziev (60 kg, Jgd. B/C) und Karl Marbach (42 kg, Jgd. E/D) für ihr Team in die Mannschaftswertung ein. Beide konnten in jeweils drei hervorragenden Kämpfen alle Gegner bezwingen und wurden am Ende nicht nur mit der Goldmedaille, sondern auch mit dem Pokal ihrer Gewichtsklasse belohnt. Karl konnte nach den offiziellen Kämpfen auch noch einen Freundschaftskampf gegen den Torgelower Anthony Foth nach Punkten klar für sich entscheiden. Für Ilian war das Turnier gleichzeitig der letzte Test vor der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft der Jugend B am kommenden Wochenende. Eine Medaille erwartet Trainer Groß „wohl eher nicht“, denn Ilian gehört noch zu den jüngsten Jahrgängen und soll erst einmal Meisterschaftserfahrungen sammeln.
Silber sicherten sich in der Jugend E/D Justin Tews (31 kg) und Stephan Azizyan (+42 kg). Auch Eric Uteß (38 kg, Jgd. B/C) erkämpfte sich Silber. Er lieferte sich mit seiner Teamkollegin Jessica Knauth ein spannendes Duell, behielt am Ende nur knapp die Oberhand und verwies das starke Mädchen damit auf den 3. Platz. Jessica konnte Eric erstmals eine Runde abnehmen und darf darauf zu Recht stolz sein. Ebenfalls Bronze erkämpfte sich Wettkampfneuling Can Güdü, der Wolodia Manukian im 42kg-Limit der Jugend E/D damit den undankbaren vierten Platz zuwies. Und auch für Max Lewandowski (25 kg) – technisch wieder bravourös – und Wahe Baghdasaryan (28 kg, bd. Jgd. D/E) gab es nach jeweils zwei Siegen und einer Niederlage das bronzene Edelmetall. Schön anzusehen, wie furchtlos Wahe auf seine Gegner zugeht. Gern hätte er endlich einmal Denise Sodmann vom SAV Torgelow besiegt, das bleibt nun sein Nahziel für die nächsten Landesturniere. Max wird bestrebt sein, beim nächstem Mal den Rostocker Moritz Langer zu bezwingen, der nämlich war der einzige im 6 Teilnehmer starken Feld der Gewichtsklasse bis 25 kg, der dem Greifswalder Knirps noch Paroli bieten konnte. Heiß her ging es im 42kg-Limit der Jugend B/C. Hier musste Artur Schmidt Niederlagen einstecken und landete am Ende auf dem vierten Platz. Weil sich die Athleten dieser Gewichtsklasse untereinander besiegten, musste das Punkteverhältnis entscheiden, so dass Timur Marziev trotz eines Einzelsieges und eines Rundensieges über Artur nur der 5. Platz blieb.
Am kommenden Wochenende geht es für die Nachwuchsringer mit einem Traditionsturnier in Demmin weiter.
Ute Marbach