Deutsche Meisterschaft Jugend C 2008

Nach den Medaillen von Anne Baldauf und Alexander Adam bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften hatte der Greifswalder Ringerverein auch bei den Titelkämpfen in der C-Jugend auf einen Treppchenplatz gehofft. Mit Christoph Jarmer hatte Trainer Manfred Groß immerhin einen seiner besten Nachwuchsathleten aufgestellt. Wochenlang hatte sich Christoph auf diesen Höhepunkt vorbereitet, hart trainiert und das avisierte Kampfgewicht von 38 kg eisern erarbeitet. Beim KSV Müllheim-Styrum 1911 gingen bei den Meisterschaften der Jahrgänge 95/96 allerdings 32 Kämpfer in dieser Gewichtsklasse über die Waage.

Ausgetragen wurde die Meisterschaft in diesem Jahr erstmals nur im freien Stil. Angriffsfläche war also der gesamte Körper. Bekanntlich haben sich die Greifswalder Ringer auf den griechisch-römischen Stil spezialisiert. Hier gilt lediglich der Körper oberhalb der Gürtellinie als Angriffsfläche. Insofern war Christoph benachteiligt. Dennoch begann es am Freitag so hoffnungsvoll für ihn. Er konnte gegen Danny Sommermeyer aus Berlin in der zweiten Runde einen klaren Schultersieg verbuchen. Auch am Sonnabend lief es gut an. Christoph gewann die erste Runde gegen Robin Baur aus Württemberg souverän mit 5:1. Auch in der zweiten Runde lag er in Führung. Nach zwei Kopfrollen holte ihn jedoch ein, wovor sein Trainer ihn gewarnt hatte. Beim Rollen lockerte sich Christophs Griff und ermöglichte seinem Gegner den Griff zu seinen Beinen. Der Freistil erfahrene Württemberger konnte die Situation geschickt ausnutzen, um Christoph in die Rückenlage zu bringen. Damit war diese Begegnung trotz Punktvorsprung verloren. Im anschließenden Kampf gegen den späteren Fünftplazierten Nikolai Nowizki aus dem Saarland fehlte Christoph die notwendige Nervenstärke und so verlor er. Mit der zweiten Niederlage war alle Hoffnung auf eine Medaille verloren, denn gerungen wurde im KO-System. Neben dem 18. Platz konnte Christoph aber immerhin eine Menge Kampferfahrung sammeln.

Nach seinen Eindrücken gefragt, sagt er ein wenig traurig: „Ach reden wir nicht mehr drüber. Das ist jetzt vorbei und lässt sich nicht mehr ändern.“  Trainer Groß aber hat für sich eine Schlussfolgerung gezogen. Seine klassischen Ringer wird er zu Freistilmeisterschaften nicht mehr antreten lassen. Für ihn steht fest, dass Christoph Jarmer im griech.-röm. Stil schwer zu schlagen gewesen wäre.

Ute Marbach

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