Deutsche Meisterschaft Jugend B 2009

Lediglich zwei Sportler repräsentierten den Ringerverband Mecklenburg-Vorpommern bei den Deutschen Meisterschaften der B-Jugend im griechisch-römischen Stil. Mit Christoph Jarmer und Alexander Adam vom Greifswalder Ringerverein hatte der Landesverband zwei erfolgreiche Nachwuchstalente antreten lassen. Beiden Kämpfern hatte man einen Medaillenplatz ernsthaft zugetraut. Doch Enttäuschung spricht aus Greifswalds Ringertrainer Manfred Groß, wenn er vom Abschneiden seiner Schützlinge erzählt. Monatelanges hartes Matten- und Krafttraining scheinen sich nicht gelohnt zu haben.

Die beiden jungen Ringer des GRV blieben im saarländischen Spiesen-Elversberg ohne Medaille. Sie beendeten die Meisterschaft beide auf dem undankbaren 4. Platz.

Christoph Jarmer (42 kg) startete hoffnungsvoll mit einem klaren Punktsieg (4:10, 0:8). Ebenso eindeutig war allerdings auch die dann folgende Punktniederlage (0:8, 3:11) gegen Alexander Sauer, Titelträger des Vorjahres und diesjähriger Vizemeister. Zu unkonzentriert ließ sich Christoph mehrfach werfen. Es blieb ihm anschließend kaum Zeit, um den unerwarteten Misserfolg zu verarbeiten und Kräfte für den nächsten Kampf zu mobilisieren. Nach nur 15 Minuten musste er erneut auf die Matte. Im Kopf noch nicht frei, ging Christoph ohne System in die erste Runde und verlor sie mit 6:3. Die Hinweise des Trainers beherzigend, gab er dann keinen Punkt mehr ab, ließ sich nicht mehr aufziehen, sondern warf selbst. So konnte er zwei Runden (0:3, 0:8) für sich verbuchen und stand mit diesem Sieg im Finale um Platz 3. Hier fehlte Christoph jedoch am Ende die nötige Cleverness. Er bot dem Nürnberger Felix Capalbo seinen Arm förmlich zum Schulterwurf an. Zwar konnte Christoph seinen Gegner anschließend immer übertragen, aber dafür gibt es eben nur zwei Punkte, während der Wurf dem gegner 3 Punkte brachte und zwei Dreierwertungen eine Runde noch dazu sofort beenden. Damit war Bronze für Christoph weg.

Der Medaille ganz nah kam auch Alexander Adam (58 kg), der in den Vorrunden vier Kontrahenten souverän bezwingen konnte (1:5, 0:6; 6:0, 4:0; 0:1, 0:7; 0:2, 1:1, 3:0). Im Gruppenfinale unterlag der Greifswalder dem späteren Meister Christian Fochtler aus Nürnberg in drei Runden denkbar knapp mit 1:0, 0:1, 0:1. Im Kampf um Rang drei hatte Alexander dann auch noch gegen Denis Kudla aus Schifferstadt mit 1:0, 0:1, 0:2 das Nachsehen. Von Alexanders starker Wurftechnik war in den beiden letzten Kämpfen nichts zu spüren. Zu sehr hatte er sich auf den Bodenkampf verlassen. Unter Beachtung der neuen Regeln ist es jedoch sicherer, im Stand schon die Weichen zu stellen. Alexander, der derzeit noch in Frankfurt/Oder trainiert, nimmt ab September sein Training in Greifswald wieder auf.

Bei allem Ärger um die so knapp verpassten Medaillen, sollte doch die Freude über zwei vierte Plätze bei den höchsten nationalen Wettkämpfen die Oberhand gewinnen. Beide Sportler haben mit Manfred Groß einen erfahrenen Trainer an ihrer Seite, der ihnen ihre Schwächen aufzeigt und sie weiter zu Höchstleistungen motivieren wird.

Für Mecklenburg-Vorpommern fahren im nächsten Monat Alexander Kasarinow, Jonas Moritz von Glasenapp (beide GRV) und Stefan Rengert (Torgelow) zu den Deutschen Meisterschaften der Jahrgänge 89-91.

Ute Marbach

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