Internat. Frauenturnier Berlin und Frühjahrsturnier Lübtheen

Gemeinsam mit der männlichen Kämpferschar trainieren beim Greifswalder Ringerverein auch einige Mädchen. Vier von ihnen traten am vergangenen Wochenende beim 5. Internationalen Frauen- und Mädchenturnier des Sportvereins Luftfahrt Berlin an. Das Turnier war nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ stark besetzt. 165 finnische, schwedische, tschechische und deutsche Sportlerinnen aus 51 Vereinen boten spannenden Ringkampfsport. Für Neuling Katharina Heier (Schüler, 25 kg) war dieser Wettkampf noch eine Nummer zu groß, sie konnte lediglich Erfahrungen mit nach Hause nehmen.
Eindeutig unter Wert verkaufte sich Jessica Knauth (Schüler, 37 kg) in den Vorrundenkämpfen. So verlor sie hier zum Beispiel gegen eine Athletin, die sie bei anderen Gelegenheiten schon sicher bezwungen hatte. Erst im Finale um Platz 5 entwickelte Jessica Kampfelan und lieferte einen ordentlichen Schultersieg. Für Anja Liepe (Frauen, 56 kg) bedeuteten zwei Schulterniederlagen das Ausscheiden aus dem Turnier. Anja hat nach mehrjähriger Pause erst im letzten Jahr wieder zum Ringkampf gefunden. Als junges Mädchen holte sie damals bei jedem Turnier Medaillen für die Greifswalder. So erfolgsverwöhnt, muss Anja heute Niederlagen im starken Feld der Frauen wegstecken. Dazu gehört charakterliche Reife, meint Trainer Groß und bezeichnet Anja als angenehmen Ruhepol seines Frauenteams. So richtig erfolgreich verlief das Berliner Turnier eigentlich nur für Anne Baldauf, und das, obwohl im 65 kg-Limit der Frauen zwölf Kämpferinnen über die Waage gegangen waren. Anne verlor zunächst nach Punkten (3:3, 0:3) gegen Yvonne Englich, die für Deutschland in der Nationalmannschaft steht. Dann aber wurde sie zum Tiger und sicherte sich mit drei Schultersiegen den Einzug ins kleine Finale. Hier erkämpfte sie sich mit einem weiteren Schultersieg nach Arm-Dreh-Schwung die Bronzemedaille. So stark, im Standkampf sogar mit Wurf Brust, hatte Trainer Groß seinen Schützling lange nicht erlebt.
Eine kleine Greifswalder Delegation trat zeitgleich beim Frühjahrsturnier des RV Lübtheen an, wo im freien Stil gekämpft wurde. Lediglich 91 junge Ringer aus 14 norddeutschen Vereinen  (Greifswald,  Schwerin, Wittenberge, Warnemünde, Demmin, Rostock, Torgelow, Neubrandenburg, Wilhelmshaven, Stendal,  Lübtheen) hatten sich hier eingefunden. So siegte dann auch Artur Schmidt (42 kg) kampflos. Den ersten Platz wahrhaft erkämpfen musste sich Eric Uteß. Mit zwei Schultersiegen hatte er sich in den Vorrunden eine gute Ausgangsposition geschaffen. Auch im Finalkampf zwang er seinen Gegner auf die Schulter und sicherte sich damit den Turniersieg. Justin Tews (31 kg) erkämpfte sich ebenfalls den ersten Platz. Christoph Jarmer musste ausschreibungsbedingt mit seinen 54,5 kg im 63-kg-Limit starten, wo er sich aber dennoch Silber holte.
Ute Marbach

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