Heimsieg sichert Aufstieg in Regionalliga Mitteldeutschland

Bei den Ringervereinen Greifswald und Torgelow gab es in den letzten Tagen nur ein Thema: Werden die jungen Männer der Kampfgemeinschaft beider Vereine den Sprung in die Regionalliga                       Mitteldeutschland schaffen? Für die Teilnahme am zehn Ringervertretungen umfassenden Feld musste sich die Mannschaft qualifizieren. Bereits am 6. Januar war es der KG Vorpommern gelungen, im Auswärtskampf den Oberligameister Sachsen, den RV Talheim II, mit 21 zu 16 zu bezwingen. Gewissenhaft nutzten die Greifswalder und Torgelower Mattenkämpfer auch in der letzten Woche jede Trainingsminute, denn mit 5 Punkten Vorsprung waren zwar die Weichen gestellt, aber noch kein sicheres Polster geschaffen, auf dem man sich ausruhen konnte. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Am 13. Januar machte das Team um Trainer Manfred Groß und Uwe Bremer den Aufstieg sicher. Im Sportzentrum des Greifswalder Ringervereins lieferten sie auf heimischer Matte vor ca. 250 begeisterten Zuschauern nach dem Auswärtssieg auch einen erfolgreichen Rückkampf gegen den SV Thalheim.

Für faire Kämpfe sorgte Mattenrichter Martin Franke.

Tom Zymara (55 kg), der jüngste im Team der Vorpommern, gab gleich im ersten Kampf des Abends mit seinem Schultersieg über Toni Kraus die Richtung vor. Eine Minute reichte ihm, um seinen Gegner im klassischen Stil zu Boden zu zwingen und während des Versuchs zu rollen, blitzschnell zu schultern. Die Sachsen konnten mit ihrem Schultersieg im freien Stil in der Klasse bis 120 kg ausgleichen. Hier war der Torgelower Mario Stübe dem erfahrenen 49jährigen Rüdiger Möhring, der zudem fast 14 kg mehr auf die Waage brachte, nicht gewachsen. Unbeeindruckt davon ging Alexander Paeplow (60 kg) für die Vorpommern auf die Matte und überraschte seinen Gegner mit – uns allerdings bekannter – Schnelligkeit. Bereits nach seinem ersten Beinangriff konnte er Christian Korb vom RV Talheim ausheben, nach vorn abwerfen und schultern. Damit stand es 8:4 für die Ringer aus dem Norden. Trainersohn Philipp Groß (96 kg, GR) konnte mit seinem Punktsieg über Maik Hoeisel den Vorsprung weiter ausbauen. In dieser Begegnung fielen die Punkte vor allem am Boden. Während Philipp seinen Rivalen mehrfach rollte, gelang es diesem nicht, das Greifswalder Kraftpaket zu bewegen. Im anschließenden Kampf stand Peter Groß (66 kg) dem Deutschen Vizemeister Tobias Löffler im griech.-röm. Stil gegenüber. Dass hier ebenbürtige Athleten aufeinander trafen, sah man auch daran, dass zwei der vier Kampfrunden lediglich durch die letzte Wertung entschieden wurden. Am Ende hatte Peter mit 1:3 zwar das Nachsehen, rettete aber den Vorpommern noch einen Punkt. Mit einem hoffnungsvollen Punktestand von 14:7 ging es nach der Pause weiter. Auch der Greifswalder Clint Matthes (84 kg, Freistil) sicherte seiner Mannschaft mit einem 3:1 Punktsieg über den Talheimer Dominic Förster weitere wertvolle Punkte. Dieser Kampf ging ebenfalls über 4 Runden und gestaltete sich zuweilen als Zitterpartie. Obgleich nämlich Clint das Kampfgeschehen eindeutig bestimmte, geriet er doch zweimal in riskante Situationen, aus denen er sich jedoch zur Erleichterung der Fans elegant befreien konnte. Der Torgelower André Krenzichhorst (66 kg) verkaufte sich teuer, konnte aber eine Punktniederlage gegen Michael Arnas im freien Stil nicht verhindern. Alle 3 Kampfrunden wurden jedoch mit jeweils nur einem Punkt entschieden. Im 84 kg-Limit lieferte Robert Zymara angeheizt vom Publikum im griech-röm. Stil seinen Fans ein regelrechtes Rollenfeuer. Da hatte Chris Paetzold vom RV Talheim, zugegebenermaßen etwas leichter als Robert, absolut keine Chance und musste sich von dem technisch überlegenen Greifswalder pausenlos rollen und werfen lassen. Besonders motiviert ging Christoph Schultz (74 kg, GR) für die Vorpommern in seinen Kampf, hatte er doch in der Hinrunde gegen Dennis Mehlhorn unglücklich nach zwei Rundensiegen auf Schulter verloren. Jetzt bot sich ihm die Chance der Revanche. Sein Ziel stand ihm ins Gesicht geschrieben, und er hat es erreicht. Mit beeindruckender Schnelligkeit setzte er seinem Kontrahenten vor allem im Stand immer wieder zu und zwang ihn mehrfach zu Boden. Zwar gelang es Christoph dort nicht, den Sachsen zu rollen, aber auch er ließ sich am Boden nicht bewegen. Der Kampf endete mit einem verdienten Punktsieg für Christoph Schultz. Der Greifswalder Ceven Matthes beendete den Kampfabend mit seinem Punktsieg über Sven Zimmermann. Mit schnellen Beinangriffen attackierte er seinen Gegner oder aber nutze dessen gelegentliche Angriffsversuche geschickt aus. In der letzten Runde hielt das Publikum noch einmal den Atem an, als sich die beiden Athleten am Boden aneinanderklammerten und für Sekunden nicht klar war, wer die Oberhand behalten würde. Am Ende war es natürlich doch eindeutig Ceven Matthes.

Mit einem souveränen Ergebnis von 25:11 endete diese für die Vorpommern so wichtige Begegnung. Sportler, Trainer und                       Zuschauer jubelten. Was unsere Mannschaft an diesem Abend auf der Matte geleistet hat, verdient wahrhaftig Anerkennung und ist kaum zu toppen. Lediglich zwei Punkt- und eine Schulterniederlage hatten sie einzustecken, sieben der zehn Begegnungen aber gewannen sie eindeutig. Mit dem Aufstieg in die Regionalliga Mitteldeutschland stärkt die KG Vorpommern das Niveau des Ringkampfsports in Mecklenburg-Vorpommern. Die nächste Ligasaison wird mit Sicherheit spannend, wenn auch für unsere Regionalligisten in mehrfacher Hinsicht nicht einfach. Man hofft aber, mit dem gestiegenen Niveau auch auf neue Sponsoren.13

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