Liga: KG Vorpommern – RTV Zöblitz

Den Ringkampfbegeisterten, die sich am vergangenen Sonnabend auf den Weg nach Torgelow gemacht hatten, um dort die Regionalliga Mitteldeutschland zu erleben, bot sich ein an Spannung kaum zu überbietendes Duell zwischen der KG Vorpommern als Gastgeber und dem RTV Zöblitz. Nach zahlreichen Ausfällen in den letzten Wochen konnte das Team der Greifswalder und Torgelower Ringer endlich wieder einmal in guter Besetzung auflaufen und die Niederlage der Hinrunde (29:11) ausgleichen.

Der Abend begann mit einer spannenden Partie zwischen Alexander Kasarinow und Florian Liebscher im 55 kg-Limit/griech-röm.. Die erste Runde konnte der Zöblitzer noch eindeutig für sich entscheiden, weil es ihm gelang, den Greifswalder Kämpfer zu rollen. Doch das ließ Alexander in den folgenden beiden Runden nicht mehr zu, und so entschied bei einem Punktestand von 1:1 zweimal lediglich die letzte Wertung über den Punktsieg zugunsten des Zöblitzers, der übrigens bisher alle Kämpfe der Saison gewonnen hat.
Für eine Überraschung sorgte das Greifswalder Schwergewicht Ben Tuschy (120 kg, Freistil), der seinen Gegner Dirk Horzer in der zweiten Runde nach einer Schleuder unter Ausnutzung seines gewichtsmäßigen Vorteils schulterte. Da war die Begeisterung beim heimischen Publikum natürlich groß, zumal Ben die erste Runde abgegeben und auch der Gegner diesen Ausgang wohl nicht erwartet hatte.
Ohne Chancen blieb Tom Zymara (60 kg, Freistil), Greifswalds jüngster Mann im Team. Manuel Frenzel schickte ihn in der zweiten Runde durch Schultersieg vorzeitig von der Matte.
Eng wurde es im 96 kg-Limit/griech.-röm.. Der Torgelower Stefan Rengert ließ sich in der ersten Runde scheinbar ohne Gegenwehr rollen und schenkte so dem Zöblitzer Sandro Liebscher einen Rundensieg. Gewappnet aber ging er nach der Pause auf die Matte. Nun gelangen Stefan Rollen, die ihm zwei Rundensiege sicherten. Es sollte spannend bleiben bis zum Schluss. Zwei weitere Runden wurden bei Punktegleichstand durch die letzte Wertung entschieden. Nach fünfen Runden trennten sich die Kämpfer mit einem Punktvorteil von 3:2 für die Vorpommern.
Toll anzusehen war wieder einmal der Einsatz des Torgelowers Dimitri Streib (66 kg, griech.-röm.), der siegeswillig wie immer sein Ziel verfolgte und Colin Liebscher in drei Runden beherrschte. Im Stand gab er keinen Punkt ab und zeigte auch am Boden wieder seine Stärken: perfekte Rollenabwehr, kraftvolle Rollen. Dimitris Punktsieg brachte den Vorpommern die Führung.

Mit einem für die Nordlichter hoffnungsvollen Punktestand von 10:9 ging es nach der Pause weiter. Ceven Matthes (84 kg) überzeugte im freien Stil und baute mit seinem Punktsieg über Benjamin Rümmler die Führung der Vorpommern aus.
André Krenzichhorst (66 kg) konnte trotz guter Gegenwehr im ungeliebten Freistil eine Punktniederlage nicht verhindern.
Auch im 74 kg-Limit mussten die Vorpommern drei Mannschaftspunkte abgeben.
Kampflos sicherte Robert Zymara seinem Team 4 Mannschaftspunkte, da der RTV Zöblitz die Gewichtsklasse bis 84 kg im klass. Stil nicht besetzen konnte.

Damit stand es 17:15 für die Gastgeber. Alles war noch offen und der abschließende Freistilkampf in der Gewichtsklasse bis 74 kg musste die Entscheidung bringen. Mit dem Wissen, dass von ihnen alles abhängt und angefeuert von ihren Mannschaften gingen die beiden Kämpfer hoch motiviert auf die Matte. Wer mochte in ihrer Haut stecken! Für die Vorpommern hatte Christoph Schultz diese Last zu tragen. In der ersten Runde gab er nach einem Beinangriff seines Gegners einen Punkt ab und verlor damit die Runde. Ab jetzt lag er förmlich auf der Lauer und nutze technisch erfahren jede Chance zu punkten. In der zweiten Runde konnte er einen Angriff abfangen und Benjamin Amthor auf dem Rücken abwerfen, in der folgenden Runde gelang ihm eine Schleuder. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Nerven nicht nur bei den beiden Kämpfern, sondern auch bei ihren Mannschaften, den Trainern und dem Publikum blank. Mattenleiter Bittmann blieb davon unbeirrt und behielt auch in diesen letzten Minuten des Abends die Zügel fest in der Hand. Es war knapp, aber als Christoph Schultz sich seinen dritten Rundenerfolg holte und seine Mannschaft damit zum Sieg führte, kannten Freude und Begeisterung bei den Vorpommern keine Grenzen mehr. Endlich kann das junge Team um die Trainer Manfred Groß und Uwe Bremer in der laufenden Saison der Regionalliga Mitteldeutschland, die sie als große Herausforderung erfahren haben, wieder einen Sieg verbuchen. Die KG Vorpommern liegt unverändert auf Platz Sieben der Liste.

Ute Marbach

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