Kräftemessen in der Ukraine

Trainer Manfred Groß hatte für seine erfolgreichsten jugendlichen Kämpfer zum Ausklang des Wettkampf-jahres noch ein anspruchsvolles Turnier ausgewählt. Mit 5 Sportlern nahm er die weite Reise in die Ukraine auf sich, um bei einem internationalen Turnier der Kadetten und der weiblichen Aktiven den Leistungsstand seiner Schützlinge zu testen. 176 Sportler aus Litauen, Polen, Deutschland und der Ukraine gingen über die Waage. Gerungen wurde bei mehr als 5 Startern nach dem K-O-System, d.h. wer einmal verloren hatte, schied aus; es sei denn, der Gegner schaffte es ins Finale, dann blieb die Chance der Hoffnungsrunde.

Für Anne Baldauf war die Aufteilung der Gewichtsklassen ungünstig. Sie musste bei 62 kg Körpergewicht in der Klasse plus 60 Kilogramm antreten und stand somit bis zu 80 kg schweren Kämpferinnen gegenüber. In ihrem ersten Kampf unterlag Anne – vielleicht zu stark beeindruckt – der Dritten der diesjährigen Weltmeisterschaften. Unzufrieden ging sie von der Matte, gewann aber die beiden folgenden Kämpfe. Auch Annes letzter Kampf begann hoffnungsvoll, sie holte sich technisch überlegen mit 6:0 den Rundensieg. In der zweiten Runde wehrte sie einen Beinangriff ab, sicherte am Boden und wollte rollen, wurde aber so unglücklich abgefangen und in Rückenlage gebracht, dass sie die Schulterniederlage nicht mehr verhindern konnte. Am Ende blieb Anne der 3. Platz, über den aber weder sie selbst noch der Trainer sich so richtig freuen wollte.
Zufrieden mit seinem dritten Platz dagegen war Alexander Kasarinow. In der Klasse bis 54 Kilogramm waren immerhin 17 Kämpfer auf den Sieg versessen. Nach 3 gewonnen Begegnungen, verlor Alexander im Halbfinale, konnte aber im Kampf um Platz 3 wieder überzeugen.
Wegen seines jungen Alters war Alexander Adam nur mit einer Sondergenehmigung der Eltern startberechtigt. Seine Gegner waren bis zu drei Jahre älter. Alexander  gewann 3 Kämpfe, bevor er im Halbfinale gestoppt wurde. In Anbetracht seines Alters ist der 5. Platz bei diesem Turnier dennoch eine super Leistung.
Robert Haufe hatte in der Gewichtsklasse bis 69 Kilogramm keine Chance. Er verlor seinen ersten Kampf und konnte dann auch in der Hoffnungsrunde das Blatt nicht mehr wenden, es blieb ihm aber der 5. Platz.
Tom Zymara gewann in der stark besetzten Klasse bis 63 Kilogramm den ersten Kampf, verlor aber den folgenden und schied damit aus.
Der Torgelower Alexander Grebensikow musste nach einer Verletzung im ersten Kampf das Turnier auf Platz 5 beenden.
Auch wenn seine Athleten diesmal nicht Gold und Silber holten, hat sich aus Sicht des Trainers die weite Reise gelohnt.

Ute Marbach

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