Alle Beiträge von Marion Groß

Deutsche Meisterschaft Jugend A

Zwei Medaillen konnte Karl Marbach vom Greifswalder Ringerverein bei Deutschen Meisterschaften schon in den Norden holen. In der B-Jugend hatte er sich 2014 und 2015 bereits Bronze und Silber erkämpft. Doch das erhoffte Gold blieb bisher aus. Am vergangenen Wochenende nun hat sich sein Traum endlich erfüllt. Bei den Deutschen Meisterschaften der A-Jugend (Altersbereich 15-17 Jahre) im griechisch-römischen Stil komplettierte er seinen Medaillensatz. Mit einer grandiosen Leistung sicherte er sich die Goldmedaille und ist damit Deutscher Meister in der 100kg-Kategorie. „Das war ja eigentlich schon im letzten Jahr fällig“, gesteht der 16jährige. Da allerdings war der Greifswalder erkrankt an den Start gegangen. Heute weiß er, dass ihn nicht nur die körperliche Beeinträchtigung ausbremste. „Im letzten Jahr bin ich noch ohne Plan in meine Kämpfe gegangen. Jetzt guck ich mir meine Gegner vorher an, um mir im Kampf nicht ihre Fassart aufzwingen zu lassen.“ Nur so war es auch möglich, dass Karl diesmal durch das Turnier marschierte, ohne einen einzigen Punkt abzugeben.
Die Titelkämpfe waren mit 158 Teilnehmern aus 91 Vereinen der 15 Landesverbände sehr stark besetzt. Unter den Augen von Nachwuchs-Bundestrainers Maik Bullmann wurden im südhessischen Birkenau im Odenwald insgesamt 290 Kämpfe ausgetragen, um die Sieger in den zehn einzelnen Gewichtsklassen zu ermitteln. Wer sich vom frühlingshaften Wetter nicht locken ließ, erlebte hier drei Tage großartigen Ringkampfsports.
Karl kam zwar optimistisch vom Wiegen, doch nach der Pooleinteilung war er zunächst skeptisch: „Ich hatte wieder mal kein Glück.“ Das Los führte Karl in den stärkeren Pool. Hier sollte er u.a. auf den Vizemeister des Vorjahres treffen. Trainer Manfred Groß blieb davon unbeeindruckt. „Karl wird Deutscher Meister“, hatte der schon seit Wochen augenzwinkernd prophezeit.
Seinen ersten Kampf gegen den Hessen Nico Weiss ging Karl am Freitag noch verhalten an, sicherte sich mit Rollen nach Runterreißer acht Punkte und brachte diesen Punktvorsprung sicher über die Zeit (8:0). Am Samstag ließ er keinen Zweifel über sein Ziel aufkommen. Nach nur 32 Sekunden war der Kampf gegen Max Leipold wegen Technischer Überlegenheit (16:0) beendet. Karl hatte den Thüringer durch Satiev zu Boden gebracht und dann ein Feuerwerk gestartet. Von Trainer Groß angefeuert drehte er den Gegner sieben Mal ohne abzusetzen. „Schön zu Ende gerungen“, lobt der Trainer. Auch Fabian Kiefer, der Angstgegner, weil Vizemeister des Vorjahres, sollte Karl nun nicht mehr aufhalten. Karl ließ auch hier keinen Angriff zu und brachte das Pfälzer Schwergewicht mehrfach zu Boden, um mit der Rolle zu punkten. Am Ende löste der 12:0 Punktsieg einen Freudenschrei des Greifswalders aus, denn damit war der Einzug ins große Finale gesichert. Und hier stellte Phillip Atorf, den Karl schon bei den Norddeutschen Meisterschaften bezwungen hatte, keine wirkliche Herausforderung mehr dar. Auch den Berliner konnte er passiv stellen, mehrfach drehen und mit diesem Punktsieg (11:0) den Meistertitel festmachen.
Trainer Manfred Groß und sein Schützling sind gleichermaßen stolz. Nach dem Erfolgsgeheimnis befragt, lobt Groß den Ehrgeiz des Jungen. „Karl ist kein Naturtalent, der hat sich das alles hart erarbeitet, trainiert ausnahmslos jeden Tag. Zweimal wöchentlich auf der Matte, täglich im Kraftraum.“ Und Karl ergänzt: „Wir sind ein gutes Team. Ich habe Trainingspartner, die durchweg älter und erfahrener sind als ich und mich in den letzten Monaten extrem unterstützt haben. Und mein Trainer steht immer hinter mir. Der hat es nicht leicht mit mir, muss mich immer aufbauen.“
Für Greifswald ist Karls Goldmedaille neben den Bronzemedaillen von Artur Schmidt im 120kg-Limit der Junioren und Geworg Ibashyan im 76kg-Limit der B-Jugend in diesem Jahr die dritte Meisterschaftsmedaille. „Nach vier Jahren hat Greifswald endlich auch wieder einen Deutschen Meister“, strahlt Trainer Groß, für den dies sicherlich größter Lohn und Dank für seine Arbeit ist.
Karls Auftritt blieb nicht unbemerkt. Nachwuchs-Bundestrainers Maik Bullmann lud ihn nach der Meisterschaft zu einem Internationalen Turnier und einem Kaderlehrgang der Kadetten nach Rostow am Don (Russland) ein.

weitere Platzierungen Mecklenburg-Vorpommern:
  5. Platz     Moritz Langner, 46kg, FR
7. Platz     Marten Scheel, 76kg, GR
10. Platz     Fabian Schmit, 63kg, FR
14. Platz     Eugene Gallinat, 69kg, GR
15. Platz     Daniel Gielow, 54kg, GR

Ute Marbach

 

Artur Schmidt holt Bronze bei Juniorenmeisterschaft

Über einen erfolgreichen Meisterschaftsauftakt können sich die Ringer Mecklenburg-Vorpommerns freuen. Fünf Medaillen gab es für die Athleten aus dem Nordosten bei den Titelkämpfen der Junioren (17-20 Jahre) in Frankfurt/Oder. Gold erkämpften sich Andrej und Alexander Ginc aus Torgelow im 55 bzw. 60 kg Limit im griechisch-römischen Stil. Das Brüderpaar festigte damit die Garantie auf weitere Einsätze in der Nachwuchsnationalmannschaft. Bronze sicherten sich Alexander Biederstädt (96 kg, Lübtheen) und Sebastian Nehls (74 kg, Warnemünde) im freien Stil. Ebenfalls über Bronze, allerdings im griechisch-römischen Stil, kann sich der Greifswalder Artur Schmidt freuen, der mit seiner Platzierung im 120kg-Limit für eine Überraschung sorgte. „Artur ist gut, aber dass er in seinem ersten Jahr bei den Junioren eine Medaille holt, hatten wir nicht wirklich erwartet“, freut sich Greifswalds Ringertrainer Manfred Groß und erklärt: „In den letzten Monaten konnte er nämlich ausbildungsbedingt nicht konstant trainieren.“
„Herr Groß hat bezüglich des Gewichts gepokert. Weil die Gewichtsklasse bis 96 kg so stark besetzt war, ließ er mich im 120kg Limit starten. Mit 98 kg war ich da allerdings ein Leichtgewicht“, ergänzt Artur die Ausführungen seines Trainers.
Doch die Rechnung ging auf. Artur startete mit einem Punktsieg über Matthias Wimmer aus Bayern. Zwar überragte der süddeutsche Athlet ihn um mehrere Zentimeter, so dass er Artur gut aufziehen und per Schulterschubser zu Boden bringen konnte, aber am Ende hatte doch der Greifswalder die Nase vorn. Mit zwei Viererwertungen für Souplesse und Wurf-Brust sicherte er sich den nötigen Punktevorsprung und den Einzug ins Halbfinale. Hier traf er auf den Deutschen Vorjahresvizemeister. Der zwei Jahre ältere Paul Schüle aus Nordbaden war ihm kräftemäßig überlegen, so dass Artur sich doch beeindrucken ließ, eher verhalten kämpfte und nach zwei Viererwertungen hier eine Punktniederlage hinnehmen musste. Schüle wurde am Ende Deutscher Meister. Im Finale um Platz 3 konnte Artur den Sachsen Marvin Söll bezwingen. Er erzielte mit Wurf-Brust und Kopf-Hüft-Wurf zwei Viererwertungen und beendete die Begegnung damit technisch überlegen (8:0) vorzeitig schon in der ersten Runde. „Es gehört schon was dazu, im 120kg-Schwergewicht zu werfen“, lobt Trainer Groß seinen wurfstarken Schützling dann auch überschwänglich. Im letzten Jahr Bronzegewinner bei in der A-Jugend hat Artur mit seiner Platzierung gezeigt, dass er auch bei den Junioren ein Wort mitzureden hat.
Für die Greifswalder geht es am kommenden Wochenende mit den Titelkämpfen bei der B-Jugend weiter. Hier werden drei Greifswalder mit dabei sein.
Ute Marbach

Mitteldt. Meisterschaften Jgd.A

Am Samstag gab es für Karl Marbach einen weiteren Erfolg. Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften in Luckenwalde gab er keinen einzigen Punkt ab, beendete alle drei Begegnungen technisch überlegen (15:0, 16:0 und 16:0) und wurde damit Mitteldeutscher Meister im 100kg Schwergewicht. Dabei punktete er mit Rumreißer und Rolle. „Im Stand ist Karl sehr gut, der hat Kraft, den stößt so schnell keiner um, aber im Bodenkampf muss er noch mehr geben“, fordert sein Trainer. „Warum rollst du nur einmal? Die erste Rolle ist doch die schwerste, wenn die Stütze erst einmal weggebrochen ist, musst du weiterdrehen. Es kostet doch viel mehr Kraft, immer wieder neu anzusetzen“, kritisiert er den jungen Sportler.
Am kommenden Wochenende lässt er ihn bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren antreten. Da wird er zwar noch ohne Chancen bleiben, aber er braucht Kämpfe in Vorbereitung auf die anstehenden Titelkämpfe seiner Altersklasse und im nächsten Jahr muss er ohnehin aufrücken. Mit dabei sein in Frankfurt/Oder wird in derselben Gewichtsklasse auch der ein Jahr ältere Artur Schmidt. Für ihn wird es schwer werden, ganz vorn mitzuringen, aber Hoffnungen sind bei ihm durchaus berechtigt.

 

Offene Norddt. Meisterschaften Männer/Jgd.A/B

In Schwerin gingen bei den offen ausgetragenen Norddeutschen Meisterschaften der Männer und der Jugend A und B in diesem Jahr fast 200 Kämpfer aus 46 Vereinen aus den nördlichen Bundesländern, aber auch Bayern und Polen über die Waage.
Der Greifswalder Ringerverein war mit acht Athleten in unserer Landeshauptstadt vertreten und konnte am Ende trotz des hohen Teilnehmerfeldes fünf Medaillen verbuchen.
Stark hier das Auftreten von Tom Zymara im 98kg-Limit der Männer, der sich mit vier souverän gewonnenen Kämpfen den Titel sicherte. Er startete mit einem Punktsieg (6:4) über Teamkollegen Artur Schmidt, fegte mit zwei Siegen wegen Technischer Überlegenheit (jeweils 8:0) zwei Rivalen aus Hamburg von der Matte und beendete das Turnier mit einem Punktsieg über Felix Kästner vom KSV Pausa. Trainer Manfred Groß lobt die technischen Qualitäten seines Schützlings, der hier besonders mit dem Achselwurf punktete. Tom, der bisher für Leipzig in der II. Bundesliga stand, wird nach dem beschlossenen Wegfall dieser Ligaklasse nun in der Regionalliga weiter für Leipzig antreten.
Artur Schmidt wurde in der gleichen Gewichtsklasse Norddeutscher Vizemeister. Auch Peter Groß zeigte sich in Bestform. Zwar blieb er gegen den Berliner Simon Papsdorf ohne Chancen (0:6), konnte aber Aron Fauth vom SV Buch schultern und die Kontrahenten aus Potsdam und Hannover technisch überlegen bezwingen. Peter setzt meist auf Kraft, hier überraschte er mal mit einem Wurf Brust.
In der stark besetzten 69kg-Klasse der Jugend A gab es nach zwei Niederlagen und einem Schultersieg einen 7. Platz für Artem Veselkow und einen fünften Platz für Artur Leimann. Der konnte in den Vorrunden zwei Schultersiege erzwingen, musste aber auch zwei Niederlagen einstecken. Das Finale um Platz 5 entschied er nach Punkten (5:14) für sich. „Artur ist zu ungeduldig. Er muss lernen, sich eine sichere Wurfposition zu erarbeiten“, kritisiert Trainer Groß. Norddeutscher Vizemeister wurde in dieser Altersklasse Karl Marbach. Da die Kämpfe im 100kg-Limit im freien Stil ausgetragen wurden, hatte er als Klassischer Ringer zwar schlechte Karten, konnte aber am Ende doch drei Kontrahenten ausschalten. Lediglich gegen den Berliner Freistiler Marvin Krüger musste er eine Punktniederlage (5:1) einstecken.
In der Jugend B konnte Sulim Abdursakow (50kg) nach einer Niederlage und einem Schultersieg das kleine Finale dann nicht für sich entscheiden. Geworg Ibashyan wurde kampflos Norddeutscher Meister. Da im 76kg-Limit keine weiteren Starter angetreten waren, durfte er in der Klasse bis 69kg mit ringen. Hier setzte er sich mit vier Schultersiegen ganz souverän durch. Trainer Groß lobt: „Geworg hat in den letzten Wochen einen enormen Leistungssprung gemacht.“
Ute Marbach

Offene Mitteldeutsche Meisterschaften

Um seinen Schützlingen in Vorbereitung auf die im März anstehenden Deutschen Meisterschaften Kämpfe und damit Leistungsvergleiche zu ermöglichen, nutzte der Trainer Manfred Groß die offen ausgetragenen Mitteldeutschen Meisterschaften.
Als jüngster Jahrgang in der Altersklasse der Junioren startete Karl Marbach (96kg) für den Greifswalder Ringerverein. Gleich in seinem ersten Kampf hatte er es mit dem 3 Jahre älteren und 2-maligen deutschen Meister Felix Kästner vom KSV Pausa zu tun. Leider konnte Karl in dieser Begegnung nicht viel ausrichten und verlor aufgrund technischer Überlegenheit seines Gegners. Ganz anders verlief der nächste Kampf, hier machte Karl kurzen Prozess. Er brachte seinen Gegner zu Boden und die nachfolgenden 4 Rollen bescherten ihm den Sieg aufgrund technischer Überlegenheit. Das bedeutete Silber für Karl.
In der B-Jugend starteten Sulim Abdursakow (50kg), Samad Abdursakow (63kg), Tim Wichmann (69kg), Malte Plaehsmann und Geworg Ibashyan (beide 76kg).
Sulim war in diesem Turnier seinen Gegnern völlig unterlegen. Er verlor beide Kämpfe. ,,Das beweist, Sulim hat in dieser Gewichtsklasse nichts verloren!’’ so sein Trainer.
4 Kämpfe hatte Samad zu bestreiten. Seinen ersten Gegner schulterte er bereits in der ersten Minute nach Armdrehschwung. In der zweiten Begegnung verlor Samad unglücklich nach Punkten(10:9) gegen Finn Brandl vom FC Erzgebirge Aue. Seine anderen beiden Gegner besiegte Samad dann wieder auf Schulter. ,,Samad ist ein sehr guter Techniker!’’ sagt Manfred Groß. Verdient gewinnt Samad die Goldmedaille.
Etwas unglücklich verlief das Turnier für Tim Wichmann. Zwar konnte er 2 Siege und nur eine Niederlage für sich verbuchen, musste sich aber am Ende aufgrund eines ungünstigen Punktverhältnisses mit dem 3. Platz zufrieden geben.
In der Gewichtsklasse bis 76 kg waren leider nur die beiden Greifwalder angetreten. Hier besiegte Geworg seinen Trainingspartner Malte auf Schulter. Somit Gold für Geworg und Silber für Malte.
Alles in allem ein erfolgreiches Turnier für den Greifswalder Ringerverein. Alle Sportler brachten eine Medaille mit nach Hause.
Als nächstes stehen im Februar die Norddeutschen Meisterschaften ausgetragen vom Schweriner Ringerverein an.

Berliner Meisterschaften

Bei den Berliner Meisterschaften im griechisch-römischen Stil kamen am vergangenen Wochenende auch fünf Greifswalder Sportler zum Einsatz. Trainer Manfred Groß erhoffte sich von dem offen ausgetragenen Turnier gute Kämpfe für seine Schützlinge. „Wir müssen in Vorbereitung auf die anstehenden Deutschen Meisterschaften jede Möglichkeit nutzen. In Norddeutschland gibt es verglichen mit dem Landessüden nur wenige Ringerturniere. In den nächsten Wochen werden wir darum auch wieder weiter fahren müssen, um unseren Athleten Kampferfahrungen unter Turnierbedingungen zu ermöglichen.“
Mit der Medaillenausbeute in Berlin zeigten sich Trainer und Sportler zufrieden, am Ende standen nämlich fünf Medaillen zu Buche.

Tim Wichmann konnte im 69kg Limit der Jugend B seine drei Kontrahenten schultern. Besonnen wartete er auf die Fehler seiner Gegner und nutzte Chancen, die sich dabei boten. So konnte er zum Beispiel den Kopf-Hüft-Wurf von Hanno Matti Hänsel abfangen und den Torgelower danach schultern. Für Geworg Ibashyan, ebenfalls Jugend B, gab es kampflos Gold, da in der Gewichtsklasse bis 76 kg keine weiteren Sportler angetreten waren. Zwei Kämpfe außerhalb der offiziellen Wertung meisterte er jedoch bravourös mit Schultersiegen. Samad Abdursakow rundete das Ergebnis in der B Jugend mit einer weiteren Goldmedaille ab. Auch er beendete alle Begegnungen mit Schultersiegen und setzte dabei vor allem auf die Kopfrolle. Der aufgeschlossene Junge lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie in Deutschland. Vor vier Jahren stand er mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Sulim, der am Wochenende krankheitsbedingt nicht starten konnte, zum ersten Mal auf der Matte. „Mein Vater wollte, dass wir eine Kampfsportart erlernen, um uns wehren zu können. Aber das musste ich noch nicht. Ich kämpf nur auf der Matte“, verrät der Junge. Trainer Groß freut sich über Samads Einstellung und die Fortschritte, die der 14jährige gemacht hat. „Ab September wird Samad auch in der Oberliga eingesetzt werden. Schade ist nur, dass wir so ein Talent nicht bei der Deutschen Meisterschaft starten lassen können,“ bedauert Trainer Groß. „Samads Familie bekommt keine deutsche Staatsbürgerschaft.“

In der A Jugend sicherte Karl Marbach (100kg) eine weitere Goldmedaille für die Greifswalder. Er konnte Phillip Atorf vom SV Berlin Buch über zwei Runden nach Punkten (9:0) bezwingen. Sein zweiter Gegner entschied sich noch vor Kampfbeginn für Aufgabe. „Für Karl hatte ich auf mehr Kämpfe gehofft. Er soll Mecklenburg-Vorpommern im April schließlich bei der Deutschen Meisterschaft vertreten.“ sagt der Trainer. Artur Leimann belegte im 69kg Limit der Jugend A wegen der geringen Teilnehmerzahl einen dritten Platz, obwohl er seine beiden Kämpfe verlor. In beiden Begegnungen lag er nach Punkten vorn, hätte also diesen Punktestand nur halten und nicht mehr selbst aktiv angreifen müssen. Er versuchte jedoch trotz Punktevorsprung immer wieder die Schleuder, legte sich dabei selbst und verlor am Ende beide Begegnungen nach Punkten. „Du musst einfach mehr Ruhe in deine Kämpfe bringen, Artur,“ fordert der Trainer energisch.

Für die Greifswalder geht es in zwei Wochen mit der Teilnahme an der Mitteldeutschen Meisterschaft in Apolda weiter.

Ute Marbach

Werner-Seelenbinder-Gedenkturnier / Oberliga

Mit der Wiederbelebung des Werner-Seelenbinder-Gedenkturniers erinnert der SV Berlin Buch e.V. an den Berliner Ringer, der Vierter bei den Olympischen Spielen von 1936 wurde und 1944 von den Nazis hingerichtet wurde. In Leipzig gab es bis 1989 ein Turnier zu Ehren Werner Seelenbinders, das als größtes Ringerturnier der DDR galt. Noch weit entfernt vom damaligen zahlen- und qualitätsmäßigen Niveau, sind die Berliner aber auf dem besten Weg, ein bedeutendes Traditionsturnier zu etablieren.

Zur nunmehr vierten Auflage ließ Trainer Manfred Groß sieben Greifswalder Athleten antreten. Besonders gespannt war er auf das Abschneiden von Tim Wichmann und Geworg Ibashyan im 63+ Limit der Jugend B. „Die beiden haben vor einem halben Jahr von der Kindergruppe in die Trainingsgruppe der Jugendlichen und Männer gewechselt.“ Beide Sportler überzeugten ihren Trainer in Berlin. Tim Wichmann punktete vor allem mit Rumreißer, Souplesse und Kopfrolle. Vier Schultersiege konnte er verbuchen. Auch seinen Trainingspartner  Geworg Ibashyan zwang er auf die Schulter. „Bis vor wenigen Wochen hab ich gegen Geworg meist verloren“, freut sich Tim. Lediglich gegen Cedrik Dellit aus Zella-Mehlis verlor Tim unglücklich nach Selbstleger. Da dieser jedoch von Geworg nach Punkten besiegt wurde, landete Tim dennoch auf dem ersten Platz, Geworg auf dem Bronzerang. „Die beiden sind ebenbürtig, vielleicht ist Geworg technisch etwas besser, aber Tim eben cleverer, reagiert im Kampf auch schneller auf meine Hinweise. Das Training mit den älteren Sportlern hat sich für beide definitiv ausgezahlt“, lobt der Trainer. Auch Samad Abdursakow (63kg, B-Jugend), der zwei Gegner schulterte und eine Punktniederlage hinnehmen musste, landete wegen der besseren Punktedifferenz ganz vorn. Artur Leimann (Kadetten, 69kg) gewann Silber vor seinem Teamkollegen Artem Veselkov. Im 100kg-Limit der Kadetten fand sich für Karl Marbach nur ein einziger Gegner, den er jedoch problemlos beim Punktestand von 13:0 schulterte. „Das war kein Gegner für Karl. Er gehört auch nicht in diese Gewichtsklasse. Wenn er bei den Deutschen Meisterschaften im Frühjahr vorn mitringen will, muss er sich wieder auf das 85kg Limit konzentrieren, denn bei den Titelkämpfen stehen andere Kaliber und von 100kg ist Karl zu weit entfernt“, rät Trainer Groß. In Anbetracht der geringen Teilnehmerzahl im Höchstgewicht der Kadetten handelte Trainer Groß für Artur Schmidt die Teilnahme bei den Junioren aus. Hier lieferte Artur schöne Kämpfe, bezwang seine Gegner nach Wurf über die Brust technisch überlegen bzw. auf Schulter. Am Ende wurde er Zweiter, weil er gegen Felix Kästner aus Pausa ohne Chancen blieb. Trainer Groß erklärt: „Artur beherrscht den Wurf Brust sicher, aber hier war es nicht klug, darauf zu setzen. Der Gegner war zu lang und konnte immer übertragen.“

Von Berlin ging es am Abend gleich weiter nach Magdeburg zum Einsatz der KG RV Lübtheen II, der Kampfgemeinschaft der Greifswalder, Lübtheener und Torgelower Ringer in der Oberliga Mitteldeutschland. Nachdem die Kämpfe in der Hauptrunde beider Staffeln abgeschlossen sind, musste das Team in der Play-Off-Runde als Zweitplatzierter der Gruppe A gegen den Erstplatzierten der Gruppe B, den Magdeburger SV, antreten. Da Lübtheens Freistiler beim Kaderturnier in Kleinostheim verpflichtet waren, mussten sämtliche Gewichtsklassen durch klassische Ringer besetzt werden. „Entsprechend schlecht waren unsere Chancen. Außerdem trafen unsere Jungs auf eine gestandene Mannschaft, keiner jünger als 24. Bei uns sind bis auf drei Sportler keiner älter als 16“, erklärt der Trainer. Nur Artur Schmidt (100kg, GR) und Peter Groß (82kg, GR) konnten der Mannschaft Punkte sichern. Am Ende blieb es bei einem ernüchternden 27:5. In der kommenden Woche wird das Team mit einer hoffentlich besseren Besetzung versuchen, in der Rückrunde die Sache noch zu kippen.

Ute Marbach

Brandenburg Cup / Ergebnisse Ostseepokal / Ergebnis Oberliga

Beim 25. Internationalen Brandenburg-Cup in Frankfurt/Oder, dem derzeit größten Ringerturnier im Nordosten Deutschlands, gingen am vergangenen Samstag ca. 280 Sportler aus neun Nationen, darunter Russland, Ungarn, Schweden und natürlich Deutschland über die Waage. „Das Turnier war bisher stets hochklassig besetzt und bietet damit eine hervorragende Möglichkeit des internationalen Leistungsvergleichs“, begründet Trainer Manfred Groß den Einsatz der Greifswalder Athleten. Sieben Sportler hatte er ursprünglich gemeldet, krankheitsbedingt konnten dann diesmal jedoch lediglich vier seiner Schützlinge teilnehmen.
Aus Sicht des Trainers war die Silbermedaille von Artur Leimann im 63kg-Limit der Kadetten die größte Überraschung. Der 15 Jährige trainierte  fünf Jahre im freien Stil. Erst seit ca. anderthalb Jahren ist er im Greifswalder Ringerverein aktiv. „Die Umstellung vom Freistil zum klassischen Stil war verdammt schwer für mich“, gesteht der Junge. Und der Trainer erklärt: „Wir trainieren im Verein im griechisch-römischen Stil. Hier sind nur Griffe bis zur Gürtellinie erlaubt, der Einsatz der Beine ist verboten. Als Freistiler war Artur jedoch auf die Beine fixiert. Außerdem musste er lernen, aufrechter zu kämpfen.“ Im letzten Jahr blieb Artur beim Brandenburg Cup noch ohne Chancen, schied wegen des KO-Systems schon nach der ersten Runde aus. In diesem Jahr bezwang er in den Vorrunden sowohl den Polen Igor Krasowski nach aus dem Stand gezogener Kopfrolle als auch Tien Nguyen Ho aus Frankfurt/Oder nach Schleuder auf Schulter. Technisch überlegen beherrschte er Felix Reith von der SG Arheiligen. Lediglich gegen Jarod Budach von SV Grün Weiß Weißwasser konnte sich Artur nicht behaupten, ließ sich immer wieder doppelt aufziehen und erkannte nicht, dass er aus dieser Position selbst zum Kopf-Hüft-Wurf hätte greifen können. Da sich die Starter seines Pools gegenseitig besiegt hatten, kam Artur wegen seiner höheren Einzelwertung (Schultersieg 5 Punkte, Technische Überlegenheit 4 Punkte) dennoch ins Grosse Finale. Hier musste er sich allerdings der Erfahrenheit des Niederländers Marcel Sterkenburg geschlagen geben. Insgesamt bestätigt Arturs Abschneiden jedoch, dass er im Klassischen Stil angekommen ist.
Bei den Kadetten gab es für Karl Marbach ebenfalls Silber. Der hatte im 85kg-Limit den ersten Kampf verpatzt, konnte sich aber mit seinem Schultersieg über den Polen Kacper Kropka am Ende den zweiten Platz sichern.
Im Bereich der B-Jugend bereicherte Tim Wichmann die Ausbeute der Greifswalder durch eine weitere Silbermemedaille. Im 69kg-Limit war er lediglich Salomon Fayzulaev vom SV Fellbach unterlegen, bezwang aber sowohl Hanno Hänsel vom SAV Torgelow als auch Teamkollegen Geworg Ibashyan, der diesmal auf dem undankbaren vierten Platz landete.

Die jüngsten Greifswalder Ringer vertraten den Verein derweil beim Ostseepokal in Rostock. Hier gab es Gold für Anton Arendt (20kg) und Ali Mamirov (23kg) sowie Bronze für Elias Ziemba (35kg). Einen vierten Platz erkämpfte sich Finnja Arendt (31kg) bei den weiblichen Schülern. Tom Mielke (38kg) landete in der Jugend D auf dem 6. Platz.

In der Oberliga Mitteldeutschland konnte das Team der KG Lübtheen II zwei Gewichtsklassen nicht besetzen, unterlag der WKG Salzgitter/Wernigerode/Nienburg/Hann mit 15:19 und fällt damit auf den 3. Platz der Tabelle zurück.

 

Oberliga: 1. Hennigsdorfer RV : KG RV Lübtheen II

In der Rückrunde der Oberliga Mitteldeutschland konnte die Kampfgemeinschaft RV Lübtheen II (Lübtheen, Greifswald, Torgelow) den 1. Hennigsdorfer RV wie bereits in der Hinrunde mit 13:14 knapp besiegen.
Für die KG Lübtheen waren erfolgreich Artur Leimann (66kg, GR, Greifswald) mit Schultersieg, Artur Schmidt (100kg, FR, Greifswald) und Silvio Klink (57kg, GR, Lübtheen) mit Technischer Überlegenheit sowie Fabian Schmidt (71kg, FR, Lübtheen) mit 2:0 Punktsieg. Kevin Tran (61kg, FR, Torgelow), Karl Marbach (90 kg, GR, Greifswald) und Ceven Matthes (90kg, FR, Greifswald) konnten Punktniederlagen nicht verhindern, sorgten aber mit geringen Punktdifferenzen dafür, dass die Hennigsdorfer nur zwei bzw. einen Mannschaftspunkt erhielten. Christoph Jarmer (76kg, GR, Greifswald) und Jonas Fentzahn (82kg, FR, Lübtheen) blieben diesmal ohne Chancen.
In der Tabelle steht die KG RV Lübtheen II auf dem zweiten Platz.
Auch in der Zweiten Bundesliga war der RV Lübtheen erfolgreich, besiegte sowohl den KFC Leipzig (12:18) als auch AVG Markneukirchen (22:10) und führt damit weiter die Tabelle an.
Weiter geht es in der Oberliga Mitteldeutschland am kommenden Wochenende mit der Rückrunde gegen den stärksten Gegner der Gruppe, die WKG Salzgitter/Wernigerode/Nienburg/Hann, dem man in der Hinrunde so eindeutig unterlegen war.
Die Jugend B und die Kadetten des Greifswalder Ringervereins werden am darauffolgenden Wochenende beim Internationalen Brandenburg Cup in Frankfurt/Oder antreten.
Ute Marbach

 

Oberliga: KG Lübtheen II gegen 1. Luckenwalder Sportclub

Nach der dramatischen Niederlage gegen den Tabellenführer konnte die KG Lübtheen II, die Kampfgemeinschaft der Ringer aus Lübtheen, Greifswald und Torgelow, am vergangenen Wochenende in der Oberliga Mitteldeutschland gegen den 1. Luckenwalder Sportclub klar überzeugen. Landesverbandschef Uwe Bremer, der dafür plädiert, hier in der Oberliga den Nachwuchs zum Zuge kommen zu lassen, fühlt sich nach den Kämpfen darin bestätigt. „Die jungen Sportler konnten heute erleben, dass für die Mannschaft nach lange nicht alles verloren ist, wenn man die ersten Kämpfe abgeben muss“ Nach den ersten drei Begegnungen lag das junge Team nämlich mit 0:12 zurück, da für Silvio Klink (57 kg, FR, Lübtheen) und Kevin Tran (61kg, GR, Torgelow) nichts zu holen war und man das 130kg Limit unbesetzt lassen musste. Doch danach gab die Kampfgemeinschaft keine Punkte mehr ab. Der Greifswalder Karl Marbach (100kg, GR) sicherte dem Team mit seinem Punktsieg über den 29jährigen Michael Nachtigall die ersten zwei Mannschaftspunkte. Es folgte der Sieg von Jan-Lukas Block (66kg, FR, Lübtheen), der wurfstark und dynamisch die Höchstwertung wegen technischer Überlegenheit einbrachte. Ebenfalls technisch überlegen präsentierte sich Ceven Matthes (90kg, FR, Greifswald), der seinem Gegner mit unermüdlichen Beinangriffen zusetzte und mit einem Punktestand von 18:2 gleichfalls vier Mannschaftspunkte sicherte. Besonders spannend machte es der Greifswalder Artur Leimann (71kg, GR), der sich zunächst schwer tat mit seinem Gegner, dann aber immer wieder risikobereit warf, seinen Gegner zum Ende der zweiten Runde schulterte und die Kampfgemeinschaft damit in Führung gehen ließ. Peter Groß (82kg, GR, Greifswald) baute den Vorsprung mit seinem Punktsieg aus. Einen schönen Abschluss gab es durch den Lübtheener Jonas Fentzahn (76kg, FR). Er ließ dem Luckenwalder Rivalen keine Chance und siegte mit einer Punktdifferenz von 16 Punkten wegen technischer Überlegenheit.
Am Ende konnte die Kampfgemeinschaft den 1. Luckenwalder Sportclub mit einem Mannschaftsergebnis von 21:12 sicher dominieren. Damit liegt das Team auf dem dritten Platz der Tabelle. Zwar punktgleich mit dem Tabellenersten, der KG Salzgitter/Wernigerode/Nienburg/Hann, aber mit einer höheren Punktdifferenz. Weiter geht es am kommenden Wochenende mit den Rückrundenkämpfen, zunächst gegen den 1. Hennigsdorfer RV.
In der Zweiten Bundesliga führt der RV Lübtheen nach seinem 22:2 Sieg über den SC Germania Artern die Tabelle an. Hier geht es am Sonntag gegen den KFC Leipzig.