DM Jugend B und Osterturnier Utrecht

Auch bei der Deutschen Meisterschaft der B-Jugend (Jg 2004/2005) in Frankfurt/Oder war in diesem Jahr für die Greifswalder Ringer nichts zu holen. Dabei hatte Trainer Manfred Groß seinem Schützling Ben Münchow im mit 18 Startern besetzten 38kg-Limit durchaus eine Medaille zugetraut. In der ersten Runde lief es auch super für den Greifswalder. Nach drei Minuten konnte er bei einem Punktestand von 16:5 Daniel Bershauer vom ASV Karthause schultern. In der zweiten Runde zeigte sich Ben eigentlich noch überlegener, beherrschte Henning Prütz aus Farnkfurt/Oder scheinbar ganz sicher. Er lag bereits 10:0 in Führung, als sein Gegner ihn mit einem Kopf-Hüft-Wurf überraschte und schulterte. Trainer Groß weiß: „Hier war Ben zu aufgedreht. Er sollte eigentlich nur noch sicher verteidigen, stürmte aber weiter vor.“ Die folgende zweite Niederlage gegen Erik Negwer aus dem Erzgebirge, den späteren Vizemeister, bedeutete für Ben dann das Ausscheiden. Am Ende stand ein 11. Platz zu Buche.
Vincent Below und Marc Denz blieben in der Gewichtsklasse bis 57kg in diesem Jahr noch ohne Chancen. Bei Pech im Los standen sich die beiden Greifswalder in der ersten Runde gleich gegenüber. Hier war Vincent erfolgreich und konnte seinen Teamkollegen schultern. Die folgende Begegnung verlor er jedoch und war damit aus dem Rennen um die Medaillen. Auch Marc konnte keinen Sieg mehr verbuchen. Am Ende Platz 11 und 16 für die beiden Greifswalder.
„Für meine drei Jungs waren dies die ersten Deutschen Meisterschaften. Das war alles wahnsinnig aufregend für sie. Bei Marc und Vincent hatten wir uns noch nichts ausgerechnet, aber Ben hätte um Bronze ringen müssen. Da waren Gegner in seinem Pool, die er hätte bezwingen können. Aber dieser Anspannung war er einfach noch nicht gewachsen. Nächsten Jahr läufts besser“, resümiert Trainer Groß.

Lediglich ein Greifswalder Sportler startete bei Europas größtem Jugendturnier „Easter Wrestling“ im niederländischen Utrecht. Bei diesem zum 49. Mal ausgetragen Turnier starteten 691 Athleten aus 21 Ländern der Welt.
Im nordisch ausgetragenen Turnier verlor Karl Marbach (97kg) lediglich die erste Begegnung gegen Ungarns Junioren-Weltmeisterschaftsteilnehmer Robert Ersek, den späteren Turniersieger. Offensichtlich noch nicht ganz dabei, ließ er sich hier gleich in den ersten Sekunden von einem Armdreher überraschen und anschließend rollen. Zwar gab er im weiteren Kampfverlauf keine Wertungen mehr ab, konnte aber auch selbst nicht punkten. „So einem Armdreher kann man mal nachgehen, aber die anschließende Rolle hätte Karl nicht abgeben dürfen. Hier fehlt ihm noch Biss im Kampf um jede Wertung“, sind sich sein Heimtrainer Groß und Andreas Bering, Karls Trainer an der Sportschule Leipzig, einig. Im folgenden Turnierverlauf blieb Karl ungeschlagen. Zunächst sicherte er sich mit Satiev und Durchdreher einen 8:0 Sieg über den Schweizer Jeremy Vollenweider. Ebenfalls 8:0 und damit ein weiterer Sieg wegen technischer Überlegenheit gelang ihm gegen Giorgi Shavadze aus Georgien. Gegen Mirco Lemaic vom SV Fellbach erkämpfte Karl über die volle Kampfzeit von sechs Minuten einen 4:2 Punktsieg. Noch vor zwei Wochen war Karl bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften nach einer 2:1 Punktniederlage gegen Lemaic im Viertelfinale ausgeschieden. Damals hatte Karl geführt, bevor ihm wegen angeblicher Beinarbeit Sekunden vor dem Ende Punkte abgezogen wurden. „Ich weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll,“ kommentiert Karl nach diesem Kampf. „Natürlich bin ich froh, Lemaic besiegt und damit die Möglichkeit der Revanche genutzt zu haben. Aber wenn ich daran denke, dass mich bei der deutschen Meisterschaft die vermeidbare Niederlage gegen ihn von einer Medaille getrennt hat, bin ich echt sauer.“
Mit zwei Siegen wegen Technischer Überlegenheit sowie einem Punktsieg hat sich der noch 17jährige Karl in der Altersklasse der 18-20jährigen die Silbermedaille erkämpft. Andreas Bering erläutert, dass solche hochkarätigen Turniere mit hoher internationaler Beteiligung wichtig für Karl seien, um Vertrauen in die eigene körperliche Kraft aufzubauen und die Erkenntnis zu festigen, dass er vorn mitringen kann, wenn er weiter diszipliniert seine technischen Fähigkeiten ausbaut.
Ute Marbach

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