Archiv für den Monat: Mai 2011

Platz Fünf bei Deutscher Mannschaftsmeisterschaft der Schüler 2011

Mit einer im Vorfeld nicht erwarteten Platzierung kehrte die Schülermannschaft (10 bis 14 Jahre) der Greifswalder und Torgelower Ringer von den deutschen Mannschaftsmeisterschaften aus Rheinland-Pfalz zurück. Als KG Küstenringer hatte sich das Team Hoffnung auf einen Platz unter den ersten zehn Mannschaften gemacht. Dass sie es bei der Rekordbeteiligung von 18 Mannschaften am Ende auf einen fünften Platz schaffen würden, übertraf alle Erwartungen. Dabei hatten die Trainer Manfred Groß, Uwe Bremer und Matthias Pfeiffer ein recht junges Team aufgestellt. Für viele Sportler war es die erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft überhaupt. Aber mit Max Lewandowski (31 kg, FR), Gustav Kenn (34 kg, GR), Alexander Ginc (38 kg, FR), Karl Marbach (42 kg, GR), Andrej Ginc (42 kg, FR), Artur Schmidt (46kg, GR), Anthony Foth (50 kg, FR), Timur Marziev (55 kg, GR), Ilian Marziev (60 kg, FR) und Lukas Severin (76kg, GR) ist es ihnen dennoch gelungen, eine äußerst schlagfertige Truppe aufzubieten. Schwer hatten es vor allem Max Lewandowski, der mit seinen knapp 27 kg die 31kg-Klasse besetzen musste und der 10jährige Karl Marbach, der sich hier meist bedeutend älteren Gegnern stellen musste. Große Anerkennung verdient auch Timur Marziev, der kurzfristig für den verletzungsbedingt ausgefallenen Sebastian Nehls eingesprungen war, und mit nur 46kg Körpergewicht die 55kg-Klasse absicherte.
Beim Wiegen lagen am Freitag alle Athleten der Küstenringer im geforderten Limit. Besonders für Karl Marbach, Timur Marziev und Ilian Marziev hatte mit dem Gang über die Waage endlich der Kampf mit dem eigenen Gewicht ein Ende. Nervenkitzel aber dann bei der Auslosung, die den 18 Mannschaften ihre Plätze in zwei Pools zuwies. Titelverteidiger KSV Köllerbach loste sich als aussichtsreichster Favorit zwar in den B-Pool, aber dafür mussten sich die Küstenringer in Pool A mit den Mitfavoriten TSV Westendorf und SV Luftfahrt Berlin auseinandersetzen.
Am Sonnabend leitete die KG Küstenringer mit einem grandiosen 23:14 Sieg gegen die starke Mannschaft des KSC Hösbach das Turnier ein. Gleich am Anfang hatten Max Lewandowski und Ilian Marziev hier mit ihren Schultersiegen Akzente gesetzt, so dass die Ringer aus Norddeutschland nach den ersten beiden Kämpfen bereits mit 8:0 führten. Auch Alexander Ginc, Andrej Ginc und Timur Marziev, der hier den erhofften Überraschungssieg lieferte und als Held gefeiert wurde, sicherten der Mannschaft jeweils vier Punkte wegen technischer Überlegenheit. Artur Schmidt machte mit einem Punktsieg am Ende den Sack zu.
Im zweiten Kampf traf die KG auf den AV 03 Speyer. Die Küstenringer waren dieser noch jüngeren Mannschaft auf der Matte weit überlegen und konnten alle sichere Schultersiege verbuchen. Der Endstand war ein sagenhaftes 40:0 für die Küstenringer.
Auch im dritten Kampf gegen den KSV Fürstenhausen waren die Küstenringer die klar bessere Mannschaft. Mit 8 Siegen ließen sie den Saarländern keine Chance. Lediglich Karl Marbach konnte gegen den drei Jahre älteren Marvin Wollbold, Viertplatzierter der diesjährigen Einzelmeisterschaft der B-Jugend, nicht bestehen und auch Timur Marziev blieb gegen den 10 kg schwereren Daniel Buchmiller ohne Chancen. Alle anderen Sportler waren siegreich. Der Kampf endete mit einem überlegenen 32:8 für die Ringer aus dem Norden.
Somit erreichte das Küstenringer-Team die vierte Runde. Hier stoppte der TSV Westendorf, in dessen Reihen einige Starter standen, die sich bei den diesjährigen deutschen Einzelmeisterschaften vorn platziert hatten, den Erfolgskurs der Nordlichter. Die Küstenringer versuchten, dieser Spitzenmannschaft Paroli zu bieten, mussten sich aber am Ende mit 14:23 Punkten geschlagen geben. Zu stark waren die bayrischen Jungs, die späteren Vizemeister. Für die Küstenringer waren lediglich die Brüder Andrej und Alexander Ginc mit ihren Schultersiegen sowie Karl Marbach und Ilian Marziev mit ihren Punktsiegen erfolgreich.
Nach dieser Niederlage starteten die Küstenringer etwas verhalten in die nächste Runde und mussten dann trotz einiger Umstellungen in der Mannschaft auch gegen den SV Luftfahrt Berlin eine 13:25 Niederlage hinnehmen. Für die KG punkteten Ilian Marziev wegen Aufgabe des Gegners sowie Lukas Severin und Andrej Ginc mit Schultersiegen.
Doch nur kurzzzeitig war die Stimmung am Boden, im Finale um den fünften Platz aktivierten die Nachwuchsringer aus dem Norden wieder ihre Kräfte und waren hoch motiviert gegen den KSV Tennenbronn aus Südbaden. Nur Max Lewandowski, Gustav Kenn und Artur Schmidt mussten sich gegen starke Gegner geschlagen geben. Alexander Ginc, Anthony Foth und Ilian Marziev brachten ihre Gegner auf die Schulter.  Karl Marbach, Andrej Ginc und Timur Marziev bezwangen ihre Gegner nach Punkten. Lukas Severin siegte wegen Aufgabe des Tennenbronner Schwergewichtlers. Am Ende stand ein klarer 25:12 Sieg auf dem Konto der Norddeutschen und damit der unerwartete fünfte Platz bei dieser Mannschaftsmeisterschaft. Die Plätze 1 bis 4 erreichten der KSV Köllerbach vor dem TSV Westendorf, dem SV Luftfahrt Berlin und Freising.
Die erfolgreichsten Athleten im Lager der Küstenringer waren der Torgelower Andrej Ginc und der Greifswalder Ilian Marziev. Beide Sportler blieben unbesiegt und konnten alle sechs Kämpfe gewinnen. Schön zu beobachten war ein zunehmender Teamgedanke, der sich nicht zuletzt im Schlachtruf „Wir sind die Küstenringer!“ zeigte.
Im letzten Jahr hatten die Küstenringer den Sprung unter die besten zehn Mannschaften nicht geschafft. Weit gefehlt aber, würde man glauben, die diesjährige Platzierung stelle das Team zufrieden. Mit dem Pokal für den fünften Platz in den Händen wird diskutiert, was gewesen wäre, wenn… Mannschaft und Trainer sind sich einig, dass man im nächsten Jahr eine Medaille anstreben wird. Zwar muss man dann altersbedingt auf Timur und Ilian Marziev verzichten, aber die anderen Sportler im Team wären dann reifer und der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern.
Als Nahziel steht aber zunächst im Juni der 16. Internationale Boddenpokal in Greifswald auf dem Plan.

Ute Marbach

Gedächtnisturnier V. Zmoginui in Litauen – Norddt. Meisterschaften

Im weit entfernten litauischen Anyksciu reihten sich beim traditionellen Gedächtnisturnier Vladui Zmoginui drei Hansestädter in die 103 Teilnehmer der Jahrgänge 1996 und jünger aus Litauen, Russland, Lettland, Astland, Polen, der Ukraine und Deutschland ein. Erfolgreichster Greifswalder Sportler wurde Ilian Marziev, der sich trotz seines geringen Gewichts (62 kg) in der mit 14 Teilnehmern stark besetzten Gewichtsklasse bis 67 kg mit 5 Punktsiegen ganz souverän Gold sicherte. Artur Schmidt (42kg) konnte sich mit drei Siegen und einer Niederlage unter den 12 Startern seiner Gewichtsklasse den Bronzerang erkämpfen. Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen landete Timur Marziev (47kg) bei 11 Mitstreitern auf dem 5. Platz.
Mit 109 Aktiven aus 29 Vereinen boten zu Pfingsten auch die Norddeutschen Meisterschaften im griech-röm. Stil auf drei Matten gute Wettkampfbedingungen. Hier erkämpften sich die Greifswalder mit nur sechs Startern einen 4. Platz in der Vereinswertung. Ganz vorn lagen der SV Luftfahrt Berlin vor dem RSV Hansa 90 Frankfurt und dem SV Berlin-Buch.
In der Jugend A/B hatte Timur Marziev (46kg) für Gold nur einen einzigen Rivalen zu bezwingen. Sein Cousin Ilian Marziev (63kg) hatte sich als 95er Jahrgang mit 17jährigen Kontrahenten auseinander zu setzen. Den Hamburger Soheil Mavajidarban konnte Ilian schultern, aber gegen Mehran Taghdimi, ebenfalls Hamburg, blieb er technisch unterlegen.  Damit Silber für Ilian.
In der Jugend C gab es für die Greifswalder gleich drei Silbermedaillen. Daniel Diel (76kg) siegte einmal auf Schulter, einmal landete er selbst auf Schulter. Schwerer hatte es da Lukas Wendlandt (46kg), der sich mit zwei Schultersiegen ins große Finale vorarbeitete, dort aber leider von Til Hübner (SV Luftfahrt Berlin) geschultert wurde. In guter Form zeigte sich Eric Uteß, der im 42kg-Limit Silber erkämpfte. Nach drei klaren Siegen in den Vorrunden unterlag er im großen Finale lediglich dem Torgelower Gordon Rehbein. Kein Grund zur Trauer aber, wenn man bedenkt, dass Gordon eigentlich nicht in diese Gewichtsklasse gehörte. Jan Heitmann konnte sich hier als Pooldritter mit seinem Schultersieg im Finale den 5. Platz sichern.
Am kommenden Wochenende wird es für alle Greifswalder Ringer wieder Ernst, denn zum 16. Internationalen Boddenpokal  erwarten die Hansestädter ca. 100 Sportler aus Finnland, Litauen, Lettland, Schweden, Frankfurt/Oder, Luckenwalde, Berlin und natürlich aus Mecklenburg-Vorpommern. In der Sporthalle des Schönwalde-Centers können interessierte Zuschauer am Sonnabend ab 10 Uhr spannende Kämpfe in drei Altersklassen erleben. Die Greifswalder haben den im letzten Jahr endlich wieder einmal eroberten Mannschaftpokal zu verteidigen und hoffen darum auf anfeuernde Unterstützung aus den Zuschauerreihen.
Ute Marbach

Paastoernooi Turnier des „De Halter“ Utrecht

Mit 493 Startern aus 17 Ländern ging am Osterwochenende im niederländischen Utrecht zum 41. Male das Paastoernooi Turnier über die Matten. Trotz gesunkener Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren ist das Turnier des holländischen Ringervereins „De Halter“ eines der größten Nachwuchsturniere Mitteleuropas im griechisch-römischen Stil. In der Eissporthalle in Utrecht wurde in vier Altersklassen auf insgesamt sechs Ringermatten gleichzeitig gerungen. Mit dabei waren auch sieben Ringer aus Greifswald und das mit Erfolg.
Die meisten Kämpfe hatte im Wettbewerb der 13 bis 15jährigen Ilian Marziev zu absolvieren. In den Poolkämpfen der 63-kg-Klasse stand er insgesamt fünfmal auf der Matte und ging ungeschlagen ins große Finale. Dem Drittplatzierten der diesjährigen Deutschen Meisterschaft gelang hierbei auch ein Sieg über den deutschen Vizemeister, dem er wegen des KO-Systems bei der Meisterschaft nicht direkt gegenüber gestanden hatte. Im Finale musste Ilian die technische Überlegenheit seines Gegners anerkennen, der ihn mit zwei 5er Wertungen auf den Silberrang verwies. Ein herausragendes Turnier kämpfte auch Artur Schmidt in der 47-kg-Klasse der 8-12jährigen. Er setzte sich in den Vorrunden mit drei Schultersiegen und einem Sieg wegen technischer Überlegenheit ganz klar durch. Wie gewohnt punktete er mit Rumreißer und Rolle, glänzte aber auch mit zwei 5er Wertungen. Sein Finalgegner wurde nach der ersten Runde wegen unsportlichen Verhaltens disqualifiziert. Damit Gold für Artur. In derselben Gewichtsklasse landete Karl Marbach nach drei Siegen bei zwei Niederlagen auf dem undankbaren vierten Platz. Zwar zeigte Karl schöne Aktionen, aber nicht immer führte er seine Griffe konsequent zu Ende. Mit 9 Mitbewerbern ging Max Lewandowski in der Gewichtsklasse bis 29kg auf die Matte. Drei Siege und zwei Niederlagen führten ihn auf den 5. Platz. Im 65 kg-Limit der C-Jugend hatten nur zwei Starter gemeldet. Lucas Severin fand hier trotz einer hoch gewonnenen Auftaktrunde in den Folgerunden nicht richtig in den Kampf, ließ sich mehrfach aus der Kampfzone drängen und verlor nach Punkten. Dennoch Silber für ihn.
Auch bei den Greifswalder Mädchen war Edelmetall angesagt. Hier sorgte Jessica Knauth (42 kg) für ein herausragendes Resultat. In der Klasse der 10 bis 15jährigen holte sie Silber. Trainer Manfred Groß lobte nicht nur den sicheren Einsatz der Brustpresse, sondern vor allem die ungewohnt häufigen Beinangriffe des GRV-Talents. Ärgerlich, dass sich Jessica im Finale dann überraschen ließ und nach einem Kopf-Hüft-Wurf geschultert wurde. Auch Angelina Schmidt (59kg) zeigte in diesem Turnier eine kämpferisch starke Leistung und konnte den Medaillenspiegel des GRV um einen dritten Platz bereichern.
Insgesamt kann das Turnier sowohl hinsichtlich der Qualität auf der Matte als auch der spaßigen Freizeitaktivitäten am Rande als gelungener internationaler Jugendaustausch betrachtet werden.
Ute Marbach