Mit 151 Athleten aus Finnland, Litauen, Weißrussland, Polen, Schweden und der Ukraine sowie 20 Vereinen der Landesverbände Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Berlin und natürlich Mecklenburg-Vorpommern war die vierzehnte Auflage des Internationalen Boddenpokals quantitativ und qualitativ außerordentlich gut besetzt. Die Kämpfe in den einzelnen Gewichtskategorien der Altersklassen Jugend C und D, Kadetten sowie Männer wurden im griech.-röm. Stil im Schönwaldecenter parallel auf drei Matten ausgetragen. Die weiblichen Aktiven fochten ihre Begegnungen wie üblich im freien Stil aus.
Mit 3 Gold-, 5 Silber- und 7 Bronzemedaillen erzielten die Greifswalder Mattenkämpfer eine beachtliche Leistung und 88 Punkte in der Vereinswertung. Für den begehrten Pokal reichte das aber diesmal nicht. Den entführten in diesem Jahr mit 97 Punkten die Athleten der Sportschule Frankfurt/Oder. Den Greifswaldern blieb der 2. Platz vor dem SAV Torgelow (75 Punkte).
In der Jugend D gab es für Lucas Severin (50 kg), der wieder einmal auf Muskelkraft setzte und seine Kämpfe in kürzester Zeit entschied, verdient Gold. Stephan Azizyen (42 kg) konnte sich trotz seiner Niederlage gegen den Demminer Artur Schmidt über Silber freuen. Wahe Baghelasargan (25 kg) erkämpfte sich die erste Medaille seiner jungen Laufbahn. Er konzentrierte sich nicht nur auf seine Gegner, sondern auch auf die Stimme des Trainers am Mattenrand, setzte die Hinweise um, probierte immer wieder den Schulterwurf und gewann so am Ende Bronze. Auch Eric Uteß (34 kg) und – als einer der jüngsten seiner Gewichtsklasse- Justin Tews (28 kg) sicherten sich die bronzene Medaille. Der 6jährige Wolodia Manukjan (38 kg) belegte in dieser Altersklasse einen 4., Nico Schließer einen 6. Platz.
In der Jugend C bestritt Ilian Marziev (46 kg) vier souveräne Kämpfe, baute immer wieder auf Technik, z.B. Wurf Brust und sicherte sich damit nicht nur Gold, sondern auch die Auszeichnung als bester Kämpfer seiner Altersklasse. Sein Cousin Timur Marziev (38 kg) belegte einen 4. Platz. Für Dennis Spengler (31 kg) war Bronze reserviert.
Bei den Kadetten gab es für die Greifswalder Silber durch Alexander Adam (63 kg). Überlegen meisterte er seine Kämpfe. Einzig die Niederlage gegen den Finnen Jani Vilhola verhinderte den Sprung auf das oberste Treppchen. Diese Niederlage war um so ärgerlicher, als sie auf einer Unaufmerksamkeit des Mattenrichters beruhte, der eine offensichtliche Beinarbeit des Finnen übersah. Das vom Gegner unerlaubt mitgeschnürte Bein drückte Alexander die Luft ab und zwang ihn zur Aufgabe. Ebenfalls Silber sicherte sich Tom Zymara (85 kg). Vor allem im Stand technisch gut, hatte Trainer Groß von ihm eher Gold erwartet, doch verpatzte Tom den Finalkampf. Unkonzentriert ging er einer Schleuder hinterher und konnte sich nicht mehr befreien. Angenehm überrascht war Trainer Groß von Steven Rese, der sich im gut besetzten 58 kg-Limit wurfstark Bronze erarbeitete. In der gleichen Gewichtsklasse kam Joe Fielitz auf Platz 6. Christoph Jarmer war als 13jähriger unter den bis zu 17 Jahre alten Gegnern diesmal nicht ganz so erfolgreich wie gewohnt, brachte es aber bei 10 Teilnehmern in der Gewichtsklasse bis 50 kg immerhin auf den 4. Platz.
Peter Groß (74 kg) und Alexander Kasarinow (60 kg) erkämpften in der AK Männer Bronze. Jonas Moritz von Glasenapp hatte sich nach einem Infekt zu viel vorgenommen und blieb auf Platz 4. Auch wenn Hans Moritz keinen Kampf gewinnen konnte, kürten ihn die Greifswalder zu Publikumsliebling und standen hinter dem sympathischen jungen Mann. Sie würdigten die Courage, sich im 120 kg Limit der Männer kurz vor der anstehenden Knie-OP und bereits nach kurzer Trainingszeit – Hans hatte erst im Februar zum Ringen gefunden – einem Wettkampf zu stellen. Er machte es seinen Gegnern wahrlich schwer. Den um Trainingsjahre erfahreneren Stefan Rengert hätte er beinahe geschultert. Zwei mal brachte er ihn per Wurf zu Boden, sicherte sich auch noch Punkte für die Rolle, zog aber dann nicht eng genug und ermöglichte dem Torgelower ein Übersteigen.
Bei den weiblichen Aktiven konnte Jessica Knauth (31 kg) erneut mit Gold brillieren. Janina Sadewasser belegte in dieser Kategorie den 4. Platz. Anja Liepe (63 kg) erkämpfte sich Silber.
Ute Marbach